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·17 Juli 2025
Warum Sander bei Gladbach komplett offline geht

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·17 Juli 2025
Philipp Sander geht inzwischen einen bewussten Weg abseits von Instagram, X und Co. Der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach hat bereits vor einem halben Jahr all seine Social-Media-Profile gelöscht. Nach den jüngsten Diskussionen rund um das Mallorca-Video von Florian Neuhaus wünscht sich Sander, dass die Debatte innerhalb der Mannschaft ein Umdenken beim Umgang mit öffentlichen Plattformen in Gang setzt, so berichtet die Rheinische Post.
Für Sander selbst steht die Entscheidung fest und hat offenbar positive Effekte: "Es geht mir gut damit", erklärt der Sechser, der diesen Schritt nicht aus einer Kurzschlussreaktion, sondern aus Überzeugung vollzog. Als Hauptgrund nennt er die ständige Bewertung – unabhängig davon, ob sie ins Positive oder Negative ausschlägt. Der permanente Druck, auf Posts oder Kommentare zu reagieren, hat ihm nicht gutgetan und viel Energie gekostet. Sander suchte deshalb bewusst Abstand und wünschte sich, sich von diesem Einfluss befreien zu können.
Die aktuellen Entwicklungen im Gladbacher Umfeld bieten dabei einen interessanten Kontext. Gerade die Kontroverse um Neuhaus hat gezeigt, wie schnell Inhalte auf Social Media eine Eigendynamik entfalten – und wie diese Auswirkungen auf die Teamdynamik, das mediale Echo sowie das individuelle Wohlbefinden der Spieler haben können. Sander sieht in dem Vorfall die Chance, den kritischen Umgang mit Social Media in der Gruppe zu fördern und für mehr Sensibilität zu werben.
Für Gladbach hat der 27-Jährige nach eigener Aussage ohnehin klare Ziele: Sander will sich mit den Fohlen als Integrationsfigur im neuformierten Mittelfeld etablieren. Während der Klub organisatorisch und personell im Umbruch steckt, setzt Sander auf Fokus und Gemeinschaftssinn ohne digitale Ablenkung; das Private und das Berufliche, so seine Einstellung, sollten klar voneinander zu trennen sein. Er sieht darin auch eine Möglichkeit, sich stärker auf die sportlichen Herausforderungen zu konzentrieren.
Sander sendet mit seiner digitalen Auszeit nicht nur ein Statement zu Reflexion und Eigenverantwortung, sondern bringt auch eine Rückbesinnung auf klassische Teamwerte mit ein: Austausch, Zusammenhalt und Konzentration – auf dem Trainingsplatz wie im Spiel. Seine Erfahrung zeigt: Auch ohne ständiges Online-Sein kann man im modernen Fußball Präsenz zeigen.
Quelle: Rheinische Post