Olise zaubert, Kane trifft, Müller sagt Servus – Bayern krönt Saison | OneFootball

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·17 Mei 2025

Olise zaubert, Kane trifft, Müller sagt Servus – Bayern krönt Saison

Gambar artikel:Olise zaubert, Kane trifft, Müller sagt Servus – Bayern krönt Saison

Ganz am Ende, da wollten sie ihn gar nicht mehr gehen lassen. Nochmal und nochmal riefen sie seinen Namen, nochmal und nochmal winkte Thomas Müller in die Gästekurve zu seinen Bayernfans. Doch die waren wie schon im Heimspiel gegen Gladbach in der Vorwoche auch diesmal gar nicht die einzigen, die ihre Bayernlegende hoch fast bis in den blauen Himmel über dem Kraichgau hoben – sogar die Heimzuschauer der TSG Hoffenheim feierten Thomas Müller. Man spürte ihnen dabei neben der Erleichterung über den Klassenerhalt trotz eines ernüchternden 0:4 (0:1) gegen den Deutschen Meister durchaus auch ein bisschen Stolz an, Gastgeber beim allerletzten Bundesligaeinsatz von Thomas Müller für den FC Bayern gewesen zu sein.

6119 Tage nach seinem Bundesligadebüt am 15. August 2008 gegen den Hamburger SV bestritt der 35-Jährige sein 503. Bundesligaspiel und überholte damit Stefan Reuter in der Historie auf den nun alleinigen zwölften Rang. Gern hätte Müller noch einen Treffer beigesteuert – doch das sollte nicht sein am letzten Bundesligaspieltag der Saison, an dem der FC Bayern längst als Meister feststand. Die Treffer erzielten stattdessen für hochüberlegene, zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd im Auswärtssieg gefährdete Bayern Michael Olise, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Harry Kane.


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Millimetergenauer Freistoß zur Führung

Der englische Torjäger, der damit auf satte 26 Saisontore in 34 Spielen in der Liga kommt, erhielt nach Schlusspfiff vom Fachmagazin kicker wie schon vergangene Runde die Auszeichnung zum treffsichersten Spieler in der höchsten deutschen Spielklasse. Kane traf in Sinsheim ebenso wie Top-Vorbereiter Michael Olise. Einen Freistoß zirkelte der 23-Jährige mit seinem feinen linken Fuß so millimetergenau über die Hoffenheimer Mauer ins kurze Toreck, dass Oliver Baumann keine Abwehrchance mehr besaß. Zwar kam der Nationaltorwart noch mit den Fingerspitzen an den Ball, konnte seinen Einschlag zum 0:1 aus Hoffenheimer Sicht aber nicht mehr verhindern. Es war bereits Olises viertes Saisontor, das eine 1:0-Führung brachte, und obendrein ein hochverdienter Treffer, hatte der FC Bayern bis dahin seine Überlegenheit auf über 75 Prozent Ballbesitz und 65 Prozent gewonnene Zweikämpfe hochgeschraubt.

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Hoffenheim hielt in der Defensive lange aufopferungsvoll dagegen – es ging im Fernduell mit Heidenheim für die TSG, die im Müller-Premierenjahr erstmals Bundesligist war, ja noch um den direkten Klassenerhalt. „Wir müssen von Beginn an die Münchner Qualitäten mit enormer Laufbereitschaft und Zweikampfqualität bremsen“, hatte TSG-Coach Christian Ilzer gefordert. Nun aber hatte Olise per Freistoß zu seinem zwölften Saisontor den Bayern-Schlüssel ins Tor-Schloss gesteckt. Und nach der Pause wurde dieser nun gedreht und gedreht.

Das erste Mal durfte Joshua Kimmich ran (53.). Zu seinem dritten Saisontor hatte sich der Lenker und Denker nach vorn geschlichen, wurde von Michael Olise herrlich bedient und hatte auch etwas Glück, dass bei seinem strammen Schuss aus spitzem Winkel der arme Hoffenheimer Leo Östigaard den Ball noch ins kurze Eck abfälschte – unhaltbar für Baumann. Die Partie verflachte nach dem 2:0, weil zum einen Heidenheim im Fernduell gegen Bremen zunehmend unter die Räder geriet und Hoffenheim trotz der drohenden Heimniederlage somit gerettet war. Zum anderen, weil der FC Bayern deutlich an Tempo rausnahm.

