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·11 April 2025

Vorbericht: Holstein Kiel – FC St. Pauli (29. Spieltag, 24/25)

Gambar artikel:Vorbericht: Holstein Kiel – FC St. Pauli (29. Spieltag, 24/25)

Der FC St. Pauli reist zum Klassenkampf nach Kiel. Eine starke Defensive trifft auf eine effiziente Offensive und die Vergangenheit zeigte: Das dürfte wild werden.(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Im „Vor dem Spiel“-Gespräch hat sich Yannick mit Stammgast Matthias unterhalten, der erneut sehr angenehm und differenziert von der bisherigen Saison Holstein Kiels berichtet. Hört gerne rein.Einen Blick auf vergangene Auswärtsspiele des FC St. Pauli in Kiel haben wir auch bereits gewagt: Into the Wild!


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FC St. Pauli: Wer kann spielen, wer fehlt?

Die Personalsituation beim FC St. Pauli ist sehr gut. Besser war sie in dieser Saison eigentlich noch nicht. Denn abgesehen von den langzeitverletzten Spielern (Simon Zoller, Sascha Burchert, James Sands, Karol Mets – die alle diese Saison auf keinen Fall mehr zum Einsatz kommen werden), ist das Lazarett leer. Alexander Blessin berichtete davon, dass einzig hinter einem Einsatz von Scott Banks ein kleines Fragezeichen stehe, da er mit einem Infekt zu kämpfen hat. Dieser hatte bereits dafür gesorgt, dass Robert Wagner und Ben Voll am vergangenen Wochenende nicht mit im Kader waren und es ist zu hoffen, dass er nicht noch weiter um sich greift.

Massiver Konkurrenzkampf hebt FC St. Pauli auf neues Level

Wieder zurückkehren wird Siebe Van der Heyden. Der Innenverteidiger konnte seit Mitte der Woche wieder voll am Training teilnehmen und wird für das Wochenende zur Verfügung stehen. Gleiches gilt für Manos Saliakas, der zwar unter der Woche kurz mit dem Training aussetzen musste, nun aber wieder voll mitmischt. Immer fitter wird Morgan Guilavogui, der laut Blessin nun Luft für eine ganze Halbzeit habe. Auch Connor Metcalfe sammelt weiter Körner, um für mehr Zeit auf dem Platz bereit zu sein.

Für das Saisonfinale, in dem sich der FC St. Pauli aktuell befindet, sind die personellen Voraussetzungen also brutal gut. Denn der Kampf um die Startelf hebt das Training auf eine neues Level, wie Blessin am Beispiel des Konkurrenzkampfes in der Offensive darstellte: „Konkurrenz belebt das Geschäft und jeder hat das Gefühl, dass er ’ne Chance hat, für die Startelf nominiert zu werden. Es ist gewissermaßen ein Luxusproblem und jeder muss im Training nochmal ein paar Prozentpunkte drauflegen, um Gewissheit zu haben, dass er am Wochenende spielt. Und selbst dann gibt es immer noch ein Fragezeichen.“

Holstein Kiel: Wer kann spielen, wer fehlt?

Ganz anders stellt sich die Personalsituation bei Holstein Kiel dar. Mit Benedikt Pichler und Andu Kelati fehlen dem Team zwei Offensivkräfte, deren Ausfall zwar schmerzhaft, aber angesichts der eher überschaubaren Spielzeiten verkraftbar ist. Etwas schwerer wiegt da der Ausfall von Lewis Holtby. Der ist zwar Kapitän des Teams, hatte seinen Stammplatz aber verloren, verletzte sich nun im Training vor wenigen Tagen und wird dem Team fehlen.

Engpass in der Innenverteidigung

Für einen richtigen Engpass sorgt bei Holstein Kiel der Ausfall von Innenverteidiger David Zec. Der Winterneuzugang wurde auf Anhieb Stammspieler und füllte eine wichtige Rolle aus, die durch das Fehlen von Patrik Erras, der seit Monaten aufgrund einer Kopfverletzung ausfällt, vakant war. Bereits die gesamte Saison fehlt dem Team Colin Kleine-Bekel, der infolge einer Kreuzbandverletzung ausfällt. Auch der zweite Winterneuzugang für die Innenverteidigung, Ivan Nekic, fehlt den Kielern. Somit fallen aktuell gleich vier Innenverteidiger von Holstein Kiel aus. Eine Situation, die Trainer Marcel Rapp ins Grübeln bezüglich der Aufstellung bringt (später mehr dazu).

Was haben die Kieler zu bieten?

