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·3 Mei 2025

Talente am FC Bayern-Campus: Lennart Karl und viele mehr!

Gambar artikel:Talente am FC Bayern-Campus: Lennart Karl und viele mehr!

Heute gegen Dortmund, morgen vielleicht schon in der Bundesliga? Die Talente der FC-Bayern-U19 um Lennart Karl machen Lust auf mehr als nur das Viertelfinale.

Die U19 des FC Bayern empfängt morgen um 11 Uhr Borussia Dortmund zum Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft – ein idealer Anlass für uns bei Miasanrot, einen genaueren Blick auf das Team zu werfen: Wie lief die Saison bislang? Welche Spieler rücken besonders in den Fokus? Und vor allem: Wer von ihnen könnte bald nicht nur am Campus, sondern auch in der Allianz Arena für Schlagzeilen sorgen?


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Im neuen Meisterschaftsmodus des DFB stürmte die Mannschaft von Trainer Peter Gaydarov souverän durch die Vorrunde. Mit 38 Punkten aus 14 Spielen und einem Torverhältnis von 49:18 sicherte sich das Team ungeschlagen den ersten Platz in der Gruppe – vor der SpVgg Unterhaching.

In der anschließenden Hauptrundengruppe A wartete dann deutlich stärkere Konkurrenz. Die jungen Bayern sammelten in zehn Spielen sechs Siege und kassierten vier Niederlagen, was am Ende Platz zwei hinter dem FC Schalke 04 bedeutete. Damit qualifizierte sich der FCB-Nachwuchs als eines von 16 Teams für die K.-o.-Phase der deutschen Meisterschaft.

Im Achtelfinale ging es vergangenen Samstag am heimischen Campus gegen den VfL Wolfsburg – mit einem verdienten 2:1-Sieg zog man ins Viertelfinale ein. Ich war vor Ort, um mir einen persönlichen Eindruck von den größten Talenten aus dem Bayern-Nachwuchs zu verschaffen.

FC Bayern München vs. VfL Wolfsburg: Erst dominant, dann ins Ziel gewackelt

In einem über weite Strecken hochklassigen Spiel kontrollierten die Bayern das Geschehen, doch klare Chancen blieben zunächst Mangelware. Beide Teams arbeiteten diszipliniert gegen den Ball, sodass Torgefahr meist nur nach individuellen Fehlern oder starken Einzelaktionen entstand. Kombinationsfußball im letzten Drittel blieb auf beiden Seiten die Ausnahme.

Die Münchner suchten in der ersten Halbzeit vor allem über lange Bälle auf Yll Gashi oder Dribblings von Lennart Karl den Weg nach vorn – besonders Wolfsburgs Abwehr hatte mit Gashis Wucht sichtbar Probleme. Die Niedersachsen wiederum sorgten vor allem über ihre wendigen Stürmer Trevor Benedict und Nilas Yacobi für Gefahr.

Nach der Pause schlugen die Bayern eiskalt zu: Zunächst eroberte David Santos den Ball im Mittelfeld und schickte Sadiki Chemwor, der überlegt zum 1:0 einschob (50.). Nur fünf Minuten später erhöhte Ljubo Puljic per artistischer Direktabnahme nach einer Ecke auf 2:0. Der beste Angriff des Spiels – über Ofli, Gashi und Karl – hätte beinahe das 3:0 gebracht, doch Wolfsburgs Torwart Börner verhinderte den nächsten Einschlag.

Stattdessen brachte ein Münchner Aufbaufehler Wolfsburg zurück ins Spiel: Yacobi verkürzte sehenswert per Distanzschuss auf 2:1. Es wurde noch einmal spannend, besonders nachdem Magnus Dalpiaz mit Gelb-Rot vom Platz musste. Doch Bayern rettete den knappen Vorsprung – auch dank Wolfsburgs Abschlussschwäche und einem starken Max Schmitt im Tor – über die Zeit.

Talente im Fokus

Im Fokus standen für mich einige Schlüsselspieler: Mit Schmitt, Dalpiaz und Felipe Chávez drei Akteure mit Erfahrung bei den Bayern-Amateuren, die für die K.-o.-Runde zur U19 zurückkehrten. Dazu mit Lennart Karl, Roko Mijatovic und Yll Gashi drei Top-Talente aus der U17, die sich nahtlos eingefügt haben. Besonders auffällig: Mudaser Sadat, der sich mit Spielwitz und Präsenz ebenfalls für höhere Aufgaben empfohlen hat. Und mit Wisdom Mike stand ein weiterer U17-Spieler im Kader, der zuletzt im Bundesliga-Kader auftauchte, nach Verletzungspause aber nicht zum Einsatz kam.