Emotionale Auswechslung von Thomas Müller

Es war der Moment, den Vincent Kompany, der Meistercoach, nutzte, um Thomas Müller eine letzte, große Bundesligabühne zu bescheren: Nach 60 Minuten rief der Trainer seine Nummer 25 zur Auswechslung, es war wie schon eine Woche zuvor der emotionalste Moment der Partie: 30.150 Zuschauer in der ausverkauften Arena erhoben sich von ihren Plätzen und klatschten Müller stehend Applaus – eine warmherzige Geste voller Respekt und Anerkennung für das fußballerische Lebenswerk der FCB-Legende. Zweimal noch musste Müller in der Folge aus der überdachten Auswechselbank treten und sich winkend und klatschend bedanken, die Sprechchöre und Jubelgesänge mit seinem Namen, die aus dem Gästeblock unaufhörlich angestimmt wurden, schienen gar nicht mehr enden zu wollen. „Was dann nach dem Spiel vor der Kurve passiert ist, zeigt, dass die gegenseitige Wertschätzung schon enorm ist“, freute sich Thomas Müller: „Ich bin eher ein Freund der positiven Emotionen. Heute war ein gelungener Abschluss. Die Wertschätzung mir gegenüber ist groß, das spüre ich und etwas Schöneres gibt es eigentlich nicht.“

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Die Energie von den Rängen, sie impfte nun auch wieder die Spieler, die auf dem Platz standen: Mit fast 85 Prozent Ballbesitz ließ der FC Bayern Hoffenheim kaum Luft zum Atmen, drückte wieder zunehmend aufs Gästetor – und traf auch zum 3:0: Serge Gnabry hatte Leroy Sané bedient, der den Ball mit viel Übersicht an Harry Kane weitergereicht hatte. Doch der Torjäger scheiterte am Torpfosten. Den Abpraller schickte die Nummer neun nicht etwa kopflos oder überhastet erneut irgendwie Richtung Heimtor, sondern sah Gnabry, der von der Strafraumkante mit links neben den rechten Pfosten die Vorentscheidung besorgte (80.).

Und noch immer war nicht Schluss im Kraichgau: Noch einmal drückten die Gäste, noch einmal landete der Ball von Sacha Boey vor die Füße gestupst bei Harry Kane – dessen satter Schuss aus nächster Nähe unhaltbar im Kreuzeck zum 4:0-Endstand einschlug (86.). Damit hatte Boey das erste und das letzte Tor in dieser Saison aufgelegt. „Es waren wahnsinnige Momente – gerade mit der Meisterschaft in dieser Saison“, gestand Kane nach Schlusspfiff: „Ein großes Dankeschön an alle drumherum. Es ist schön, mit einem eigenen Tor die Trophäe zu sichern. Das ganze Team, das ganze Staff – ohne sie wäre das nicht möglich gewesen. Und es war schön, mit einem weiteren Tor abzuschließen.“

Der FC Bayern erzielte 99 Tore in dieser Bundesliga-Saison - so oft trafen nur die Bayern selbst dreimal im Oberhaus: 101 in der Saison 1971/72, 100 in 2019/20 und 99 in 2020/21. Doch was interessierten in diesem Moment schon all die Superlativen und historischen Zahlen?

Am Sonntag Feier auf dem Marienplatz

Auch nach Schlusspfiff wurde voller Inbrunst und Leidenschaft das besungen, was auch am Sonntag auf dem Rathausbalkon am Marienplatz greifbar ist und was beim FC Bayern auch dann noch immer nicht so recht vorstellbar sein wird: die 34. Meisterschaft und der Abschied von Vereinslegende Thomas Müller. „Morgen auf dem Marienplatz wird sicher Spaß machen“, meinte Harry Kane zum Abschied: „Für mich ist es das erste Mal, einen Titel mit den Fans in unserer Stadt zu feiern. Ich freue mich sehr darauf.“

Das sagten die Beteiligten zum Spiel:

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