Platz 18, da muss man nicht viel drum herum reden. Holstein Kiel hängt leistungsmäßig hinten dran in der Bundesliga. Das liegt vor allem daran, dass sie den Kasten hinten nicht sauber halten können. Bisher nur zweimal ist es dem Team von Marcel Rapp gelungen, die Null zu halten. Zwar hat das Team offensiv durchaus was zu bieten, mit 39 Toren hat man die meisten aller Abstiegskandidaten erzielt. Doch 68 Gegentreffer sind einfach viel zu viele. Diese Zahlen spiegeln sich mehr oder weniger auch in den xG-Werten wider.

Statistiken zeigen: Torwartwechsel war überfällig

Holstein Kiel steht also nicht zu Unrecht ganz unten. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass dieses Team nichts zu bieten hat. Im Gegenteil: Im Saisonverlauf hat sich das Team durchaus verbessert, wenngleich das vielleicht nicht direkt in den Ergebnissen erkennbar ist. Eine Person, die relativ direkt mit den vielen Gegentoren zusammenhängen könnte, so zeigen es zumindest die Statistiken, ist Timon Weiner. Der Torhüter hat den mit Abstand schlechtesten PSxG-Wert aller Torhüter der Bundesliga. Kumulativ hat sich Kiel nach diesen Zahlen bereits etwa zwölf Gegentreffer mehr gefangen, als nach PSxG-Werten wahrscheinlich. Zum Vergleich: Der FC St. Pauli hat sich dank Nikola Vasilj fast sechs Treffer weniger gefangen, der Unterschied ist also riesig. Basierend auf diesen Werten ist es auch wenig verwunderlich, dass Thomas Dähne seit zwei Spielen das Tor der Kieler hütet, dieser Wechsel war überfällig.

Die Offensivstärke von Holstein Kiel ist dabei auch ein bisschen aus der Not heraus geboren. Denn es ist bisher zu keinem Zeitpunkt der Saison gelungen, die eigene Defensive so zu stabilisieren, dass man sich auf sie verlassen konnte. Spiele mit Kieler Beteiligung werden daher oft wild – und torreich. 107 Treffer sind bisher in Spielen mit Kieler Beteiligung gefallen, nur beim FC Bayern sind es mehr. Es ist also tatsächlich eher so etwas wie die Flucht nach vorne, die Holstein Kiel sucht.

Gambar artikel:Vorbericht: Holstein Kiel – FC St. Pauli (29. Spieltag, 24/25)

Im Hinspiel traf Johannes Eggestein zum 3:0 für den FC St. Pauli. Zwar dürfte der 26-jährige erneut zu Spielbeginn auf der Bank sitzen, aber dieses ganz fantastische Foto (mit den jubelnden Konkurrenten/Mitspielern im Hintergrund) von Stefan Groenveld wollte ich euch nicht vorenthalten. Weil es den Stellenwert von Eggestein im Team des FCSP zeigt. Wenig verwunderlich auch, dass sich Alexander Blessin auf der PK für eine Vertragsverlängerung von Eggestein stark machte: „Ein super Charakter, den ich gerne in meiner Mannschaft weiß“.

Offensiv effizient, defensiv löchrig

Die Zahlen zeigen, dass es an beiden Enden des Spielfelds Schwierigkeiten gibt, offensiv aber die Abschluss-Effizienz extrem gut ist. Holstein Kiel ist allgemein eher ein zweikampfschwaches Team (Platz 16), lässt die meisten gegnerischen Abschlüsse zu. Vorne haben sie sich die deutlich wenigsten Abschlüsse der Bundesliga erarbeitet, sie haben die wenigsten Pässe ins letzte Drittel gespielt (und die geringste Erfolgsquote), niemand kommt so selten im gegnerischen Strafraum an den Ball. Aber – und da sieht man sehr schön, wie wichtig das ist – rund 40 Prozent ihrer Schüsse gehen auch auf das gegnerische Tor (ligaweit Platz vier). Holstein Kiel ist also sehr effizient in der Offensive, erzielte 39 Treffer bei einem xG-Wert von knapp 33 – nur Bayer Leverkusen nutzt seine Chancen effizienter als Kiel. Der FC St. Pauli hat übrigens einen etwas höheren xG-Wert als Holstein Kiel, aber 16 Tore weniger erzielt.

