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·18 Mei 2025
VAR verhindert Mainzer Schützenfest: "Hätten 4:0 geführt"

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·18 Mei 2025
Was Christian Heidel nach dem ersten Abebben des großen Mainzer Party-Jubels zu erzählen hatte, stand sinnbildlich für das völlig kuriose Fußballspiel, das die Nullfünfer zuvor gegen Bayer Leverkusen abgeliefert hatten. „Ich bin für den VAR“, betonte der Sportvorstand der Mainzer, die durch das 2:2 (1:0) gegen Bayer am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga den Einzug in die Conference League klarmachten – „aber ohne VAR hätten wir in der Halbzeit 4:0 geführt.“
Gleich vier Tore nämlich hatten die vom großen Ziel Europa angestachelten Rheinhessen gegen den Meister von 2024 in 35 Minuten erzielt – doch Bestand hatte einzig der Treffer von Paul Nebel (35.). Abseits, nochmal Abseits, dann hatte Bayer-Keeper Lukas Hradecky die Hand vor der Torerzielung bereits am Ball – zweimal traf Schiedsrichter Tobias Reichel die finale Entscheidung erst am VAR-Bildschirm. Die Gefühle der Mainzer Profis fuhren folgerichtig Achterbahn. „Man glaubt, man führt 1:0“, beschrieb Verteidiger Danny da Costa das Erlebte, „dann wird es aberkannt. Dann glaubt man wieder, dass man 1:0 führt. Dann wird es wieder aberkannt.“ Doch damit nicht genug: Nachdem die Rheinhessen nach zwischenzeitlichem Rückstand in Hälfte zwei das 2:2 erzielt hatten und sich aufgrund der sich abzeichnenden Niederlage von Konkurrent Leipzig bereits auf Europa-Kurs befanden, traf Stefan Bell in der Nachspielzeit zum vermeintlichen Siegtreffer. Doch wieder: VAR-Check. Das Ergebnis: kein Tor. Der Grund: Handspiel. Auch diese Entscheidung sei, wie bei den anderen Toren, korrekt gewesen, räumte Heidel ein.
Sechs Tore erzielt, nur zwei anerkannt – dieses Kuriosum konnte Mainz beim vorerst letzten Bundesligaspiel des Leverkusener Erfolgstrainers Xabi Alonso letztlich gut verschmerzen: Nach neun Jahren ist der Klub zurück auf der europäischen Bühne.
Foto © IMAGO/wolfstone-photo/SID/IMAGO/wolfstone-photo