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·9 Juni 2025
Transferknaller: VfL Wolfsburg schnappt sich Sophia Kleinherne

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·9 Juni 2025
Der VfL Wolfsburg hat einen hochkarätigen Neuzugang für seine Frauenmannschaft zu vermelden: Nationalspielerin Sophia Kleinherne schließt sich den Wölfinnen an und unterschreibt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2028. Das vermeldete der Verein am Pfingstmontag. Die 25-jährige Innenverteidigerin kommt vom Ligarivalen Eintracht Frankfurt und wird künftig mit der Rückennummer vier auflaufen. Der Wechsel der erfahrenen DFB-Spielerin ist ein klares Signal für die Ambitionen des VfL in Bundesliga, Pokal und Champions League.
Kleinherne verlässt Eintracht Frankfurt nach insgesamt acht Jahren, in denen sie sich von einer Nachwuchsspielerin zur gestandenen Stammkraft und Nationalspielerin entwickelte. 2017 war sie zum damaligen 1. FFC Frankfurt gewechselt und zunächst in der zweiten Mannschaft aktiv. Bereits zur Rückrunde der Saison 2017/18 feierte sie ihr Bundesliga-Debüt gegen die SGS Essen. Seitdem absolvierte sie rund 190 Pflichtspiele für den Verein, darunter 153 Bundesligapartien und mehrere Einsätze auf europäischer Bühne.
Die Verteidigerin nutzte eine vertraglich vereinbarte Ausstiegsklausel, um den bis 2026 laufenden Vertrag vorzeitig zu beenden. Ihr Entschluss, Frankfurt zu verlassen, fiel der gebürtigen Telgterin nicht leicht, was in einem Abschiedsstatement auf der Eintracht-Homepage deutlich wurde:„Die Entscheidung, Eintracht Frankfurt zu verlassen, ist mir extrem schwergefallen. Mich verbinden mit dem Verein acht Jahre, die weit über den Fußball hinaus gehen“, erklärt Kleinherne. „Mit 17 Jahren kam ich damals ins Internat, unwissend, wohin mich mein Weg führen wird. Ich habe die Stadt lieben gelernt, Freunde fürs Leben gefunden und verstanden, was es bedeutet, seinen Traum zu leben. Trotzdem ist der Moment gekommen, an dem mein Bauchgefühl mir klar signalisiert: Es ist Zeit, die Komfortzone zu verlassen, neue Herausforderungen anzunehmen und den eigenen Horizont zu erweitern.“
Die Verpflichtung der Nationalspielerin ist für den VfL Wolfsburg ein strategischer Schritt mit Blick auf die nächsten Jahre. Mit ihrer Erfahrung aus 34 Länderspielen, ihrer Geschwindigkeit und Spielintelligenz passt Kleinherne perfekt ins Wolfsburger Konzept. Auch sportlich bringt sie alle Voraussetzungen mit, um sich in der ambitionierten Defensive der Wölfinnen durchzusetzen.
„Ich kann mich mit den Ansprüchen des VfL Wolfsburg zu 100 Prozent identifizieren“, sagt Kleinherne. „Ich spüre, dass der Klub in der Champions League, in der Liga und im Pokal eine wichtige Rolle einnehmen und Spuren hinterlassen möchte. Außerdem haben mich die Gespräche überzeugt, die ich mit den Verantwortlichen und zuletzt auch mit Stephan Lerch geführt habe. Ich weiß, dass das Gesamtpaket hier für mich viel Potenzial bietet, um mich zu einer noch kompletteren Spielerin zu entwickeln. Insofern bin ich bereit für den nächsten Schritt und dafür, mit dem VfL an die Erfolge der letzten Jahre anzuknüpfen.“
Ralf Kellermann, Direktor Frauenfußball beim VfL Wolfsburg, sieht in der Neuverpflichtung einen echten Gewinn für den Kader:„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir Sophia von unserem Konzept und unseren Plänen für die Zukunft überzeugen konnten. Mit ihrer internationalen Erfahrung, ihrer enormen Schnelligkeit und ihrer Spielstärke bringt sie alles mit, um unser Spiel ab sofort auf hohem Niveau zu bereichern.“
Auch bei Eintracht Frankfurt blickt man mit Stolz, aber auch mit Wehmut auf die gemeinsame Zeit zurück. Cheftrainer und Sportlicher Leiter Niko Arnautis sagt:„Ich habe Sophia acht Jahre lang als Trainer auf ihrem Weg begleiten dürfen. In all diesen Jahren ist Sophia immer mehr gereift und hat Verantwortung für die Mannschaft übernommen, zuletzt war sie auch im Mannschaftsrat. Neben ihren sportlichen Qualitäten auf dem Platz ist sie eine ganz tolle Persönlichkeit, die zu jedem Zeitpunkt 100 Prozent für den Erfolg der Mannschaft gegeben hat. Auch wenn sie uns als Fußballerin und als Mensch sehr fehlen wird, werden wir ihren Abgang im Kollektiv kompensieren.“
Sophia Kleinherne zählt seit Jahren zu den konstantesten Spielerinnen im deutschen Frauenfußball. Ihren ersten Titel errang sie 2016 mit dem Gewinn der U17-Europameisterschaft. 2017 und 2018 wurde sie mit der Fritz-Walter-Medaille in Bronze und Silber ausgezeichnet – ein Beleg für ihr großes Talent und ihre Entwicklung. Der bisher größte Erfolg mit der A-Nationalmannschaft war der zweite Platz bei der Europameisterschaft 2022 in England.
Die Wölfinnen dürfen sich also auf eine erfahrene, ehrgeizige und vielseitige Spielerin freuen, die nicht nur sportlich, sondern auch menschlich ein Gewinn für das Team sein dürfte. Mit dem Wechsel setzt Kleinherne ein klares Zeichen: Sie will angreifen – auf nationaler wie auf internationaler Bühne.