Weil es also offensiv aufgrund der effizienten Nutzung der Chancen eher keine Probleme gibt, sich das Team aber einfach viel zu viele Gegentore fängt, waren die Wintertransfers von Holstein Kiel welche für die Defensive. Mit Tolkin, Zec und Nekic kamen gleich drei Spieler für die eigene letzte Kette. So wirklich geholfen hat es (noch) nicht – Kiel stellt auch in der Rückrunde nach Gegentreffern die schwächste Defensive der Bundesliga. Doch daraus abzuleiten, dass der FC St. Pauli in Kiel ein vergleichsweise leichtes Spiel haben könnte, ist ein Trugschluss. Vielmehr zählt Holstein Kiel zu den unangenehmsten Gegnern dieser Bundesligasaison. Weil sie eine bewundernswerte Moral zeigen.

It ain’t over until it’s over!

Was damit gemeint ist, hat der FC St. Pauli bei seinen letzten beiden Gastspielen im Holstein-Stadion feststellen müssen. Beide Male gab man eine komfortable Führung beinahe noch aus der Hand, weil Kiel gegen Spielende richtig stark aufkam. Das ist auch in der Bundesliga so. Splittet man die 90 Minuten in zwei Teile, dann ist auffällig, dass Kiel extrem schwach in den ersten 60 Minuten ist. 51 ihrer 68 Gegentreffer haben sie sich in dieser Phase gefangen (Heidenheim ist hier das zweitschlechteste Team mit 35 Gegentreffern). In der Tabelle ab der 61. Minute aber liegt Holstein Kiel mit einem positiven Torverhältnis auf Rang neun. Das ist auch Ausdruck der Arbeit von Trainer Marcel Rapp (dessen Vertrag kürzlich verlängert wurde). Denn oft fruchten die taktischen Umstellungen, die er während der Partie vornimmt, insgesamt ist das Team taktisch extrem flexibel. Der FC St. Pauli sollte also gewarnt sein.

Spielerisch ist das Team von Marcel Rapp aufgrund seiner taktischen Flexibilität sehr schwer einzuschätzen. Immer wieder werden neue Dinge ausprobiert, oft speziell auf den Gegner zugeschnitten. Gegen den FC St. Pauli war das im Hinspiel der lange Ball, wie Alexander Blessin erklärte. Dieses Element hatten sie zuvor eher selten gezeigt, doch seit dem Spiel am Millerntor in ihr Reportoire eingebaut. Ansonsten besticht die Offensive der Kieler vor allem durch einige Rotation, besonders ganz vorne. Aktuell ist dort das Trio Machino-Skrzybski-Bernhardson in der Startelf zu finden und das dürfte auch gegen den FCSP der Fall sein (Phil Harres, mit acht Treffern DIE Entdeckung bei Holstein Kiel, kommt aktuell nur von der Bank). Laut Alexander Blessin ist die Stärke des Trios vor allem der Tiefgang, der entwickelt wird. Diesen gilt es direkt zu verteidigen (weil sich nicht alle Pässe auf das Trio verhindern lassen) und das aufgrund der Rotationen in einer raumdeckenden Spielweise, so Blessin.

Mögliche Aufstellung

Kiels Trainer Marcel Rapp ließ auf der Pressekonferenz offen, ob er weiterhin mit einer Fünferkette spielen lassen möchte. Die angespannte Personalsituation in der Innenverteidigung könnte auch dazu führen, dass man mit einer Viererkette agiere, so Rapp. Alexander Blessin hält das aber für unwahrscheinlich, glaubt nicht, dass sie von „ihrer Struktur aus dem Hinspiel“ abweichen werden. Zwar hat Kiel im letzten Spiel gegen Mainz am Ende auch mit einer Viererkette agiert, doch in fast allen Spielen dieser Saison stand zu Spielbeginn eine Fünferkette auf dem Platz, auch bei Personal-Engpässen. Das dürfte also auch dieses Mal wieder der Fall sein.

Drei Fragezeichen auf Kieler Seite

Als Ersatz für den gesperrten Zec kommen Marko Ivezic oder der immer mit Verletzungen kämpfende Carl Johansson infrage. Auch Max Geschwill, in der Hinrunde noch Stammspieler, nun aber etwas hinten dran, wäre ein denkbarer Ersatz. An Möglichkeiten mangelt es Rapp also eigentlich nicht. Im defensiven Mittelfeld, Kiel spielt mit einer Doppelsechs, ist Nicolai Remberg gesetzt. Er dürfte einer der Spieler sein, die auch kommende Saison in der Bundesliga zu sehen sind, unabhängig davon, ob Kiel den Klassenerhalt schafft oder nicht (Ja, obwohl er seinen Vertrag erst im Februar verlängert hat). Neben ihm dürfte entweder Armin Gigovic oder Magnus Knudsen starten. Zudem ist auf der linken Seite fraglich, ob Tolkin oder Porath in der Startelf steht.

