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·27 April 2025
"Nicht zu akzeptieren": Wollitz übte scharfe Kritik an erster Halbzeit

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·27 April 2025
Durch einen Treffer in der Nachspielzeit kam Energie Cottbus bei Absteiger Unterhaching immerhin noch zu einem Punkt und verteidigte damit Platz 3, doch zufrieden war Trainer Claus-Dieter Wollitz mit dem Remis nicht und übte scharfe Kritik am Auftritt im ersten Durchgang.
Mit Rückenwind war Energie nach dem Heimsieg gegen Viktoria Köln in die Partie beim bereits abgestiegenen Schlusslicht gegangen, umso überraschender daher die schwache Leistung in der ersten Halbzeit. "Das ist nicht zu akzeptieren", schimpfte Trainer Claus-Dieter Wollitz bei "MagentaSport". Es habe eine "andere Haltung" gebraucht, so der 59-Jährige. "Wenn ich nur was gewinnen kann, dann spiele ich anders als in der ersten Halbzeit." Haching habe unzählige Spielverlagerungen aufziehen können, während Energie "überhaupt keinen Gegnerdruck" und "keine Sprintmeter" gehabt habe. Zudem tat sich der FCE im Spiel nach vorne überaus schwer, erst nach einer halben Stunde erspielten sich die Lausitzer die erste nennenswerte Torchance. "Da muss ich ehrlich sagen, dann reicht es für den einen oder anderen Spieler auch nicht, in dieser Situation das abzurufen, was du brauchst."
Nicht zuletzt die Fans hätten es verdient, "dass wir in den letzten Spielen alles dafür tun, um das Historische zu schaffen. Ich wusste schon immer, dass wir nicht das obere Level haben, aber wenn du in dieser Situation bist, brauchst du zumindest die Intensität, Zweikampfführung, Kompaktheit und vor allen Dingen diese Überzeugung." Vor allem von seinem Sturmduo Erik Engelhardt und Timmy Thiele zeigte sich Wollitz enttäuscht: "Da erwarte ich mehr. Sie haben schon auf Top-Niveau gespielt, teilweise in der 2. Liga." Wenn mit Edgar Kaizer der jüngste Spieler der souveränste auf dem Platz gewesen sei, "weiß man, wie die anderen mit dem Kopf zu arbeiten hatten."
Der schwache Auftritt vor der Pause dürfe auch keine Ausrede dafür sein, dass das 0:1 nach nur 80 Sekunden aufgrund einer Abseitsposition nicht hätte zählen dürfen. "Wenn du das als Assistent nicht siehst …", schnaufte Wollitz. Nach der Partie habe sich der Schiedsrichter bei ihm entschuldigt. Durch das Gegentor sei die Partie zwar "total hektisch geworden", dennoch wollte der Energie-Coach das nicht als Erklärung für die Leistung seiner Mannschaft heranziehen. Stattdessen zeigte sich selbstkritisch: "Wahrscheinlich habe ich nicht die richtige Mischung in der ersten Halbzeit gefunden, die man dann braucht, um hier einen Dreier mitzunehmen."
Nach der Pause zeigte der FCE – auch bedingt durch einen Dreierwechsel zu Beginn der zweiten Halbzeit – aber eine Reaktion, erspielte sich Torchance um Torchance und kam in der dritten Minute der Nachspielzeit durch Tolcay Cigerci noch zum Ausgleich. "Aufgrund der zweiten Halbzeit war das auch verdient", meinte Wollitz, der zur Pause eigentlich "sechs, sieben, acht Spieler" hätte auswechseln können. Freuen konnte sich Cigerci über seinen Treffer allerdings nicht: "Man sieht schon bei meinem Jubel, ich weiß gar nicht, was ich machen soll." Denn ein zufriedenstellendes Ergebnis sei das 1:1 "definitiv nicht", so der 30-Jährige.
"Ich denke, wir sprechen das auch nach außen so aus, dass wir weiterhin oben dranbleiben und mindestens Zweiter oder Dritter sein wollen. Aber mit so einer Einstellung wird das nichts." Zudem komme es auch auf den Kopf an. "Jetzt sieht man, ob der eine oder andere mit Druck umgehen kann oder nicht. Und da gilt es jetzt nächste Woche, das besser zu machen." Immerhin bleibt Energie weiterhin Dritter und hat den Aufstieg somit nach wie vor in eigener Hand, wenngleich der 1. FC Saarbrücken jetzt nur noch zwei Tore hinter Cottbus liegt. Im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim am nächsten Sonntag soll mit einer anderen Einstellung wieder ein Sieg her.
Langsung