Saisonabschluss – “Flop Five” | OneFootball

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·30 Mei 2025

Saisonabschluss – “Flop Five”

Gambar artikel:Saisonabschluss – “Flop Five”

Mittlerweile ist das Saisonende schon wieder ein Stück her, 18 Spieler wurden verabschiedet. Der Jahn-Neuaufbau wird wohl bald beginnen. Dennoch wollen wir noch einen Blick zurück wagen und exemplarisch an fünf Personalien verdeutlichen, warum die abgelaufene Saison so grandios schief gegangen ist.

Das ist naturgemäß unfair. Die Misere an Einzelnen festzumachen, lässt das Kollektiv aus, an dem es im Teamsport Fußball letztlich hängt. Doch lässt sich nicht verschweigen, dass es diese Saison gerade an entscheidenden Stellen im Jahn-Kader gehapert hat. Unsere ganz und gar subjektive Auswahl:


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Andi Geipl

Dem Kapitän kommt eine ganz besondere Rolle im Team zu. Er soll vorangehen, wenn es schlecht läuft, derjenige sein, zu dem die anderen aufblicken. Das hat bei Andi Geipl in der abgelaufenen Saison nur bedingt geklappt. War er in der Drittligasaison noch Antreiber und Anführer, war auch er ab Herbst, als die sportliche Krise so richtig Fahrt aufnahm, ratlos. Sportlich konnte er zu wenig Akzente setzen, und auch in der Startelf wurde er im Verlauf der Saison zunehmend weniger aufgeboten: 23 Mal insgesamt. Das ist fast zu wenig, wenn man bedenkt, dass die potenziellen Vertreter aus dem Mannschaftsrat allesamt eine schwierige Saison hinter sich hatten: Bene Saller, Flo Ballas und Alex Bittroff spielten kaum. Felix Gebhardt verlor seinen Stammplatz im Tor an Julian Pollersbeck. Diese Jahn-Saison, sie offenbarte auch ein Führungsproblem.

Am Freitag wurde bekannt, dass Geipls Vertrag sich vor einigen Wochen bereits automatisch um eine weitere Saison verlängert hat. Ein solches Szenario war zu erwarten, da er als einer der wenigen beim Saisonabschluss nicht verabschiedet wurde – trotz scheinbar auslaufenden Vertrags. Spannender wird die Frage sein, ob Andi Kapitän bleiben soll. Das wird auch auf den neuen Trainer Michi Wimmer ankommen und ob Geipl es sich vorstellen kann, vielleicht ins zweite Glied zu rücken und damit auf sein Kapitänsamt zu verzichten.

Christian Viet

Der nächste Aufstiegsheld, der in der abgelaufen Saison enttäuscht hat. Für mich ist die Diskrepanz sogar noch größer als bei Andi Geipl. Dass „Chrille“ die Anlagen hat, ein mehr als solider Zweitliga-Spieler zu sein, wissen Jahnfans aus den abgelaufenen drei Jahren. Aus meiner Sicht war er einer der (unterschätzten) Topspieler der Aufstiegssaison. Aber diese Saison war das mal gar nichts. Gut, er wurde aufgrund seiner Vielseitigkeit auch oft unterschiedlich eingesetzt. Aber erinnert sich jemand von euch an ein gutes Spiel von ihm? Viel zu oft tauchte Viet komplett ab. Und das, obwohl er trotz seines jungen Alters für mich als einer der gestandeneren Spieler durchgeht.

Diese Saison war leider ein Rückschritt für Viet und fast folgerichtig verlässt er den Jahn nach Ablauf seines Vertrags. Ich weiß, dass es mich schmerzen wird, sollte er möglicherweise bald für einen Ligakonkurrenten auflaufen. Weil er in der 3. Liga ein Unterschiedsspieler sein kann. Aber vielleicht ist eine Luftveränderung die bessere Lösung für beide Seiten.

