Prügel nicht nur beim 2:8: Die Duelle zwischen Barça und Bayern seit 2009 | OneFootball

Der 3. Spieltag der UEFA Champions League bietet ein altbekanntes Top-Duell: Am Mittwoch (21 Uhr) empfängt der FC Barcelona den FC Bayern München. Die vergangenen sechs Male siegte immer der deutsche Rekordmeister. Barçawelt blickt auf die Begegnungen der letzten 15 Jahre zurück.

Das Viertelfinal-Hinspiel der Champions-League-Saison 2008/09 war eine wahre Machtdemonstration. Dank den Treffern durch Lionel Messi (9.) und Samuel Eto’o (12.) waren die Weichen früh auf Sieg gestellt. Messi (38.) und Thierry Henry (43.) legte noch vor dem Pausenpfiff zwei Tore nach. Damit war diese Begegnung nach der ersten von vier Halbzeiten so gut wie durch.

So spielte Barça: Valdés – Alves, Márquez, Piqué, Puyol – Xavi, Touré (81. Busquets), Iniesta – Messi, Eto’o (89. Krkić), Henry (74. Keita).

So spielte Bayern: Butt – Oddo, Demichelis, Breno, Lell – Schweinsteiger, van Bommel, Zé Roberto (77. Sosa) – Altintop (46. Ottl), Toni, Ribéry.

Nach einer torlosen ersten Halbzeit, traf Franck Ribéry (47.) kurz nach dem Seitenwechsel für die Oberbayern doch der 1:1-Ausgleich durch Seydou Keita (73.) raubte den Münchnern auch den letzte Funken Hoffnung auf ein Weiterkommen. Während der FC Barcelona in diesem Jahre nicht nur den Titel in der Königsklasse, sondern als erstes Team jemals sechs von sechs möglichen Titel holte, sahen die Bayern mit an, wie Ex-Trainer Felix Magath den VfL Wolfsburg zur ersten deutschen Meisterschaft coachte.

So spielte Barça: Valdés – Alves, Piqué, Puyol, Abidal – Xavi, Touré, Keita – Messi, Eto’o, Iniesta (78. Hleb).

So spielte Bayern: Butt – Lell, Lucio, Demichelis, Lahm – Van Bommel, Ottl – Sosa (78. Altintop), Ribéry, Zé Roberto (78. Borowski) – Toni.

In der Saison 2012/13 spielte Messi seine statistisch stärkste Saison: 43 Tore und zwölf Vorlagen in 29 Ligaspielen. Umso wichtiger war es, dass er noch rechtzeitig zum Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Bayern fit wurde – und das wurde er. Trotzdem sahen die Katalanen kein Land und gingen mit 0:4 unter. Neben den Torschützen Arjen Robben und Mario Gómez war es Thomas Müller, welcher mit zwei Toren abermals der beste Bayer gegen Barça war.

So spielte Barça: Valdés – Alves, Piqué, Bartra, Alba – Xavi, Busquets, Iniesta – Pedro (83. Villa), Messi, Sánchez.

So spielte Bayern: Neuer – Lahm, Boateng, Dante, Alaba – Martínez, Schweinsteiger – Robben, Müller (83. Pizarro), Ribéry (89. Shaqiri) – Gómez (71. Gustavo).

Weil sich Messis hart­nä­ckige Oberschenkelverletzung zurück meldete, war er für das Rückspiel außen vor. Von der Bank aus sah er mit an, wie die Bayern nach einer torlosen ersten Hälfte dreifach jubeln durften. Neben Robben und Müller netzte zudem Gerard Piqué – wenn auch ins eigene Tor. Auch wenn die Gefühlslage nach dem Abpfiff unterschiedlicher nicht hätte sein können, bleibt es trotzdem für beide Vereine eine historische Spielzeit. Mit 100 Punkten stellten die Katalanen die Rekordpunktzahl von Real Madrid aus der Vorsaison ein. Bis heute wurde die 100-Punkte-Marke von keinem La-Liga-Team mehr erreicht. Auch Bayerns 91-Punkte-Rekord-Meisterschaft aus der selben Saison besteht nach wie vor. Am Ende der Spielzeit stand das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League auf der bayrischen Habenseite.

So spielte Barça: Valdés – Alves, Piqué, Bartra (87. Montoya), Adriano – Xavi (55. Sánchez), Song, Iniesta (64. Thiago) – Villa, Fabregas, Pedro.

So spielte Bayern: Neuer – Lahm (77. Rafinha), Boateng, Van Buyten, Alaba – Martínez (74.Tymoshchuk), Schweinsteiger (66. Gustavo) – Robben, Müller, Ribéry – Mandžukić.