Max Schmitt (19)

Der U17-Welt- und Europameister ist eigentlich als Stammtorhüter der Bayern-Amateure gesetzt und saß in dieser Saison auch mehrfach im Profikader auf der Bank. Sein Einsatz in der U19 dürfte vor allem dem Ausfall von Leon Klanac geschuldet sein, der normalerweise das Tor der U19-Junioren hütet.

Max Schmitt, der zuletzt mit kleineren Leistungsschwankungen zu kämpfen hatte, präsentierte sich in diesem Spiel sehr stabil. Er strahlte Ruhe aus und agierte auf der Linie gewohnt souverän. Besonders in der Nachspielzeit zeigte er seine Klasse, als er einen Abschluss von Bruno Katz aus nächster Nähe spektakulär parierte und damit den knappen Sieg sicherte.

Im Spielaufbau wirkte Schmitt allerdings bisweilen zögerlich und entschied sich häufig für die sichere Variante. Hier wurde Klanac ein wenig vermisst, der mit seiner fußballerischen Stärke mutiger und aktiver im Aufbau agiert. Dennoch überzeugte Schmitt mit seinem starken Stellungsspiel, ausgeprägter Antizipation und seinen exzellenten Reflexen. Auch seine kommunikative Präsenz und Führungsqualität machen ihn weiterhin zu einem vielversprechenden Torwart der Zukunft.

Roko Mijatovic (17)

Roko Mijatovic, Sohn des langjährigen Bundesligaprofis Andre Mijatovic, gehört zum Jahrgang 2008 und wäre damit eigentlich noch für die U17 spielberechtigt. Dennoch kommt der kroatische U17-Nationalspieler in dieser Saison ausschließlich in der U19 sowie in der UEFA Youth League zum Einsatz – ein klarer Hinweis auf sein Talent und die hohen Erwartungen, die man in ihn setzt.

Wie sein Vater ist Mijatovic Innenverteidiger und bringt viele Eigenschaften mit, die für die moderne Auslegung dieser Position gefragt sind. Er verfügt über eine saubere Ballbehandlung, ein gutes taktisches Verständnis und fühlt sich auch im defensiven Mittelfeld wohl, wo er seine Übersicht und seinen Spielaufbau einbringen kann. Im direkten Duell ist er robust, zweikampfstark und setzt seine körperliche Präsenz mit gutem Timing ein.

Gegen Wolfsburg offenbarte sich jedoch auch eine seiner Schwächen: die fehlende Explosivität. Mit der Schnelligkeit und Wendigkeit von Trevor Benedict hatte Mijatovic merklich Mühe. Mehrfach ließ sich der Wolfsburger Stürmer durch geschickte Bewegungen absetzen – nur dessen mangelnde Effizienz im Abschluss verhinderte Gegentore. Auch im Spielaufbau blieb Mijatovic hinter seinen Möglichkeiten. Lediglich sein Nebenmann in der Innenverteidigung brachte mit langen Bällen auf Yll Gashi vereinzelt Struktur ins Offensivspiel.

Trotz allem lieferte Mijatovic eine insgesamt solide Leistung ab – wenn auch nicht seine stärkste. Sein Potenzial ist unbestritten, doch solche Spiele zeigen auch, woran noch zu arbeiten ist, wenn es in Richtung Profifußball gehen soll.

Magnus Dalpiaz (19)

Dalpiaz hatte sich in der Vorrunde der U19-Meisterschaft mit Dynamik, Tempo und körperlicher Wucht in den Vordergrund gespielt. Der österreichische Rechtsverteidiger erzielte in 14 Spielen sieben Tore – darunter ein Viererpack gegen Greuther Fürth – und empfahl sich damit für Einsätze bei den Amateuren.

Zurück in der U19 konnte er diese Form jedoch nicht ganz bestätigen. Zwar ließ er sein Können in Ansätzen aufblitzen – etwa mit einer Kopfballablage, die zum 2:0 führte, und einigen starken Aktionen zu Spielbeginn, als er sich mit Tempo aus Drucksituationen befreite. Doch im weiteren Verlauf häuften sich die Ballverluste. Gemeinsam mit Außenverteidiger-Kollege Deniz Ofli wurde er immer wieder zum Ausgangspunkt für Wolfsburger Pressingmomente.

Unter Druck agiert Dalpiaz oft ungenau – seine aktuell größte Schwäche. So war es auch sein unpräziser Pass im Spielaufbau, den Wolfsburgs Yacobi zum 2:1-Anschlusstreffer nutzte – wenngleich dieser aus größerer Distanz sehenswert traf.