Sebastian Ernst

Mit viel Vorschusslorbeeren war Ernst im Sommer geholt worden. Endlich einmal ein gestandener Zweitligaspieler! Ernst war in Fürth, mit denen er aufstieg, einer der Topspieler der Liga. Leider scheint er zwischenzeitlich in Hannover brutal abgebaut zu haben. Die Hoffnung, er könnte beim Jahn zu alter Stärke zurückfinden, erfüllte sich nicht. Ernst konnte hier weder atmosphärisch noch spielerisch seinen Stempel aufdrücken. In viel zu vielen Spielen tauchte der als erfahrener Führungsspieler Geholte schlicht und ergreifend komplett ab. Einzig beim Heimsieg gegen Hertha BSC zeigte er das, wofür ihn der Jahn geholt hatte. Sonst: Gemessen an den Erwartungen leider ein Missverständnis.

Sein Vertrag hatte nur Gültigkeit für Liga zwei. Ernst verlässt den Verein nach der Saison wieder. Ich persönlich bin gespannt, wo und wie es für ihn weitergeht.

Christian Kühlwetter

Die Diagnose ist ähnlich wie bei Ernst – einer der „Königstransfers“, wie man so schön sagt, welcher die (zu hohen?) Erwartungen nicht erfüllte. Diesmal sogar aus der Bundesliga von Heidenheim geholt, auch wenn er dort zuletzt kaum spielte. Doch gibt es einen Unterschied zu Sebastian Ernst: Bei Kühlwetter hatte man immer das Gefühl, dass er wollte, rannte und rackerte – aber es wollte ums Verrecken nicht klappen. Besonders mit dem Torerfolg, wofür er als Stürmer eigentlich geholt worden wäre.

Dementsprechend bezeichnend ist auch sein Weg, den „Kühle“ diese Saison nahm: Vom klassischen Neuner in der Sturmspitze, probierte ihn das Trainerteam auf den Flügeln aus und in der Rückrunde im Mittelfeld, bis er dauerhaft als defensiver Mittelfeldspieler auf der Sechserposition auflief. Bezeichnend! Irgendwie für die gesamte Jahnsaison.

„Kühle“ wurde nicht verabschiedet und besitzt einen gültigen Vertrag für die kommende Drittligasaison. Ich persönlich finde es gut, dass er wohl auch bleiben und wieder bessere Zeiten mit dem Verein erleben möchte. Dass er sich reinwirft und sich hier auch wohlfühlt, hat er meiner Meinung in der vergangenen Saison gezeigt.

Rasim Bulic

Da tue ich mich am schwersten. Mentalitätsspieler deluxe, total beliebt bei den Fans und auch ich gestehe, ich habe mir ein Trikot mit seinem Flock geleistet. Rasim hat sich in der Drittligasaison in unser Herz gespielt und wird da sicher bleiben.

Andererseits hat die abgelaufene Saison gezeigt, dass die Qualitäten aus Liga 3 eine Etage höher an ihre Grenze kommen. Ein ums andere Mal waren es Rasims Fehler, gerade als er in der Innenverteidigung spielte, die zu Gegentoren führten, die dann auch dem gesamten Team das Genick brachen. Stabilität statt Spieleröffnung waren das Credo, das Enochs und später Patz dazu brachte, Rasim in die Innenverteidigung zu versetzen. Und wenn man streng ist, kann man vielleicht sagen, dass Rasim und Geipl schon in der 3. Liga, zumindest in der Rückrunde, im defensiven Mittelfeld spielerisch nicht mehr die erhofften Impulse brachten. Kämpferisch waren sie freilich über jeden Zweifel erhaben.

Was in Erinnerung bleiben wird: Rasims Tor und brutaler Einsatz sorgten im Pokalspiel gegen Fürth für eins der raren Highlights in der Saison 24/25. Nun wurde er schon verabschiedet und gab zuletzt seinen Wechsel zum Wiederaufsteiger MSV Duisburg bekannt. Ich bin gespannt, wie er sich dort machen wird. Alles Gute, nur nicht gegen uns!

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