Nur die Raute
·3 Juli 2025
Viel mehr als nur Tempo! So bereichert Philippe das HSV-Spiel

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·3 Juli 2025
Mit Rayan Philippe hat der HSV seinen vierten Neuzugang der Sommertransferperiode verpflichtet. Der 24-jährige Franzose kommt von Eintracht Braunschweig an die Elbe und soll rund 3 Millionen Euro kosten. Was der Offensivmann den Rothosen geben kann, erfahrt ihr hier im Spieler-Check.
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 36,39 km/h bringt Rayan Philippe eine bisher nicht vorhandene Sprintgeschwindigkeit in den Kader des HSV. Der nächstgelegene Stammspieler ist Ransford Königsdörffer. Er reihte sich ligaweit auf Platz 25 ein und lief in der Spitze immerhin 35,08 km/h.
Zusammen mit Königsdörffer könnte Philippe, der sich auch gerne mal tiefer fallen lässt, eine schwierig zu verteidigende Spitze bilden, die durch ständige Rotationen gegnerische Verteidigungen vor Entscheidungen stellt: Welche Laufwege geht man mit und wann muss man die Tiefe beachten?
Im Braunschweiger Spiel fungierte der 24-Jähruge als Dreh- und Angelpunkt der Offensive, war nicht nur vorne in der Sturmspitze, sondern auch auf der Außenbahn oder in den offensiven Halbräumen zu finden. Diese Variabilität wird auch dem HSV helfen, sich auf verschiedene Gegner in der Bundesliga einzustellen. Die ständige Gefahr von Philippes Geschwindigkeit in der Tiefe besiegt zu werden, gepaart mit dessen Tendenz sich gerne frei zu bewegen, könnte viele Räume für andere Offensivspieler öffnen.
Zudem bringt der Franzose gewisse Spielmacher-Qualitäten mit. Zwar glänzt er nicht mit dem feinsten Passspiel, im letzten Drittel behält er aber häufig genug die Übersicht für seine Mitspieler und kann so, auch in Umschaltmomenten, für gefährliche Momente sorgen und seine Teamkameraden in Szene setzen. Immerhin 62 Chancen kreierte der Neuankömmling in der abgelaufenen Saison. Das bedeutete Platz 11 ligaweit unter allen Mittelstürmern – kein überragender, ein angesichts der Braunschweiger Teamleistung allerdings achtbarer Wert.
Zudem besitzt Philippe eine gewisse Varianz in seinem Torschuss. Im Strafraum kann er sowohl mit der Innenseite als auch per Vollspann abschließen, beherrscht den Flachschuss genauso wie den gefühlvollen Schlenzer. Einzig mit dem Kopf sollte man den Franzosen nicht unbedingt in Szene setzen, in diesem Bereich hat er noch stärkeren Nachholbedarf!
Weitere Schwächen besitzt der Neuzugang noch in seinem Dribbling, das nicht wirklich facettenreich daherkommt. Häufig kann er sich aufgrund seiner Tempovorteile durchsetzen, dies könnte in der Bundesliga allerdings zu eindimensional sein. Außerdem leistet sich der Offensiv-Allrounder immer mal wieder einen Stockfehler und ist teilweise noch langsam im Kopf, wenn er von seinem Gegner unter Druck gesetzt wird.
Es wird also spannend zu sehen sein, wie Philippe sein Spiel auf die Bundesliga übertragen können wird. Nicht umsonst sollen im Laufe der Zeit Teams wie Frankfurt, Mainz oder Freiburg ihr Interesse hinterlegt haben. Der Angreifer bringt eine hohe Zielstrebigkeit im vertikalen Spiel mit, sucht immer den direkten Weg zum Tor. Seine Geschwindigkeit und Abschlussqualität bringen nochmal neue Qualität in den Kader der Hamburger, genauso wie seine Übersicht im letzten Drittel.
Schafft er es unter Druck resistenter zu werden und sein Spiel ein wenig variantenreicher zu gestalten, könnte Philippe ein wichtiger Grundpfeiler für die kommende HSV-Saison werden.