Sein Nachmittag wurde dann endgültig unschön: Nach einer unnötigen Gelb-Roten Karte – die erste Verwarnung für einen Schuss nach dem Pfiff, die zweite nach einem klaren Foul mit offener Sohle – musste Dalpiaz vom Platz. In Unterzahl geriet Bayern noch einmal ins Wanken, doch Torhüter Max Schmitt hielt den knappen Vorsprung fest.

Mudaser Sadat (18)

Mudaser Sadat durfte in der Saisonvorbereitung bereits erste Eindrücke im Profi-Umfeld sammeln, verbrachte die Spielzeit ansonsten aber – abgesehen von einem Kurzeinsatz bei den Amateuren – altersgerecht bei der U19. Eine langwierige Sehnenreizung bremste ihn über weite Strecken aus, doch zuletzt fand der technisch starke Mittelfeldspieler wieder zu seiner Form zurück – auch im Achtelfinale gegen Wolfsburg war das deutlich zu erkennen.

Sadat begann zunächst auf der linken Außenbahn und konnte dort immer wieder Akzente im Ballbesitz setzen. Nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Louis Richter rückte er in der ersten Halbzeit auf die Doppelsechs – ein Wechsel, der dem Spiel der Bayern sichtbar guttat. Mit viel Übersicht, technisch sauberem Spiel und Spielintelligenz löste Sadat Drucksituationen elegant auf und brachte Struktur in das Münchner Aufbauspiel.

Gleichzeitig blieb er selbst torgefährlich: Er suchte mehrfach den Abschluss und schaltete sich immer wieder in den Strafraum ein, um Flanken zu verwerten. Einziger Kritikpunkt: In der defensiven Umschaltbewegung agierte er nicht immer konsequent genug – ein Aspekt, an dem er noch arbeiten kann, um den nächsten Schritt zu machen.

Felipe Chávez (18)

Der peruanische U20-Nationalspieler hatte sich mit einer überragenden Hinrunde in der U19 des FC Bayern bereits zur Winterpause die Beförderung zu den Amateuren verdient. Auch dort schlug er sich ordentlich: Zwei Tore in zehn Regionalliga-Einsätzen unterstrichen seine Anpassungsfähigkeit auf höherem Niveau. Für die Meisterschafts-Endrunde kehrte er nun wieder zur U19 zurück – und das mit guten Gründen: In der Liga sammelte er in 15 Spielen beeindruckende 18 Scorerpunkte (8 Tore, 10 Assists), dazu kamen vier weitere in der UEFA Youth League (3 Tore, 1 Assist in 5 Spielen).

Im Achtelfinale gegen Wolfsburg konnte Chávez diese Qualitäten jedoch kaum zeigen. Von seiner hervorragenden Ballkontrolle, seinem präzisen Passspiel und den feinen Dribblings, mit denen er sonst das Spiel gestaltet, war nur wenig zu sehen. Auch bei Standards blieb er ungewohnt blass, ebenso wie bei seinen sonst gefährlichen Abschlüssen.

Auffällig war, dass er sich früh immer wieder tief fallen ließ, um von der Sechserposition das Spiel aufzubauen. Doch gegen das körperlich robuste Mittelfeld der Wolfsburger tat er sich sichtbar schwer, Räume zu finden oder Akzente zu setzen. Insgesamt ein eher unauffälliger Auftritt – nicht sein bester Tag.

Lennart Karl (17)

Gerade erst im Feburar 17 Jahre alt geworden, stand Lennart Karl Mitte April in Heidenheim bereits kurz vor seinem Bundesliga-Debüt. Vincent Kompany hatte ihn schon zur Seitenlinie beordert, entschied sich beim letzten Wechsel dann aber doch für João Palhinha. Zuvor war Karl bereits bei der Partie gegen Augsburg und den beiden Champions-League-Spielen gegen Inter Mailand Teil des Profikaders. Ein bemerkenswerter Aufstieg, wenn man bedenkt, dass er die Saison noch in der U17 begonnen hatte.

Dort wirkte der offensive Mittelfeldspieler, der sich bevorzugt im rechten Halbraum bewegt, schon früh unterfordert: In 17 Spielen für die U17 sammelte er unglaubliche 27 Tore und 10 Assists. Ab dem Winter war er dann überwiegend für die U19 im Einsatz (6 Spiele, 5 Tore) – oder eben bei den Profis. Angesichts seiner Entwicklung scheint der nächste Schritt nur eine Frage der Zeit.

