Saisonprognose #5: Cottbus, Saarbrücken, Regensburg, Ulm | OneFootball

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·25 Juli 2025

Saisonprognose #5: Cottbus, Saarbrücken, Regensburg, Ulm

Gambar artikel:Saisonprognose #5: Cottbus, Saarbrücken, Regensburg, Ulm

Die 18. Drittliga-Saison steht vor den Türen. Doch wer sind eigentlich die Aufstiegskandidaten, wer muss um den Klassenerhalt bangen? Und wer hat das Zeugs zur Überraschungsmannschaft? In fünf Teilen nimmt liga3-online.de alle Teams unter die Lupe. Im fünften Teil blicken wir auf Cottbus, Saarbrücken, Regensburg und Ulm.

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Ausgangslage: Krönung knapp verpasst. Als unbeschwert aufspielender Aufsteiger eroberte Energie Cottbus in der Vorsaison wie im Sturm die Herzen der Drittligafans, am Ende ging der Wollitz-Elf dann doch die Puste aus, sodass schlussendlich nur der undankbare vierte Platz zu Buche stand. Dennoch ein herausragendes Ergebnis für die Lausitzer, die nach sechs Jahren Abstinenz die Rückkehr in den Profifußball eindrucksvoll gemeistert haben.


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Doch wartet nun das verflixte zweite Jahr auf den FC Energie? Immerhin: Anders als vielfach befürchtet, konnte Cottbus zentrale Leistungsträger wie Torwarttalent Elias Bethke und Topscorer Tolcay Ciğerci halten. Dennoch stehen 14 Abgänge zu Buche, darunter auch einige etablierte Kräfte. Da man mit den finanziellen Möglichkeiten manch anderer Klubs nicht mithalten kann, ist in Südbrandenburg bei der Kaderplanung weiterhin Kreativität gefragt. Entsprechend kam das Gros der Neuzugänge erneut aus der Regionalliga. Präsident Sebastian Lemke tritt daher bewusst auf die Bremse: "Es geht erstmal nur um den Klassenerhalt." Bis zu vier Spieler sollen aber noch kommen, gesucht wird nach erfahrenen Profis.

Transfers: Insbesondere der Verlust von Maximilian Krauß (Rostock) und Niko Bretschneider (Saarbrücken) schmerzt, beide waren nicht zu halten. Neben diesem Duo verließen zwölf weitere Spieler den Verein, während auf der Zugangsseite elf junge, entwicklungsfähige Spieler zu finden sind. Große Erwartungen ruhen beispielsweise auf Innenverteidiger Nyamekye Awortwie-Grant (Stuttgarter Kickers) und Kreativspieler Lukas Michelbrink (Hertha II). Die vielen Neuen ermöglichen Trainer Claus Dieter-Wollitz mehr taktische Flexibilität und personellen Spielraum, um auf verschiedene Gegner und Spielsituationen reagieren zu können.

Testspiele: Die Cottbuser Vorbereitung kommt einem Testspielmarathon gleich: Neun Partien absolvierte die Wollitz-Truppe bislang – mit überwiegend überzeugenden Ergebnissen. Los ging es mit drei Schützenfesten gegen Wacker Schönwalde (25:0), die SpVgg Finsterwalde (26:0) und die DJK BW Wittichenau (8:0). Auch gegen die Regionalligisten Altglienicke (4:2) und Greifswald (3:2) sowie gegen die beiden Oberligisten Neustrelitz (2:0) und Mahlsdorf (5:0) gingen die Rot-Weißen stets als Sieger vom Platz. Gemischter fielen die Ergebnisse im Rahmen des Trainingslagers in Österreich aus: Gegen Erstliga-Aufsteiger Ried gab es ein 1:2, während Zweitligist Wels mit 3:1 besiegt werden konnte. Das letzte Testspiel vor dem Ligaauftakt gegen Saarbrücken steigt gegen Erzgebirge Aue.

Prognose: Energie Cottbus kommt mit einem neuen Gesicht daher. Nun wird es darauf ankommen, wie schnell sich die vielen Neuen an die 3. Liga gewöhnen. Nach der Ausnahme-Saison 2024/25 tut der FCE gut daran, die Erwartungen gering zu halten. Letztlich wird es um den Klassenerhalt gehen, der den Rot-Weißen auch souverän gelingen wird. Platz 10-13.

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Ausgangslage: Am Ende fehlte auch irgendwie das Glück. Nach einer anstrengenden Saison mit vielen emotionalen Auf und Abs hatte sich der FCS tatsächlich trotz einer 0:2-Niederlage im Hinspiel bis in die Verlängerung der Relegation gegen Zweitligavertreter Eintracht Braunschweig gekämpft. Doch nach einer diskutablen roten Karte und einigen verpassten Torchancen herrschte Gewissheit: Saarbrücken geht in eine weitere Drittliga-Saison in der 3. Liga. Der so ersehnte Zweitliga-Aufstieg bedarf mindestens eines weiteren mühsamen Anlaufs.