Gambar artikel:Vorbericht: Holstein Kiel – FC St. Pauli (29. Spieltag, 24/25)

Erwartete Aufstellung bei der Partie Holstein Kiel gegen FC St. Pauli

KSV: Dähne – Becker, Ivezic, Komenda – Rosenboom, Knudsen, Remberg, Tolkin – Skrzybski – Bernhardsson, Machino

FCSP: Vasilj – Nemeth, Wahl, Ritzka – Saliakas, Irvine, Smith, Treu – Sinani – Weißhaupt, Saad

Auch beim FC St. Pauli gibt es Fragezeichen in Bezug auf die Startelf. Alexander Blessin erklärte, dass er sich am Donnerstag bis auf eine Position sicher sei, wer genau in der Anfangsformation stehen wird. Doch welche Position das ist, ließ er offen. Denkbar sind drei personelle Wechsel, einer in der Innenverteidigung, zwei in der Offensive.

Siebe Van der Heyden könnte direkt wieder in die Startelf rücken und dort Lars Ritzka verdrängen. Alexander Blessin erklärt zu diesem Zweikampf: „Siebe ist rustikal, was Zweikämpfe und das Kopfballspiel anbelangt. Lars kommt über den Speed, bei seinem Tor hat man gesehen, dass er immer wieder dynamisch andribbelt. Lars hat mir gefallen. Jedes Mal, wenn wir ihn gebracht haben, hat er es auch bestätigt. Deswegen kann man sich auf ihn verlassen. Momentan ist er auch beschwerdefrei, was mich sehr freut. Von daher ist es hier die Qual der Wahl, aber man sieht eine klare Tendenz, was das Wochenende anbelangt.“Klingt das für euch so, als wenn Ritzka wieder in der Startelf stehen wird? Ok, dann sind wir uns ja einig.

Vorteil Ritzka, massiver Druck von Afolayan und Guilavogui

Etwas größer sind die Fragezeichen weiter vorne im Team. Die Besetzung der offensiven Dreierreihe scheint relativ offen zu sein. Zwar hat das Trio Saad-Sinani-Weißhaupt durchaus gefallen können gegen Mönchengladbach. Allerdings taten das auch die Herren Afolayan und Guilavogui nach ihren Einwechslungen. Besonders Afolayan hat sich auch während der Trainingswoche erneut hervorgetan, so Blessin: „Er sprüht vor Eifer. Das tut uns gut, aber auch ihm.“ Ob das für die Startelf reicht? Der Konkurrenzdruck auf Weißhaupt und Saad ist jedenfalls enorm. Ich tippe aber darauf, dass Afolayan von der Bank kommen wird.

Auch Morgan Guilavogui wird wohl von der Bank aus ins Spiel kommen. Es sei denn, der FC St. Pauli entscheidet sich dafür, die gegnerische Box von Beginn an so gut zu besetzen, wie es am Ende der Partie gegen Mönchengladbach gelang. Dann würde nicht nur das 4-2-3-1 erneut zu sehen sein, sondern vermutlich auch Guilavogui in der Startelf. „Es hat mir gut gefallen“, erklärte Alexander Blessin in Bezug auf die Umstellung der Formation im letzten Spiel, „deshalb ist es auch eine Möglichkeit, immer wieder im Spiel zu switchen. Da habe ich ein gutes Gefühl.“ Das klingt so, als wenn wir das noch häufiger sehen werden. Aber vermutlich eher, wenn der FC St. Pauli zurückliegt und noch ein Tor erzielen muss. Ich tippe daher darauf, dass der FCSP weiterhin im 5-2-3 startet – mit Sinani in der Startelf.

Sechs Spiele gibt es noch bis Saisonende. Es geht nun endgültig in die absolut heiße Phase der Saison. Das führt zu einer erhöhten Anspannung, auch bei Alexander Blessin, der offen zugab: „Ich bin kein Roboter. Je weniger Spiele es werden, umso mehr kribbelt es.“Und dann ist es auch noch eine Partie gegen einen direkten Konkurrenten. 29. Spieltag, der Tabellen-15. reist zum Auswärtsspiel beim Tabellen-18. – mir reichen diese Infos völlig, um vom Spiel elektrisiert zu sein. Dass es sich beim Tabellen-15. um den FC St. Pauli handelt, sorgt zusätzlich für eine extreme Anspannung. Der Druck ist also groß, aber die Vorfreude auf diese Partie ist ebenfalls riesig!Forza!// Tim

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