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Lennard Bacher·13 April 2025
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Lennard Bacher·13 April 2025
Das Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga ist in diesem Jahr an Spannung kaum zu überbieten. Neben dem HSV und dem 1.FC Köln, die aktuell auf den Aufstiegsrängen stehen, haben mindestens der 1.FC Magdeburg, die roten Teufel aus Kaiserslautern, Elversberg und der SC Paderborn noch realistische Chancen, ganz oben mitzumischen.
Das sah, als sich der Höhenflug unseres heutigen Protagonisten anbahnte, ganz anders aus. In der Saison 2009/10 stieg der 1. FC Kaiserslautern als Zweitligameister mit 67 Punkten souverän in die Bundesliga auf. Srđan Lakić steuerte als Stürmer uffm Betze in 24 Spielen immerhin sieben Tore zum Bundesliga-Comeback der Pfälzer bei. Eine passable Ausbeute, die bei einem zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alten Stoßstürmer aber für gewöhnlich jetzt keine Fantasie für sehr viel mehr zulässt. Doch der Schein sollte trügen.
📸 Alex Grimm - 2010 Getty Images
So legte Lakić schon am ersten Spieltag gegen den 1.FC Köln los wie die Feuerwehr und markierte mit einem Doppelpack, dass er wohl doch für Höheres als die 2. Bundesliga bestimmt ist. Auch beim eine Woche darauf folgenden Überraschungssieg gegen den FC Bayern traf der Kroate schon wieder. 32 Bundesligaspiele später beendete der FCK die Saison als Aufsteiger auf Rang sieben, Lakić stand mit 18 Scorern und einer grandiosen Saison auf einmal ganz weit oben in der Torschützenliste umringt von Bundesliga-Ikonen wie Mario Gomez, Milivoje Novakovic, Theofanis Gekas und Raúl.
Doch statt seinen Vertrag bei dem Klub zu verlängern, bei dem er es endgültig nach oben geschafft hatte, entschied sich die Tormaschine für einen ablösefreien Wechsel zum VfL Wolfsburg. "Wir haben alle Möglichkeiten, die sich dem 1. FC Kaiserslautern bieten, ausgeschöpft, um Laki ein attraktives und dennoch finanziell tragbares Angebot zu unterbreiten, jedoch ist das Angebot des VfL wirklich unschlagbar", sagte der damalige FCK-Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz auf einer PK nach Lakićs Entscheidung. Eine Entscheidung, die der Kroate mit Blick auf seine Karriere noch bereuen sollte.
Beim VfL Wolfsburg ging nämlich absolut gar nichts mehr. Nach zehn Einsätzen ohne eine Torbeteiligung in der Hinrunde verliehen die Wölfe den Stürmer nach Hoffenheim weiter, wo er ebenfalls nicht einen Scorerpunkt sammeln konnte. Auch in der darauf folgenden Saison traf der frühere Goalgetter nicht ein einziges Mal für die Wölfe und wechselte etwa anderthalb Jahre später nach einer mittelmäßig erfolgreichen Leihe zu Eintracht Frankfurt zurück zu den mittlerweile wieder in die zweite Liga abgestiegenen roten Teufeln. Doch auch hier kam er an die alten Zeiten bei weitem nicht mehr ran.
So schoss der ehemalige Lauterer Torgarant in seiner zweiten Amtszeit beim FCK nur acht Tore in zwei Saisons und blieb seiner früheren Form die meiste Zeit über komplett fern. Auch sein letzter Wechsel zum SC Paderborn sollte nicht mal mehr im Ansatz den Glanz seiner früheren Tage wieder bringen. 2016 beendete der Kroate nach einigen enttäuschenden Jahren seine Karriere.
Natürlich ist es legitim, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern und den Verein zu wechseln. Gleichzeitig wird sich der Angreifer aber auch für immer die Frage gefallen lassen müssen, ob ein Verbleib uffm Betze seiner Karriere nicht sehr viel besser getan hätte. Womöglich würde man dann heute über das Bundesliga-Jahr als den Startschuss einer großen Stürmer-Karriere sprechen. So bleibt es aber nur ein unerklärlicher Höhenflug.
📸 Alexandra Beier - 2010 Getty Images
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