TSV 1860 München
·7 Februari 2025
Trainer Glöckner fordert „Grundtugenden“ gegen Aufstiegskandidat Ingolstadt.
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·7 Februari 2025
Die Löwen empfangen zum Heimspiel am Samstag, 8. Februar 2025, den FC Ingolstadt 04. Anpfiff im Grünwalder Stadion ist um 16.30 Uhr. Die Partie ist live bei MagentaSport zu sehen. Außerdem überträgt das Löwen-Radio unter www.tsv1860.de/loewenradio/ das Spiel.
Löwen-Chefcoach Patrick Glöckner ergriff zu Beginn der Löwenrunde das Wort. Er wollte etwas loswerden, was ihm am Herzen lag. Der 48-Jährige lobte seinen Sandhausener Trainerkollegen Kenan Kocak, dass er seinem Assistenten Dennis Diekmeier freigegeben habe, obwohl sich das Team in einer prekären sportlichen Lage befände. Denn bei Diekmeiers Tochter Delani (14) wurde ein Tumor festgestellt. Kocak hatte das mit den Worten kommentiert: „Man sieht wieder einmal, dass es Wichtigeres gibt als Sieg oder Niederlage, und wir geben Dennis alle Zeit, die er braucht.“ Als Trainerkollegen, so Glöckner, wolle man Diekmeier „Gedanken und Kraft zusenden“ in dieser schweren Zeit. Dem schloss sich auch Pressesprecher Rainer Kmeth im Namen des gesamten Vereins an, zumal auch 1860-Kapitän Jesper Verlaat privat ein enges Verhältnis zur Familie Diekmeier hat.
Erst danach ging es wieder um Fußball und die Partie gegen Ingolstadt. Die bisherige Bilanz von Glöckner stimmt. Nach zwei Spielen unter seiner Leitung schlagen vier Punkte zu Buche. Ob jetzt als nächstes der langersehnte Heimsieg komme, wurde er gefragt? „Wir werden das Thema so angehen wie bisher und versuchen, die Grundtugenden auf den Platz zu bringen und die Löwenkrallen auszufahren, um jeden Zentimeter kämpfen und nach vorne Nadelstiche setzen.“ Ansonsten wollte er die schwache Heimbilanz nicht explizit ansprechen. „Das ist wie mit dem rosaroten Elefanten. Wenn man darüber spricht, geht er einem nicht mehr aus dem Kopf!“
Ohnehin könne man nichts erzwingen. „Wir gehen immer mit der bestmöglichen Vorbereitung ins Spiel“, sagt Glöckner. „Die Jungs reißen sich den Arsch auf.“ Nicht immer gelingt die Umsetzung, gab er zu bedenken und erinnerte an die 1. Halbzeit bei Viktoria Köln, in der sein Team zwar 56 Prozent der Zweikämpfe gewonnen hatte, aber unterm Strich chancenlos blieb. Mit „Angst pur“ umschrieb der Löwen-Trainer die 1. Halbzeit, um nach der Pause eine ganz andere 1860-Mannschaft zu sehen. „Der Fußball ist nicht immer nachvollziehbar. Es kann alles passieren.“
Dabei sei die Umstellung auf ein 4-1-4-1-System seiner Einschätzung nach maximal zu 10 Prozent dafür verantwortlich gewesen. „Wir sind mit einer ganz anderen Einstellung in die 2. Halbzeit gegangen“, hat Glöckner als wahren Grund für die Wende ausgemacht, „und haben nochmals eine Schippe draufgelegt.“ Am Ende habe sich das Team mit drei Punkten belohnt. „Der Sieg war sehr wichtig, weil die Jungs jetzt wissen, dass es noch geht. Aber wir dürfen jetzt nicht überschwänglich werden und denken, dass wir einen Schritt weniger laufen können. Wir haben noch nichts erreicht“, gibt er den Warner. „Wir müssen uns das Glück erarbeiten, die Leichtigkeit kommt dann peu à peu. Die Mannschaft lebt, kann mit den zwei Verstärkungen nochmals einen Schritt nach vorne gehen.“
Mit Offensivspieler Dickson Abiama und Linksverteidiger Anderson Lucoqui konnten sich die Löwen zum Ende des Wintertransferfensters nochmals verstärken. Glöckner bezeichnet die beiden Zugänge, die über Bundesligaerfahrung verfügen, als „super Verpflichtungen. Sie sind die Puzzleteile, die noch gefehlt haben. Beide bringen zusätzliches Tempo in unser Spiel.“ Natürlich wurde der Trainer gefragt, ob beide gleich in der Startelf stehen werden. „Das kann passieren, dass sie reinrutschen, aber wir haben auch noch den einen oder anderen, der zurückehren wird.“
Damit meinte Glöckner Lukas Reich und Kapitän Jesper Verlaat. Auch Raphael Schifferl war zu Wochenbeginn voll im Mannschaftstraining, musste dann aber die Übungseinheit am Donnerstag verletzungsbedingt abbrechen. „Er ist für Samstag keine Option, steigt aber nächste Woche wieder ins Training ein.“ Es handle sich um eine „reine Vorsichtsmaßnahme“.
