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·11 Juni 2025

Mit einem Geheimfavoriten! Das sind die Titelkandidaten bei der U21-EM

Gambar artikel:Mit einem Geheimfavoriten! Das sind die Titelkandidaten bei der U21-EM

Die U21-EM steht in den Startlöchern! 90PLUS blickt auf die vier großen Favoriten – und einen Überraschungskandidaten.

England, Deutschland, Spanien – das sind die letzten drei Sieger der U21-EM. Wenig überraschend gehören die drei großen Fußballnationen auch beim Turnier in der Slowakei zum engen Kreis der Titelkandidaten. Dazu ist auch die stets von Toptalenten gespickte Juniorenauswahl Frankreichs Teil des Quartett, dem zu jeweils etwa gleichen Maßen der Titel zugetraut wird. Als Geheimfavorit darf sich zudem die Niederlande Hoffnungen auf Tafelsilber machen.


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Frankreich: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Frankreich als die Talentschmiede schlechthin im europäischen Fußball gilt, bislang jedoch nur ein einziges Mal die U21-Europameisterschaft gewinnen konnte. Das war 1988, also vor 37 Jahren. Man fragt sich so ein bisschen: Wenn nicht jetzt, wann dann? Denn auch in diesem Sommer ist die U21 der Equipe Tricolore mit Namen besetzt, von denen andere Fußballnationen nur träumen können. Das fängt schon im Tor an, wo Guillaume Restes in der abgelaufenen Saison bei Toulouse herausragte.

Die von Nationaltrainer Gerald Baticle praktizierte Dreierkette besticht durch Physis, aber auch Qualitäten im Spielaufbau. Hier sind mit Castello Lukeba (RB Leipzig) und Chrislain Matsima (FC Augsburg) auch bekannte Namen aus der Bundesliga mit dabei, genau wie auf der rechten Schiene Kiliann Sildillia (SC Freiburg), dem mit seiner Laufstärke und seinem Offensivdrang eine wichtige Rolle in der Mannschaft zuteil wird. Auf der Doppelsechs sorgen Lucien Agoumé und Andy Diouf für Stabilität und die nötige Balance in einer Mannschaft, die ansonsten vor allem von ihrem kreativen Freigeist lebt. Und der ist in vorderster Reihe zuhauf zu finden – selbst ohne Michael Olise, Bradley Barcola und Rayan Cherki, die noch in der Qualifikation mitmischten.

Denn mit Namen wie Wilson Odobert, Mathys Tel, Thierno Barry, der eine starke Saison in Villarreal hinter sich hat, und auch dem Frankfurt-Senkrechtstarter Jean-Matteo Bahoya gehört das Toreschießen zur Kernspezialität der Franzosen. Einen Dämpfer gab es im Vorfeld der U21-EM dennoch: So mussten mit Enzo Millot und Hugo Ekitike zwei wichtige Spieler aus privaten Gründen für das Turnier absagen. Etwas Grund zur Sorge dürfte auch die nicht gänzlich überzeugende Qualifikation bereiten, in der man nur Zweiter wurde und mitunter beide Spiele gegen Österreich verlor. Dennoch gehört Les Blues allein schon aufgrund der Masse an individueller Klasse zu den absoluten Favoriten auf den Titel in der Slowakei.

Deutschland: Seit fast zwei Jahren unbesiegt

Auch die deutsche Auswahl gehört zum engen Kreis der Favoriten. Das obliegt allein schon der Tatsache, dass die letzte Niederlage aus dem September 2023 datiert und damit schon fast zwei Jahre her ist. Nach der enttäuschenden EM 2023 mitsamt Gruppenaus hat Antonio Di Salvo es geschafft, die richtigen Schlüsse zu ziehen und eine schlagfertige Truppe auf den Rasen zu bringen, die durch Zusammenhalt und Spielwitz zu glänzen weiß. Natürlich hat auch die DFB-Auswahl einige Namen in den eigenen Reihen, die schon im größeren Stile auf sich aufmerksam machen konnten.

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Foto: Getty Images

Dazu gehören in erster Linie – und das nicht nur aufgrund der Körpergröße – Noah Atubolu im Tor und Nick Woltemade im Sturmzentrum. Ohnehin ist die Offensive so etwas wie das Prunkstück , hier verfügt Di Salvo unter anderem mit dem Mainzer Duo aus Paul Nebel und Nelson Weiper sowie Ex-Mainzer Brajan Gruda, der in Brighton immer besser in Schwung kommt, über viele weitere hochkarätige Optionen.

Bitter für die DFB-Elf dagegen: Aufgrund der Klub-WM sind mit Tom Bischof, Frans Krätzig und Karim Adeyemi einige Spieler nicht dabei, die einen entscheidenden Anteil daran hatten, dass Deutschland ungeschlagen durch die Qualifikation kam. Andere Favoriten hat es mit der Abstellung für die Klub-WM nicht so hart erwischt wie die Mannschaft von Antonio Di Salvo. Auf der anderen Seite ist es aber auch weniger die individuelle Klasse und dafür umso mehr die die kollektive Geschlossenheit, die das DFB-Team ausmachen und eine Wiederholung der Titeltriumphe von 2017 und 2021 realistisch erscheinen lassen. Dass die deutsche Auswahl titeltauglich ist, hat sie spätestens beim 3:1-Sieg gegen gegen Spanien im März bewiesen.

