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·25 Agustus 2025
Nagelsmann tüftelt noch am Kader: Mission WM 2026 startet für den DFB

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Julian Nagelsmann sandte seine Späher aus. Der Bundestrainer hatte zum Bundesliga-Auftakt in fast allen Stadien seine Beobachter sitzen, bei ihm zu Hause liefen die Fäden zusammen. Für die Fußball-Nationalmannschaft startet schließlich mit der ersten Kader-Nominierung der WM-Saison am Mittwoch die lange Titelmission – und ein nicht sorgenfreier Nagelsmann ist mal wieder als Tüftler gefragt.
Torhüter Marc-André ter Stegen, Zauberfuß Jamal Musiala, Offensivstar Kai Havertz – die Ausfälle einiger Schlüsselspieler bereiten dem 38-Jährigen Kopfzerbrechen. Dennoch war ein Großteil der Liste mit den 23 Namen für die ersten beiden Qualifikationsspiele am 4. September in der Slowakei und drei Tage später gegen Nordirland in Köln schnell ausgefüllt. Nagelsmann nimmt zwar ein paar Feinjustierungen vor, doch an seinem großen Ziel hält er fest. „Wir wollen Weltmeister werden“, sagte der Bundestrainer zuletzt bei einem öffentlichen Auftritt in Leipzig.
Dafür beordert er seinen Kapitän Joshua Kimmich zurück in die Zentrale. Aufgrund der „Kürze der Zeit“ könne er im „Herzstück“ nicht mehr experimentieren, betonte Nagelsmann. Nach der Quali mit sechs Spielen gegen die Slowakei, Nordirland und Luxemburg bis November bleiben im März und Juni jeweils noch zwei Testspiele bis zur XXL-Endrunde.
Doch auf anderen Positionen werden die Karten noch einmal neu gemischt. Da Kimmich seinen Platz hinten rechts räumt und Nico Schlotterbeck sowie Benjamin Henrichs ebenfalls verletzt ausfallen, darf sich der Nachwuchs Hoffnung auf eine Berufung machen. Die U21-Vize-Europameister Nnamdi Collins und Nathaniel Brown von Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt stehen in den Startlöchern. Auch Rocco Reitz und Brajan Gruda hoffen auf einen Anruf des Bundestrainers.
Doch Nagelsmann muss auch entscheiden, wie er mit einigen etablierten Kräften umgeht. Leroy Sané betrieb mit seinem ersten Tor für Galatasaray Istanbul am Sonntag Eigenwerbung, doch hundertprozentig sicher ist seine Nominierung nicht. Serge Gnabry trumpfte beim Galastart des FC Bayern gegen RB Leipzig (6:0) auf, aber die dürftigen Leistungen beim Finalturnier der Nations League gegen Portugal (1:2) und Frankreich (0:2) hat auch der Bundestrainer noch im Kopf.
Im Tor dürfte er sich wie schon im März auf Oliver Baumann als Nummer eins in Abwesenheit von ter Stegen festlegen. Der Hoffenheimer hinterließ beim Sieg in Leverkusen (2:1) einen starken Eindruck und sammelte weiteres Selbstvertrauen. Das will sich auch die DFB-Auswahl zurückholen. Die Aufgabe bis zum Start der Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada sei nun, „zu einer Spitzenmannschaft“ zu werden und die kommenden Spiele dafür zu nutzen, „dass wir uns diese Selbstverständlichkeit, Spiele zu gewinnen, wieder aneignen“, forderte Florian Wirtz im kicker-Interview.
Dafür überlässt Nagelsmann nichts dem Zufall. Zuletzt intensivierte er auch wieder den Kontakt zu den Vereinstrainern, um sich über ihre Pläne mit seinen Nationalspielern zu informieren. Und nach der Vorstellung seines Kaders in Frankfurt/Main eilt Nagelsmann nach Wiesbaden, um dort den Pokalauftritt der Bayern am Mittwochabend zu verfolgen. Auf seine Späher ist Nagelsmann dann nicht angewiesen.