Mit dem FC Ingolstadt kommt ein Team nach Giesing, das seit sechs Partien ungeschlagen ist. Nicht nur deswegen hat Glöckner großen Respekt vor dem Kontrahenten. „Das Oberbayern-Derby ist was besonderes für die Fans“, findet er, „aber wir müssen in jedem Spiel alles geben, weil es für uns gegen den Abstieg geht!“ Da sei die Gegnerkonstellation relativ egal. „Ich schaue nicht auf Statistiken, sondern darauf, wo der Gegner anfällig ist oder wo wir Anfälligkeit provozieren können. Ingolstadt hat eine reife Mannschaft.“
Die Schanzer seien vom Kader her für ihn ein Aufstiegskandidat. „Sie sind dabei, eine gute Balance aufzubauen und zählen für mich zum Favoritenkreis“, erklärt Glöckner, der die Arbeit seiner Trainerkollegin Sabrina Witmann positiv bewertet. „Letztlich zählt die Leistung, egal ob du Frau oder Mann bist. Sie hat die Jungs gut im Griff, kommt sympathisch rüber und ist auf einem guten Weg. Daran hat sie einen großen Anteil.“
Vielleicht ist es gut, dass die Löwen auf einen weiteren Kontrahenten treffen, der einen Lauf hat. Zuletzt beendeten sie die Serie von Viktoria Köln, das zuvor fünfmal in Folge den Platz als Sieger verlassen hatte. Zumindest die 14.000 1860-Fans im Grünwalder Stadion hätten nichts dagegen, wenn das gegen Ingolstadt erneut gelingen würde…
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
1860: 1 Hiller (Tor) – 20 Reich, 4 Verlaat, 16 Reinthaler, 3 Lucoqui – 26 Maier, 5 Jacobsen – 14 Kozuki, 36 Deniz, 7 Guttau – 34 Hobsch. Ersatz: 11 Vollath, 23 Avdija (beide Tor) – 2 Danhof, 8 Philipp, 9 Abiama, 10 Schubert, 18 Kloss, 21 Kwadwo, 25 Dulic, 27 Ott, 28 Bähr, 30 Wolfram, 37 Frey. Es fehlen: 17 Schröter, 24 Schifferl, 32 Bangerter.
FCI: 26 Boevink (Tor) – 22 Costly, 19 Cvjetinovic, 32 Lorenz, 43 Keidel – 34 Fröde, 17 Besuschkow – 29 Kopacz, 8 Kanuric – 11 Grönning, 38 Zeitler. Ersatz: 1 Funk (Tor) – 3 Decker, 7 Borkowski, 9 Heike, 14 Plath, 16 Malone, 18 Dühring, 23 Seiffert, 33 Sekulovic, 37 Testroet, 39 Öztürk. Es fehlen: 6 Guwara, 20 Deichmann.
Schiedsrichter: Patrick Schwengers (Travemünde); Assistenten: Fabian Maibaum (Haspe), Fynn Kohn (Husum); Vierter Offizieller: Tobias Wittmann (Wendelskirchen).