dieblaue24
·4 Juli 2025
Neue Ausgabe von Radis Erben: Namen machen Favoriten

In partnership with
Yahoo sportsdieblaue24
·4 Juli 2025
VON OLIVER GRISS UND STEFAN MATZKE (FOTO)
Die Münchner Löwen sind ein gebranntes Kind, wenn es darum geht, Erwartungen zu schüren und Träume zu spinnen. Allzu oft wurde große Hoffnung gepredigt – und am Ende trat das genaue Gegenteil ein. Man denke nur an die Zweitliga-Saison 2016/2017: Damals wollte Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik gefühlt den Jackpot sprengen. Ein Star nach dem anderen landete an der Grünwalder Straße 114: Ian Ayre, Vitor Pereira, Ivica Olic, Stefan Aigner oder Christian Gytkjaer – klangvolle Namen, doch das Ergebnis war fatal: Der Jahrhundertabstieg in die Regionalliga Bayern. Seinerzeit wurde mit viel Geld um sich geworfen, aber selten mit Weitsicht verpflichtet.
Heute ist das anders: Obwohl das Gesamtbudget für die Profimannschaft des TSV 1860 nur bei rund 6,3 Millionen Euro und damit im Liga-Durchschnitt liegt, hat Geschäftsführer Dr. Christian Werner eine Mannschaft zusammengestellt, die zurecht zu den Aufstiegskandidaten in der Dritten Liga zählt. Der Unterschied zu früher: Werner hat sich weiterentwickelt – sowohl bei der sportlichen Bewertung des Kaders als auch am Verhandlungstisch. Spieler, die glauben, mit den Löwen pokern zu können, werden aussortiert. Beispiele? Marco Hiller oder Julian Guttau. Wer zögert, ist raus.
Dass die Buchmacher – allen voran Ligapartner Tipico – Sechzig inzwischen im engsten Favoritenkreis sehen, ist daher nur logisch. Denn im Fußball gilt: Namen machen Favoriten. Und die Namen sind klangvoll, allen voran die der Rückkehrer Kevin Volland und Florian Niederlechner. Aber auch Thomas Dähne, Max Christiansen, Kilian Jakob, Manuel Pfeifer, Siemen Voet und Justin Steinkötter sind Fußballkennern freilich ein Begriff.
Just in diesem Moment geht jedoch eine Ära zu Ende: Robert Reisinger, der das Präsidentenamt bei 1860 über acht Jahre innehatte, darf nicht mehr weitermachen. Sein verkündeter Rückzug – wenig überraschend – war unschön. Reisinger wurde von seinen eigenen Leuten fallengelassen. Ganz ohne Zank geht’s bei Sechzig offenbar nie. Mit Gernot Mang steht sein Nachfolger bereits in den Startlöchern. Ob ihm der schwierige Spagat zwischen e.V.-Interessen und sportlicher Ambition im Profifußball gelingt? Auch darüber sprechen wir in der neuen Ausgabe von Radis Erben.