
liga3-online.de
·5 Juli 2025
Was aus früheren Drittligisten geworden ist #19: Ahlen

In partnership with
Yahoo sportsliga3-online.de
·5 Juli 2025
Insgesamt 68 Mannschaften spielten seit der Saison 2008/2009 in der 3. Liga. Während einige Klubs den Sprung in die Bundesliga geschafft haben, sind andere Vereine vom Radar der breiten Öffentlichkeit verschwunden. liga3-online.de holt diese Klubs nun wieder hervor. Heute: Rot Weiss Ahlen – nur in der Saison 2010/11 ein Teil der 3. Liga und seitdem pendelnd zwischen 4. und 5. Liga unterwegs.
Die erfolgreichen Jahre bei Rot Weiss Ahlen scheinen vorerst gezählt. Schließlich ist der Klub, der aktuell in der Oberliga Westfalen im Einsatz ist, schon seit 2011 von der großen Bildschirmfläche verschwunden. Der Verein, der seit Juli 2006 mit den Vereinsfarben Rot Weiss im Namen an den Start geht (zuvor LR Ahlen), hatte sich innerhalb von etwas mehr als einem Jahr von der 2. Bundesliga in die damals noch fünftklassige NRW-Liga verabschiedet.
Zunächst musste Ahlen 2010 den Gang in die 3. Liga antreten. In der bis heute einzigen Drittliga-Spielzeit hatte das Team aus dem westfälischen Münsterland mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Daraus resultierten drei Punkte Abzug aufgrund von Verstößen im Rahmen des wirtschaftlichen Zulassungsverfahrens und nach der Saison wegen der Eröffnung des Insolvenzverfahrens gar der Lizenzentzug für die 3. Liga. Die Konsequenz: der Absturz in die NRW-Liga.
Weit davon entfernt, an die rühmlichen Zeiten Anfang der 2000er anzuknüpfen, als bei Rot Weiss Ahlen noch die späteren Weltstars Marco Reus und Kevin Großkreutz am Ball waren, ging es für den Verein eher darum, den freien Fall zu stoppen. Profitieren konnte Ahlen allerdings von der Reform der Regionalliga, die seit 2012 mit fünf statt zuvor drei Staffeln an den Start geht.
Als Tabellenvorletzter in der NRW-Liga durfte Rot Weiss Ahlen weiterhin fünftklassig bleiben – von nun an in der Oberliga Westfalen. Es sollten viele Jahre zwischen der Oberliga und der Regionalliga West folgen. Nach dem ersten Aufstieg im Jahr 2015 ging es nach zwei Spielzeiten in der West-Staffel der 4. Liga wieder zurück in die Oberliga Westfalen.
Nach dem erneuten Aufstieg 2020 festigten sich die Rot Weissen vorerst in der höchsten Amateurspielklasse. Allerdings profitierte Ahlen einmal mehr von besonderen Umständen. Weil im ersten Jahr der Corona-Pandemie nur ein Team die Liga verlassen musste (SV Bergisch Gladbach), durfte Ahlen trotz Platz 18 in der Liga bleiben. Es folgten zwei weitere Klassenverbleibe auf Platz zehn und 16, bevor es 2024 einmal mehr runter in die Oberliga Westfalen ging. Platz 18 bedeutete diesmal den nächsten Abstieg.
Die zurückliegende Oberliga-Saison beendeten die Ahlener auf Platz 13. Bereits im März hatte es einen Wechsel des Trainers gegeben: Luka Tankulic, langjähriger Drittliga-Profi in Lotte und Meppen und früher selbst Spieler bei Rot Weiss Ahlen, folgte auf Björn Joppe. Mit dem 34-Jährigen geht es nun auch in die Spielzeit 2025/26, in dem der Fokus auch auf Talente gesetzt werden soll. Mit einem jungen Kader lautet das Ziel, oben mitzuspielen und bestenfalls im Aufstiegsrennen ein Wörtchen mitzureden.
Am 2. Juli ist Rot Weiss Ahlen offiziell in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet. Unter anderem mit Neuzugang Aristote Lufuankenda (25), der früher bei Alemannia Aachen in der U19-Bundesliga aktiv war und jetzt vom belgischen Viertligisten KSK Tongeren ins westfälische Münsterland kam. Highlight der Sommervorbereitung auf die kommende Saison in der Oberliga Westfalen ist das Jubiläumsspiel gegen Zweitligist FC Schalke 04 am 20. Juli.