Im Achtelfinale gegen Wolfsburg zeigte Karl – mit Ausnahme eines Treffers – nahezu alles, was man sich erhofft, wenn man gekommen ist, um ein Supertalent zu sehen. Auf dem rechten Flügel aufgeboten, löste er seine erste Drucksituation gleich mit einem Beinschuss. Wenig später demonstrierte er sein herausragendes Dribbling: Im Mittelfeld angespielt, bekam er von Trainer Peter Gaydarov das Kommando „in die Box!“ zugerufen – Karl nahm sofort Tempo auf, ließ vier Wolfsburger stehen und scheiterte erst am Torhüter.

Auch weitere Torszenen leitete er mit unwiderstehlichen Dribblings ein. Mit Spielintelligenz, Tempo und Kreativität war er an nahezu allen herausgespielten Chancen beteiligt. Ein Tor blieb ihm jedoch verwehrt: Mit der letzten Aktion des Spiels zog er erneut über das halbe Feld, scheiterte aber erneut am starken Wolfsburger Schlussmann.

Erfreulich: Karl zeigte auch defensiv hohen Einsatz – sowohl im Pressing als auch in der Rückwärtsbewegung. Das galt bislang oft als Schwäche in seinem Spiel. Körperlich bringt er mit seiner schmächtigen Statur zwar noch nicht alles mit, doch seine Einstellung stimmte – auch gegen einen körperlich robusten Gegner wie Wolfsburg.

Yll Gashi (17)

Der nächste vielversprechende Offensivspieler aus der äußerst torhungrigen U17 des FC Bayern: Yll Gashi. Anders als Lennart Karl agiert Gashi nicht im Halbraum, sondern klassisch im Sturmzentrum – dort war er in dieser Saison als Kapitän der U17 gesetzt. Mit 20 Toren und 10 Assists in 21 Spielen der Vor- und Hauptrunde unterstrich er seine zentrale Rolle eindrucksvoll.

Für die entscheidenden Partien rückt er nun eine Altersstufe nach oben. Zuvor hatte er in der U19 lediglich drei Einsätze und ein Tor vorzuweisen – gegen Wolfsburg machte er sofort deutlich, warum man auf ihn setzt. Gashi war immer wieder über lange Bälle anspielbar, die er dank seiner Beweglichkeit und guten Ballverarbeitung geschickt behauptete. Er suchte konsequent den Abschluss, zeigte dabei aber eine gewisse Streuung: Während er sich viele Möglichkeiten selbst erarbeitete, gingen einige Abschlüsse deutlich am Tor vorbei – zum Teil bis über die Tribüne.

Seine beste Chance hatte er Mitte der ersten Hälfte, als er sich im Strafraum durchsetzte, überlegt abschloss – und schließlich am Innenpfosten scheiterte. Auch wenn er technisch und beweglich ist, tat er sich gegen die körperlich robusten Wolfsburger Verteidiger mitunter schwer. Mit 1,78 m bringt Gashi für einen Mittelstürmer nicht die größte physische Präsenz mit, was in direkten Duellen spürbar war.

Zum Ende der Partie ließ sein Engagement im Pressing etwas nach – eine Entwicklung, die Trainer Peter Gaydarov deutlich kommentierte und prompt mit seiner Auswechslung quittierte. Dennoch bleibt Gashi ein spannendes Stürmerprofil mit hohem Entwicklungspotenzial – besonders im Zusammenspiel und Torabschluss.

Fazit: Talent ist da! Die Bühne auch?

Die U19 des FC Bayern präsentiert sich in dieser Saison als ernstzunehmender Titelkandidat. Der souveräne Durchmarsch durch die Vorrunde, das erfolgreiche Achtelfinale gegen Wolfsburg und die aktuelle Form sprechen dafür, dass auch im morgigen Viertelfinale gegen Borussia Dortmund alles möglich ist. Die Mannschaft wirkt gefestigt, spielerisch stark und individuell gut besetzt – ein ernsthafter Aspirant auf die Deutsche U19-Junioren-Meisterschaft.

Doch noch spannender als die aktuelle Ausgangslage ist der Blick in die Zukunft: Vor allem in den Jahrgängen 2007 und 2008 schlummert außergewöhnliches Potenzial. Spieler wie Lennart Karl, Roko Mijatovic oder Yll Gashi zeigen bereits jetzt reife Leistungen, obwohl viele von ihnen noch U17-Spieler sind oder erst kürzlich in die U19 aufgerückt sind.

Die Chancen stehen gut, dass nach Aleksandar Pavlović schon bald der nächste Campus-Schüler in der Profimannschaft für Aufsehen sorgt – vorausgesetzt, man gibt diesen Talenten die Bühne, die sie verdienen.

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