Der letzte Sieg aus Sicht von Barça liegt mittlerweile über neun Jahre zurück. Im Halbfinal-Hinspiel der Champions League traf Pep Guardiola erstmals als Auswärtscoach auf seinen Herzensclub. Lange blieb es torlos, ehe Messi in der 77. Minute zum 1:0 traf. Wenige Minuten später erzielte er eines seiner schönsten Karriere-Tore, als er Jerome Boateng im Dribbling auf den Hosenboden setzte und den Ball hinweg über Neuer ins Tor lupfte. In der 90. spielte der Argentinier einen Konterpass auf Neymar, welcher den Ball durch die Beine Neuers zum 3:0-Endstand beförderte. Damit war der Weg ins Finale so gut wie geebnet.

So spielte Barça: ter Stegen – Alves, Piqué, Mascherano (89. Bartra), Alba – Rakitić (82. Xavi), Busquets, Iniesta (87. Rafinha) – Messi, Suárez, Neymar.

So spielte Bayern: Neuer – Benatia, Boateng, Rafinha – Bernat – Thiago, Lahm, Alonso, Bernat – Müller (79. Götze), Schweinsteiger – Lewandowski.

Trotz eines frühen Kopfballtreffers durch Medhi Benatia (7.) ließ Barça im Halbfinal-Rückspiel nichts anbrennen. Neymar drehte die Partie noch vor der Pause durch zwei Tore – beide vorbereitet durch Luis Suárez. Wegen der Auswärtstorregel hätten die Bayern nach der Pause noch fünf eigene Treffer gebraucht, um das Finalticket zu buchen. Trotzdem spielten beide Teams weiter mit und die Gastgeber kamen durch Robert Lewandowski (59.) und Müller (74.) noch zum 3:2. Während sich der deutsche Rekordmeister zum Saisonschluss lediglich mit der Meisterschale belohnen konnte, griff Barça im CL-Finale gegen Juventus Turin (3:1) nach den Sternen und fuhr als erster Verein das zweite Vereins-Triple ein.

So spielte Barça: ter Stegen – Alves, Piqué, Mascherano, Alba – Rakitić (72. Mathieu), Busquets, Iniesta (75. Xavi) – Messi, Suárez (46. Pedro), Neymar.

So spielte Bayern: Neuer – Rafinha, Boateng, Benatia, Bernat – Thiago, Alonso – Lahm, Müller (87. Götze), Schweinsteiger (87. Martínez) – Lewandowski.

Im wohl düstersten Kapitel der katalanischen Europapokalgeschichte ging Barça deutlich mit 2:8 gegen den heutigen Blaugrana-Coach Hansi Flick unter. Nach der Führung durch Müller (4.) unterlief David Alaba knapp drei Minuten später ein sehenswertes Eigentor in Form einer Bogenlampe unhaltbar über Manuel Neuer hinweg. Noch vor dem Pausenpfiff erzielten Ivan Perišić, Serge Gnabry und abermals Müller drei weitere Treffer für die Münchner, womit es aus Barcelonas Sicht schon zur Pause nach einem Fiasko aussah. Auf den 2:4-Anschlusstreffer durch Suárez (57.) folgte binnen sechs Minuten eine Weltklasse-Vorlage von Alphonso Davies auf Joshua Kimmich. Der Kanadier spielte für geschlagene zehn Sekunden Katz-und-Maus mit Nélson Semedo und rannte ihm über die gesamte Seitenlinie davon, ehe er in den Strafraum zog und auf Kimmich querlegte.

Besonders bitter: Im restlichen Verlauf der zweiten Hälfte wechselten die Bayern den damals von Barça ausgeliehen Philippe Coutinho ein. Der Brasilianer legte das 6:2 durch Lewandowski auf und traf im Anschluss selbst noch doppelt. Damit flog der FC Barcelona in der ersten titellosen Saison seit sechs Jahren im Viertelfinale der Königsklasse gegen die späteren Sextuple-Sieger raus.

So spielte Barça: ter Stegen – Semedo, Piqué, Lenglet, Alba – Roberto (46. Griezmann), Busquets (70. Fati), de Jong, Vidal – Messi, Suárez.

So spielte Bayern: Neuer – Kimmich, Boateng (76. Süle), Alaba, Davies (83. Hernández) – Goretzka (83. Tolisso), Thiago – Gnabry (76. Coutinho), Müller, Perišić (67. Coman) – Lewandowski.

