Mutiger als sein Boss: BVB-Star Süle will Meister werden | OneFootball

Vor dem Bundesliga-Start sorgt Niklas Süle mit einer klaren Ansage für Aufsehen. Der BVB-Star nennt ein Ziel, das die Vereinsführung bisher zurückhaltend behandelt.

Borussia Dortmunds Innenverteidiger Niklas Süle sorgt vor dem Bundesliga-Start für Diskussionen. Während Geschäftsführer Lars Ricken vor überhöhten Erwartungen warnt, formuliert der 29-Jährige ein klares Ziel: die Meisterschaft.

„Für mich muss das Ziel ganz klar sein, um die Deutsche Meisterschaft zu spielen“, sagte Süle im Podcast Spielmacher. Damit widerspricht er indirekt Ricken, der Anfang Juli gegenüber den Ruhr Nachrichten betonte: „Es wäre Irrsinn, die Deutsche Meisterschaft als Ziel auszurufen nach der vergangenen Saison, in der wir 25 Punkte Rückstand hatten.“

Süle bleibt dabei konsequent: „Ich möchte meinem Chef nicht widersprechen. Aber für mich ist Borussia Dortmund ein Verein, der immer um die Meisterschaft spielen soll und muss.“ Er verweist auf die Qualität des Kaders und die positiven Eindrücke aus dem Trainingslager in Saalfelden: „Die Vibes sind sehr, sehr gut“, schwärmte er über die Atmosphäre unter Trainer Niko Kovač. Seit dessen Amtsantritt im Februar habe die Mannschaft gezeigt, dass sie mithalten kann – nur der FC Bayern holte seither mehr Punkte in der Liga.

Süle mit klare Ansage: BVB-Star peilt die Meisterschaft an

Auch Experte Lothar Matthäus sieht Potenzial: In seiner Saisonprognose für Sport Bild machte er den BVB zum ersten Bayern-Verfolger. Süle selbst weiß jedoch, dass es noch an Konstanz fehlt: „Bayern holt in jeder Saison über 70 Punkte. Wir müssen Spiele gegen Gegner, wo wir richtig dagegenhalten müssen, aber eigentlich fußballerisch besser sind, ziehen.“ Was bislang fehle, seien „diese paar Prozente, diese Selbstverständlichkeit und der Wunsch, über eine gesamte Saison konstant um den Titel zu spielen.“

Die Realität trifft Süles Ambitionen allerdings hart. Ausgerechnet der Wortführer der Meister-Ansage fällt zum Saisonstart mit einer Muskelverletzung aus und wird mehrere Wochen fehlen. Mit Nico Schlotterbeck und Emre Can fehlen bereits zwei weitere Innenverteidiger. Am Montag startet der BVB mit diesem stark geschwächten Defensivaufgebot bei RW Essen im DFB-Pokal.

Trotz der schwierigen Vorzeichen bleibt Niklas Süle optimistisch: „Ich glaube schon, dass wir die Qualität dafür haben und wir haben auch die Arbeitsmoral.“ Die Frage wird sein, ob die Schwarz-Gelben die Lücke zur Bundesliga-Spitze in dieser Saison schließen können.