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·30 November 2024
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Der 1. FC Kaiserslautern scheint derzeit die Mannschaft der Stunde zu sein. Kein anderer Zweitligist hat seit dem 9. Spieltag so viele Punkte geholt wie das Team von Markus Anfang. Dabei hat der FCK keinen der Punkte wirklich unverdient geholt und vor allem bei den Siegen, wie jetzt gegen Schalke, haben die Roten Teufel eine tolle kämpferische und spielerische Leistung gezeigt. Eine solch positive Entwicklung wäre noch vor wenigen Monaten undenkbar gewesen und verdient daher allen Respekt. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn die letzte Saison hat gezeigt, dass es auch schnell wieder in die andere Richtung gehen kann.
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Trainer Markus Anfang scheint endlich seine Stammelf gefunden zu haben, lediglich Boris Tomiak kehrte in Gelsenkirchen nach seiner Gelbsperre zurück ins Team. Ansonsten blieb die Startelf im Vergleich zu den letzten Wochen unverändert. Vor allem im zentralen Mittelfeld hat sich mit Filip Kaloc und Afeez Aremu ein Duo gefunden, das immer besser harmoniert und vor allem Kaloc hat in den letzten beiden Spielen deutlich zugelegt. Auch die gesamte Abwehr wirkt deutlich stabiler als noch zu Saisonbeginn, da sich auch hier mit Jan Elvedi und Luca Sirch zwei Spieler gefunden haben, die sich hervorragend ergänzen. Vor allem Letzterer dürfte schon jetzt die Entdeckung der Saison sein und ist aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken, da er vor allem den Spielaufbau deutlich prägt, während Elvedi ganz klar seine Stärken gegen den Ball ausspielt. Hinzu kommt Boris Tomiak, der die Abwehrreihe komplettiert und so damit jedem Gegner das Leben schwer macht. Aber auch Almamy Touré lieferte nach seiner Einwechslung eine überzeugende Leistung und bestätigte, dass in der Abwehr derzeit auf jeden Verlass ist.
In der Offensive führt derzeit kein Weg am formstarken Trio Ache, Hanslik und Yokota vorbei, die auch gegen Schalke allesamt trafen. Entsprechend schwer haben es derzeit Spieler wie Kenny Redondo oder Marlon Ritter, sich wieder in die Startelf zu spielen. Denn der Erfolg gibt Markus Anfang derzeit recht und es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern. Da sollte man auch nicht auf Namen achten. Zudem scheint sich immer mehr ein starkes Gerüst zu formen, dass vorne weg geht - was vor Saisonbeginn als großer Kritikpunkt galt.
Die Pfälzer hatten das Spiel auf Schalke über weite Strecken im Griff. Dennoch gab es gerade in der ersten Halbzeit immer wieder Phasen, in denen zu fahrig agiert wurde. Die Roten Teufel ließen den Schalkern teilweise zu viel Raum und zogen sich zu passiv zurück. In dieser Phase leistete sich der FCK auch zu viele Abspielfehler im Spielaufbau, die gerade beim riskanten Kurzpassspiel mit Julian Krahl das eine oder andere Mal verheerend hätten enden können.
Doch die Lautrer überstanden diese Situationen in der Anfangsphase dennoch und schlugen im richtigen Moment zu. Pragmatisch und schnörkellos gingen die Roten Teufel mit der ersten Torchance durch Ache in Führung. In der Folge überließ der FCK dem Gegner wieder deutlich mehr Ballbesitz und setzte zu sehr auf Konterfußball und die goldene Idee in der Offensive. Teilweise wurde der Ball hoch nach vorne geschlagen und auf die individuelle Klasse des Offensivtrios gehofft. Zu sehr sind die Männer in Rot noch von Einzelspielern in der Offensive abhängig. Wie schon im Spiel gegen Braunschweig war nach den Auswechslungen von Yokota und Ache nicht mehr viel Gefahr im Offensivspiel.
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Dennoch präsentierten sich die Gäste über die gesamte Spielzeit als die bessere Mannschaft. Gerade in den Punkten Einstellung und Einsatz überzeugten die Gäste aus Kaiserslautern und erzwangen das Glück einer echten Spitzenmannschaft. Sei es der abgefälschte Schuss von Daniel Hanslik beim zweiten Treffer oder ein abgeblockter Schuss, bei dem ein FCK-Spieler den Ball ins Toraus warf, das Momentum liegt derzeit bei den Roten Teufeln. Wenn es dem 1. FC Kaiserslautern gelingt, vor allem die leichten Ballverluste und das teilweise gefährliche Aufbauspiel zu vermeiden - das gegen andere Mannschaften meist gnadenlos bestraft wird - und zudem offensiv noch unberechenbarer zu werden, hat der FCK das Zeug zu einer echten Spitzenmannschaft.
Nach einem eher durchwachsenen Saisonstart könnte es für den FCK derzeit nicht besser laufen. Mit 23 Punkten liegt der Verein voll im Soll und die Erwartungen steigen entsprechend. Das birgt natürlich die Gefahr, zu schnell zu viel zu erwarten. Rückschläge wird es auf jeden Fall geben, gerade dann gilt es Ruhe zu bewahren und nicht nach zwei oder drei Spielen schon wieder alles in Frage zu stellen.
In der aktuellen Form brauchen die Roten Teufel aber keinen Gegner zu fürchten und können mit viel Selbstvertrauen weiter auf der Euphoriewelle reiten. Dabei steht die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mannschaft im Vordergrund. Mit dem Derby gegen den KSC und den beiden formstarken Teams aus Darmstadt und Köln warten vor der Winterpause schwere Aufgaben. In diesen Spielen wird sich zeigen, ob der FCK den nächsten Schritt machen kann.