Spanien: Spielerischer Hochglanz – aber mit Fragezeichen

Die 1:3-Pleite im Test gegen Deutschland war Ausschlag einer Turniervorbereitung, die für Spanien nicht ganz so reibungslos verlief wie erwünscht. Kurz zuvor hatte La Roja nur 2:2 gegen die tschechische Auswahl gespielt, die Generalprobe vor wenigen Tagen verlor man 0:1 gegen die Ukraine. Trainer Santi Denia musste mehrere Male seine Startelf verändern, was nicht zuletzt daran lag, dass Spieler wie Pau Cubarsi, Dean Huijsen, Fermin Lopez und Samu Odorodion in die A-Nationalmannschaft berufen wurden beziehungsweise jetzt mit ihren Klubs in die USA fliegen und die U21-EM in der Slowakei damit verpassen werden. Das schwächt die spanische Auswahl zwar, ändert aber immer noch nichts an der Tatsache, dass sie zu den technisch und individuell stärksten des Turniers zählt.

Das Prunkstück liegt bei der spielerisch gewohnt starken Seleccion nicht nur taktisch, sondern auch namentlich im Mittelfeldzentrum: Hier spielt unter anderem Javi Guerra, der beim FC Valencia mittlerweile eine absolute Säule ist und mit seiner Ballsicherheit und Spielintelligenz auch für die spanische U21-Auswahl unerlässlich sein wird. Ohnehin: Spielerische Klasse und Kreativität ist im Kader von La Roja zuhauf vorhanden, unter anderem durch die Barca-Youngster Gerard Martin und Pablo Torre. Ein Schlüsselspieler ist auch Diego Lopez: Dem flexibel einsetzbaren Flügelspieler gelangen in der abgelaufenen Saison neun Tore und sechs Assists für den FC Valencia. Wenn es zu einer Wiederholung des EM-Triumphes von 2019 kommen soll, wird auch die Treffsicherheit des 23-Jährigen gefragt sein.

England: Europameister – und Titelverteidiger?

Mission Titelverteidigung heißt es für England beim rund zweiwöchigen Turnier in der Slowakei. Nach dem Triumph bei der EM 2023 greifen Lee Carsley und seine Mannschaft nach dem wichtigsten Pokal der U21-Altersklasse. Die Chancen dafür stehen gut. Zwar muss auch der englische Nationalcoach auf zwei, drei Spieler verzichten – unter anderem fehlt BVB-Neuzugang Jobe Bellingham wegen der Klub-WM –, doch an der immensen Qualitätsdichte im Kader ändert das kaum etwas.

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Ob Archie Gray, Valentino Livramento, Harvey Elliott, der schon zur Siegerelf 2023 gehörte, oder Kapitän James McAtee – der englische Kader ist vollgepackt mit hochklassig veranlagten Spielern, die bei ihren Premier-League-Klubs vor dem nächsten Entwicklungsschritt stehen oder diesen sogar schon gegangen sind. So der Fall bei Ethan Nwaneri. Der erst 18 Jahre junge Offensivmann hat bei Arsenal so große Sprünge gemacht, dass er in der abgelaufenen Saison zu einer bewährten Alternative für Mikel Arteta wurde und sogar in 16 Pflichtspielen in der Startelf stand. Nwaneri ist schnell, trickreich, torgefährlich und hat das Potenzial, der große Star des Turniers zu werden.

Anders als Mitfavoriten wie Spanien oder Deutschland ist England weniger für Ballbesitz und Spielkontrolle bekannt. Vielmehr sind es blitzartige Umschaltaktionen, mit denen die Three Lions ihre Gegner an guten Tagen förmlich überrennen können. Dazu ist in England immer auf die individuelle Klasse einzelner bereits Genannter Verlass – das ist bei der U21 nicht viel anders als bei der A-Nationalmannschaft. Der Titel in der Slowakei wird nur über die Männer von der Insel gehen. Auch und vor allen für die deutsche Auswahl, die – wie schon beim frühen Aus 2023 – in der Gruppe auf England treffen wird und damit früh einen echten Brocken bewältigen muss.

Der Geheimfavorit: Niederlande

Neben dem Favoriten-Quartett aus Deutschland, Frankreich, Spanien und England muss man auch die Niederlande mit in die Gleichung nehmen. Zwar ist Oranje individuell nicht ganz so hochklassige besetzt wie besagte andere Teilnehmer. Aber auch der „Doppel-Europameister“ von 2006 und 2007 verfügt über einige spannende Spieler, die bei ihren jeweiligen Vereinen schon tragende Rollen einnehmen. Dazu gehört in erster Linie Jorrel Hato. Schon 2023/24 schaffte der junge Linksverteidiger den Durchbruch bei Ajax, spätestens in der abgelaufenen Spielzeit schrieb er sich mit einem weiteren Entwicklungssprung in die Notizbücher vieler europäischer Topklubs.

Der 19-Jährige könnte einer der Hingucker beim Turnier in der Slowakei werden, bei dem den Niederländern ein weiterer Faktor in die Karten spielen könnte: Mit den Gegnern Dänemark, Finnland und der Ukraine hat die Mannschaft von Trainer Michael Reiziger auf dem Papier nämlich die vergleichsweise machbarste Gruppe erwischt. Die anderen Titelkonkurrenten haben in es ihren Gruppen jeweils mindestens mit einem Gegner aus dem erweiterten Favoritenkreis zu tun: Frankreich trifft unter anderem auf Portugal, Spanien auf Italien – und mit Deutschland und England treffen sich zwei Top-Favoriten bekanntlich schon vor der K.o.-Phase. Oranje ist definitiv zuzutrauen, diesen Vorteil für sich zu nutzen und im weiteren Turnierverlauf zum Favoritenschreck zu werden.

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