Dafür wurde der Kader größtenteils zusammengehalten und mit weiteren namhaften Spielern gezielt verstärkt. Alois Schwartz, der im Saisonendspurt für Rüdiger Ziehl übernahm, kann nun erstmals eine komplette Vorbereitung nutzen, um dem Team seinen Stempel aufzudrücken. Und das Umfeld? Einerseits herrscht eine beachtliche Aufbruchstimmung – über 8.000 verkaufte Dauerkarten stellen einen neuen Rekord dar. Andererseits ist die Unzufriedenheit greifbar. So sah sich der Verein während der Saisonvorbereitung sogar dazu gezwungen, die Kommentarfunktion auf seinen Kanälen vorübergehend zu deaktivieren, um den vielen negativen und teils beleidigenden Reaktion Einhalt zu gebieten.

Transfers: Ein Grund für den Unmut vieler Fans waren die zunächst verhaltenen Transferaktivitäten der Saarländer. Doch da – abgesehen vom nicht zu haltenden Leihspieler Florian Krüger – kein Leistungsträger den Verein verließ, bestand auch kein akuter Handlungsdruck. Inzwischen hat sich auf dem Transfermarkt einiges getan: Mit Luca Wollschläger (Hertha II), Florian Pick (Münster) und Dominic Baumann (Sandhausen) wurden gleich drei Offensivkräfte verpflichtet. Zudem verstärken mit Niko Bretschneider (Cottbus) und Robin Bormuth (KSC) zwei arrivierte Kräfte den Abwehrverbund. Kurzum: Auf dem Papier verfügt der FCS sowohl in der Spitze als auch in der Breite über einen sehr starken und erfahrenen Kader.

Testspiele: Dennoch fällt die Testspielbilanz des FCS eher durchwachsen aus: Gegen die unterklassigen Vertreter Quierschied (Oberliga, 1:1) und Würzburg (Regionalliga, 0:1) ließ die Schwartz-Elf zweimal federn und auch gegen Mainz 05 gab es einen Dämpfer (1:4). Immerhin konnte gegen Oberligist Normannia Gmünd (2:1) und den luxemburgischen Erstligisten Tutus Petange (3:0) gewonnen werden. Das letzte Testspiel steigt ebenfalls gegen einen luxemburgischen Vertreter, den F91 Düdelingen, ehe es zum Saisonauftakt zu Energie Cottbus geht.

Prognose: Mit dieser Mannschaft gehört Saarbrücken zwangsläufig zu den heißesten Aufstiegskandidaten. Allerdings bleibt es abzuwarten, wie gut die Mannschaft den emotionalen Rückschlag des knapp verpassten Aufstiegs verarbeitet – und wie sie mit der Unruhe im Umfeld umgeht. Keine einfache Aufgabe für Trainer Schwartz. Am Ende wird es einmal mehr darauf ankommen, wie sich der FCS im Saisonfinish schlägt. Platz 2-5.

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Ausgangslage: Und die Sisyphos-Arbeit beginne von vorne. Schon vor zwei Jahren stand der SSV Jahn nach einem Zweitliga-Abstieg vor der schweren Aufgabe eines Neuaufbaus in der 3. Liga. Damals meisterten die Oberpfälzer diese Herausforderung mit Bravour – über die Relegation ging es direkt zurück ins Unterhaus. Dort gelang den Rot-Weißen dann aber recht wenig, seit dem 6. Spieltag fristete der Jahn durchgehend ein Dasein am Tabellenende. Und so steht in diesem Sommer einmal mehr die mühsame Aufbauarbeit nach einem Abstieg an.

Die Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Achim Beierlorzer entschieden sich für einen XL-Umbruch: 21 Spieler wurden verabschiedet, und auch auf Trainerbank präferierten die Rot-Weißen einen Neuanfang: Der Ex-Stuttgarter Michael Wimmer übernahm von Andreas Patz beziehungsweise von Interimscoach Munier Raychouni. Bei der Suche nach Neuzugängen sind beim Jahn traditionell kreative Ansätze gefragt – anders als so manch anderer Absteiger in der Vergangenheit sind die Donaustädter nicht in der Lage, mit großen Gehältern für sich zu werben.

Transfers: Das Ergebnis sind unter anderem drei Leihgeschäfte spannender Zweitligatalente: Philipp Müller (Fürth) und das Nürnberg-Duo Nick Seidel und Dustin Forkel bringen trotz ihrer noch jungen Jahre bereits etwas Profierfahrung und noch viel mehr Potential mit nach Ostbayern. Selbiges gilt für Nicolas Oliveira (HSV) und Benedikt Bauer (KSC), die sogar fest nach Regensburg wechseln. Mit Felix Strauss und Leo Mätzler kamen außerdem zwei österreichische Abwehrspieler. Und auch in der Regionalliga machte der Jahn einige vielversprechende Talente wie beispielsweise Lucas Hermes (FSV Frankfurt) oder Phil Beckhoff (Gütersloh) ausfindig. Der einzige Ü25-Neuzugang ist Rückkehrer Sebastian Stolze (Sandhausen).