In der Gruppenphase war es das erste Aufeinandertreffen der beiden FCB-Giganten seit der Spielzeit 1998/99. Wie auch damals schon setzten sich auch in der Saison 2021/2022 die Bayern in beiden Spielen durch. Im Hinspiel fügte der süddeutsche Riese der Mannschaft von Ronald Koeman eine 0:3-Heimpleite zu. Während sich Müller vor der Pause mit einem Tor belohnte, traf Lewandowski nach der Pause doppelt.

So spielte Barça: ter Stegen – Araújo, Piqué, García (66. Mingueza) – Roberto (59. Demir), F. de Jong, Busquets (59. Gavi), Pedri, Alba (74. Balde) – L. de Jong (66. Coutinho), Memphis.

So spielte Bayern: Neuer – Pavard (66. Hernández), Upamecano, Süle (82. Stanišić), Davies – Kimmich, Goretzka – Sané (82. Coman), Müller (82. Sabitzer), Musiala (70. Gnabry) – Lewandowski.

Mittlerweile stand Xavi Hernández als Barça-Coach an der Seitenlinie, doch der spanische Weltmeister tat es seinem niederländischen Vorgänger gleich und ging gegen die Bayern mit 0:3 unter. Müller, Leroy Sané und Jamal Musiala trafen für die Münchner. Aufgrund der beiden Pleiten musste Barça erstmals seit der Saison 2003/04 in der Europa League ran. Endstation war hier im Viertelfinale gegen den späteren Sieger Eintracht Frankfurt. Parallel schied der FCB von Julian Nagelsmann im CL-Viertelfinale gegen den FC Villareal aus und beendete die Saison mit dem zehnten Meistertitel in Folge.

So spielte Barça: ter Stegen – Araújo, Piqué, Lenglet, Alba (31. Mingueza) – de Jong (73. Puig), Busquets, Gavi (86. Demir) – Dest (46. González), Memphis, Dembélé (73. Coutinho).

So spielte Bayern: Neuer – Pavard, Upamecano, Süle (77. Nianzou), Davies (71. Sarr) – Tolisso (60. Roca), Musiala – Coman (71. Richards), Müller, Sané – Lewandowski (77. Tillman).

Auch in der zweiten Vorrunde in Folge tat sich der FC Barcelona schwer. Zwar fingen sich die Hintermänner rund um Marc-André ter Stegen in der Allianz Arena keinen Gegentreffer in der ersten Halbzeit, doch innerhalb der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff erzielten Lucas Hernández und Sané binnen vier Minuten zwei Treffer für den deutschen Rekordmeister. Damit starte Barça mit einer Niederlage in die Gruppenphase.

So spielte Barça: ter Stegen – Koundé, Araújo, Christensen (70. García), Alonso – Gavi (61. de Jong), Busquets (80. Kessié), Pedri – Raphinha (61. Torres), Lewandowski, Dembélé (80. Fati).

So spielte Bayern: Neuer – Pavard (21. Mazraoui), Upamecano, Hernández, Davies – Kimmich, Sabitzer (46. Goretzka) – Sané (80. Gravenberch), Musiala (80. Tel), Mané (70. Gnabry) – Müller.

Bereits vor der Partie war klar: Barça muss zum zweiten Mal in Folge in der ungeliebten Europa League ran. Damit war der Kampfgeist der Xavi-Elf quasi nicht vorhanden. Serge Gnabry bereitete innerhalb der ersten halben Stunde zwei Tore durch Sadio Mané und Eric Maxim Coupo-Moting vor. In den letzten Spielsekunden legte Gnabry zudem das 3:0 durch den eingewechselten Benjamin Pavard (90.+5) auf.

Ex-Bayern-Goalgetter Lewandowski blieb in beiden Partien blass und schied mit den Katalanen später in der UEL-Zwischenrunde gegen Manchester United aus. Für die Münchner war im Viertelfinale gegen Ex-Coach Pep Guardiola und die Triple-Mannschaft von Manchester City Schluss. Belohnt wurden beide Teams am Saisonende mit der jeweiligen Meisterschaft – Barça zum ersten Mal seit dem Abgang von Messi und Bayern zum elften Mal in Folge.

So spielte Barça: ter Stegen – Bellerin, Koundé (67. García), Alonso, Balde – Kessié, Busquets (58. Torres), de Jong – Dembélé (67. Fati), Lewandowski (82. Torre), Pedri (59. Raphinha).

So spielte Bayern: Ulreich – Mazraoui (79. Stanišić), Upamecano (63. Pavard), de Ligt, Davies – Goretzka (46. Sabitzer), Kimmich – Gnabry, Musiala (67. Gravenberch) Mané – Coupo-Moting (63. Müller).