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·1 September 2025
Rafati: Schiedsrichter übersieht zwei Elfmeter

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·1 September 2025
Der junge Schiedsrichter Cengiz Kabalakli hat bei seinem Drittliga-Debüt beim 1:1 zwischen 1860 und Stuttgart II die Gemüter erhitzt (db24-Note 5,5). Zum einen, weil er mit seiner undurchsichtigen Leitung alle verunsicherte, zum anderen weil er auch einige Fehlentscheidungen getroffen hat. Die gröbsten waren aus Sicht des ehemaligen Fifa-Schiedsrichters Babak Rafati zwei nicht geahndete Elfmeter.
Szene 1: Der eingewechselte Ex-Löwe Mansour Ouro-Tagba geht nach einem Tackling von Löwen-Kapitän Jesper Verlaat zu Fall und fordert Elfmeter – zurecht wie Rafati meint. Gegenüber liga3-online.de erklärte der frühere Schiedsrichter: „Ouro-Tagba wird vom Gegenspieler Verlaat am Fuß getroffen und kommt dann zu Fall. Das ist ein Foulspiel, da Verlaat eine aktive Bewegung in die Laufrichtung von Ouro-Tagba macht und damit ein Beinstellen zustande kommt. Anders wäre es gewesen, wenn der Angreifer selbst in die Beine von Verlaat gelaufen wäre, ohne dass Verlaat eine aktive Bewegung macht, quasi wenn Verlaat das Bein nicht bewegt hätte und der Angreifer gegen ein mögliches Standbein von Verlaat gelaufen wäre. Eine Fehlentscheidung, keinen Elfmeter zu geben und stattdessen weiterspielen zu lassen.“
Szene 2: Zunächst fällt David Philipp nach einem Duell mit Leny Meyer im Stuttgarter Strafraum, dann trifft VfB-Keeper Hellstern Florian Niederlechner. Rafati: Beim ersten Zweikampf ist ein regelwidriger Einsatz von Meyer gegen Philipp nicht erkennbar. Der Angreifer legt sich den Ball aus seitlicher Position etwas zu weit vor und kommt dann beim Versuch, den Ball noch erreichen zu wollen, ein bisschen aus der Balance, sodass alles korrekt ist. Beim zweiten Zweikampf ist Niederlechner etwas früher am Ball. Keeper Hellstern will sicherlich nur zum Ball, aber steht dann nur im Weg und bringt den Angreifer mit dem Oberkörper zu Fall, indem er ihn am Bein trifft. Somit geht der Keeper ein Risiko ein, was in der Natur der Sache liegt, wenn Keeper einen Moment zu spät zum Ball kommen und das Spielgerät nicht rechtzeitig erreichen. Ja, der Angreifer nimmt diesen Kontakt anschließend clever und dankend an. Dennoch ändert das nichts an der Tatsache, dass dieser Kontakt zu einem Foulspiel wird, sodass es einen Elfmeter hätte geben müssen. Eine Karte wäre nicht notwendig gewesen, da im Kampf um den Ball. Somit keine gelbe Karte und keine rote Karte, weil der Ball nicht mehr vom Angreifer erreicht wäre und somit keine Torchance vereitelt wird. Eine Fehlentscheidung, dennoch, weiterspielen zu lassen und keinen Elfmeter zu geben.“