Testspiele: Der Jahn startete furios in die Vorbereitung: Klare Siege gegen Oberligist Schalding-Heining (9:0) und Regionalligist Bayreuth (7:0) sorgten für Selbstvertrauen. Gegen Drittliga-Absteiger Unterhaching setzte es anschließend allerdings eine Niederlage (1:2), es folgten ein achtbares 1:1 gegen Al-Wahda aus den Emiraten und ein souveränes 8:0 im bayerischen Landespokal gegen Kreisligist SG Alerheim. Die Generalprobe steigt gegen Ligakonkurrent 1860 München, ehe zum Saisonauftakt das bayerische Duell gegen den FC Ingolstadt ansteht.

Prognose: Bei kaum einem anderen Drittligisten fällt der Umbruch in diesem Sommer derart groß aus. Entsprechend möchte Regensburg erstmal nur gut in der neuen alten Liga ankommen. Und dennoch wirkt diese junge Mannschaft sehr vielversprechend, sodass dem Jahn unter Trainer Wimmer einmal mehr eine positive Überraschung zuzutrauen ist. Platz 3-7.

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Ausgangslage: Immer weiter flogen sie, die Spatzen. Unaufhaltsam von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga. Dort wurde der Gegenwind zwar stärker, dennoch flogen sie munter weiter – nur, um der Bruchlandung am Ende doch knapp nicht zu entkommen. Nun ist der SSV Ulm 1846 zurück in jener Liga, die er vor gut einem Jahr so schnell übersprang. Zurück auf Los? Nein, in der Zwischenzeit haben sich die Donauschwaben deutlich weiterentwickelt! Rund um den lange Zeit in einem Dornröschenschlaf versunkenen Verein ist eine völlig neue Euphorie entstanden, eine ganze Region wurde aufgeweckt. Selbst in die Stadionthematik ist eine neue Dynamik gekommen.

Auch auf dem Transfermarkt kann sich Ulm heute in anderen Sphären bewegen als noch vor zwei Jahren. Und doch ist nach dem vermeidbar wirkenden Abstieg erstmal Wunden lecken angesagt, ganze 15 Spieler haben den Verein verlassen. Geschäftsführer Markus Thiele steht vor der Herausforderung, ein neues, konkurrenzfähiges Team auf die Beine zu stellen. Der direkte Wiederaufstieg wurde zwar nicht als Ziel ausgegeben, dennoch geht Ulm "ambitioniert" in die neue Saison, wie Thiele gegenüber liga3-online.de bestätigte.

Transfers: Den zahlreichen Abgängen – darunter auch Toptorjäger Semir Telalovic (Nürnberg) – stehen bis dato inklusive dreier Leihrückkehrer ebenso viele Neuzugänge gegenüber. Auffällig bei der Auswahl der neuen Spieler: Abgesehen von Stürmer André Becker (Bielefeld/Mannheim) ist keiner älter als 25 Jahre, die meisten Neuzugänge erfüllen sogar noch die U23 Regel. Die Spatzen möchten noch stärker auf entwicklungsfähige Talente setzen – und gleichzeitig einen spielerisch versierteren Fußball bieten. Auch deswegen entschied man sich bewusst für ein Weitermachen mit Trainer Robert Lechleiter, der in der 2. Liga neun Spieltage vor Schluss übernahm und den Abstieg nicht mehr abwenden konnte.

Testspiele: Die Vorbereitung begann mit einem torreichen 4:3 gegen Oberligist Aalen, gefolgt von einer knappen 1:2-Niederlage gegen Regionalligist Bayern II. Danach kam der SSV besser in Schwung: Gegen den FC Zürich (3:0) und im Landespokal gegen den SV Mietingen (3:0) gelegen zwei Siege ohne Gegentor. Die Generalprobe gegen Zweitligist Karlsruhe steht noch aus, bevor in gut einer Woche gegen Wiesbaden der Ligaalltag startet.

Prognose: Nach Jahren des Höhenflugs müssen die Spatzen nun lernen, auf der Stelle zu fliegen. Der neue Kader bringt viel Talent mit, benötigt aber Zeit zur Entwicklung. Für ganz oben wird es noch nicht reichen, aber ein Platz im oberen Mittelfeld erscheint realistisch. Platz 6-10.

Weiterlesen:

  1. Saisonprognose #1: Duisburg, Havelse, Schweinfurt, Hoffenheim II
  2. Saisonprognose #2: Mannheim, Stuttgart II, Osnabrück, Aue
  3. Saisonprognose #3: Aachen, 1860, Ingolstadt, Wiesbaden
  4. Saisonprognose #4: Essen, Verl, Viktoria Köln und Rostock
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