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·18 Juli 2025
Saison 2024/25: DFB räumt 108 Fehlentscheidungen ein

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·18 Juli 2025
Der DFB hat am Freitag im Rahmen eines Medienworkshops erstmals Zahlen zu Schiedsrichter-Fehlentscheidungen während einer Drittliga-Saison veröffentlicht. Demnach waren in der Spielzeit 2024/25 insgesamt 108 Entscheidungen falsch. Mehr als 2023/24, aber weniger als 2022/23.
Sie haben in der letzten Saison immer wieder für zum Teil größere Diskussionen gesorgt, die Fehlentscheidungen der Schiedsrichter. Man denke etwa an das nicht gegebene Tor für 1860 München im Spiel gegen Energie Cottbus, obwohl der Ball deutlich hinter der Linie war. Nach DFB-Auswertungen lagen die Unparteiischen in der vergangenen Serie in insgesamt 108 Fällen (Tore, Elfmeter, Platzverweise) daneben, was einen Schnitt von 0,28 Fehlentscheidungen pro Spiel und 2,84 Fehlentscheidungen pro Spieltag bedeutet. Ähnliche Durchschnittswerte gab es für 2024/25 laut DFB bei den VAR-Eingriffen in der Bundesliga und der 2. Bundesliga, jedoch bei einem Spiel weniger pro Spieltag.
liga3-online.de-Experte Babak Rafati war in seiner Auswertung dagegen auf insgesamt 245 Fehlentscheidungen gekommen. Allein bei Elfmeterpfiffen lagen die Unparteiischen demnach 127 Mal daneben. Im Vergleich zu den letzten Jahren ist die Anzahl der Fehlentscheidungen kontinuierlich gestiegen. Zum Vergleich: In der Saison 2018/19 gab es Rafati zufolge "nur" 187 falsche Pfiffe. Auch nach den DFB-Auswertungen haben die Fehlentscheidungen im Vergleich zur Saison 2023/24 (96) zugenommen, jedoch waren in der vergangenen Serie weniger Entscheidungen falsch als in der Saison 2022/23 (115). Die große Abweichung zwischen der Rafati- und DFB-Auswertung scheint vor allem darauf zurückzuführen zu sein, dass der DFB Entscheidungen im Graubereich tendenziell eher zugunsten der Schiedsrichter ausgelegt hat.
Gestiegen sind indes auch die gelben Karten wegen Unsportlichkeiten. Wurde deswegen in der Saison 2023/24 noch 520 Mal Gelb gezeigt, sprachen die Schiedsrichter in der zurückliegenden Serie 679 Mal eine Verwarnung aus. Vor allem die gelben Karten wegen abfälliger Gesten und Reklamationen sind deutlich gestiegen (von 123 auf 225). Ähnlich verhält es sich bei den Verwarnungen wegen sogenannter "außenwirksamen Reklamationen" von Teamoffiziellen (von 92 auf 144).
Die Anstiege sind zum einen mit der Einführung der Kapitänsregel und zum anderen mit einer strengeren Sanktionierung bei Unsportlichkeiten zu erklären. Auffällig: In der Hinrunde sahen Teamoffizielle deutlich häufiger Gelb (96) als in der Rückrunde (48). Offenbar hatte ein Austausch zwischen den Trainern und Schiedsrichtern in der Winterpause Wirkung gezeigt.