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·11 April 2025
„Unangenehme Situation“: Kahn kritisiert Bayern-Umgang mit Thomas Müller

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·11 April 2025
Die Diskussionen rund um Thomas Müller reißen nicht ab. Vor allem die Kommunikation des FC Bayern sorgt für Kritik. Nun meldet sich mit Oliver Kahn ein langjähriger Weggefährte des Weltmeisters von 2014 zu Wort – und findet dabei deutliche Worte.
Im BILD-Podcast Bayern-Insider spricht der Ex-Vorstandsboss des FC Bayern über eine „verpasste Chance“ und ein Gesamtbild, das dem Verein nicht würdig ist.
Dass Thomas Müller keinen neuen Vertrag erhalten hat, überrascht viele. Noch mehr jedoch sorgt der Umgang des Klubs mit der Vereinsikone für Stirnrunzeln – auch bei Oliver Kahn: „Ich denke, da hat man vonseiten des Klubs eine große Chance verpasst“, so der 54-Jährige. „Thomas spielt seit 25 Jahren bei Bayern München. Da erwartet man, dass der Verein auch entsprechend damit umgeht.“
Kahn kritisiert vor allem die öffentlichen Widersprüche aus der Chefetage. Während Uli Hoeneß auf der Premiere seiner Dokumentation öffentlich nahelegte, Müller solle seine Karriere beenden, betonte Max Eberl nur wenige Wochen zuvor, ein neues Arbeitspapier sei „das kürzeste Vertragsgespräch der Welt“. Für Kahn ist klar: Das passt nicht zusammen. „Solche Aussagen sind einfach unglücklich. Das war sehr unglücklich vonseiten des Vereins.“
Der frühere Torhüter kennt die schwierige Situation rund um Abschiede großer Vereinslegenden aus eigener Erfahrung. 2008 beendete Kahn nach 14 Jahren beim FC Bayern seine Karriere – auf eigene Initiative. „Ich habe damals gesagt: Das werden meine letzten beiden Jahre – weil ich es selbst in der Hand haben wollte. Ich wollte selbst bestimmen, wann mein Ende ist.“
Diese Selbstbestimmung sei Müller in der aktuellen Gemengelage verwehrt geblieben. „Das ist Thomas in dieser Gesamtkonstellation leider nicht gelungen. Dadurch ist diese unangenehme Situation entstanden.“
Kahn macht aber auch klar: Solche Situationen seien bei Abschieden von Ikonen fast unvermeidlich. „Meistens ist es ja so – leise geht das nur ganz selten.“