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·27 Oktober 2024

Kampf, Comeback, R(ache)

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Wenn der 1. FC Kaiserslautern Spitzenspiele um 20:30 Uhr bestreitet, ist Dramatik vorprogrammiert. Auch am Samstag konnte der FCK, der eine Woche zuvor den SC Paderborn souverän mit 3:0 nach Hause geschickt hatte, mit viel Selbstvertrauen zum Tabellenführer Fortuna Düsseldorf reisen. Etwas überraschend kehrte Boris Tomiak nach überstandener Bänderverletzung für Filip Kaloc in die Startelf zurück. Ansonsten vertraute Markus Anfang der gleichen Elf und Grundformation, die schon gegen Paderborn erfolgreich war.

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Fortuna zu langen Bällen gezwungen

Eine der wichtigsten Betze-Tugenden ist die körperliche Präsenz. Und der FCK war von Beginn an hellwach und ließ sich nicht hinten rein drängen. Die Fortuna hatte in der Anfangsphase zwar viele Ballkontakte, kam aber nicht wirklich zum Abschluss. Den ersten Schuss gab David Kownacki in der 11. Minute ab, doch die Abwehr der Pfälzer konnte den Schuss entschärfen.

Vorne liefen die Roten Teufel über weite Teile des Spiels sehr diszipliniert an, entsprechend konnte sich die Fortuna kaum durchkombinieren. Ache, Hanslik und Yokota machten vorne viele Meter und sorgten für Druck. Hinter diesem Trio standen Boris Tomiak und Afeez Aremu ebenfalls relativ hoch und liefen die Zwischenräume zu. Das 6er-Duo verzeichnete laut Fotmob drei abgefangene Bälle und neun weitere Balleroberungen, was vergleichsweise sehr gute Werte sind. In der Folge waren die Fortunen gezwungen, lange Bälle zu spielen, um zu Chancen zu kommen. So auch in der 14. Minute: Nach einem Steilpass der Hausherren erobert Jan Elvedi den Ball und spielt auf Daisuke Yokota. Dieser lässt seinen Gegenspieler mit einem seiner zahlreichen Dribblings souverän stehen und flankt in die Mitte, wo Daniel Hanslik den Ball ins Tor einschiebt.

Wie beim Boxkampf

Die durchaus erwartbare Leistungssteigerung und die lange Druckphase der Hausherren nach dem Führungstreffer forderte von der FCK-Abwehr, insbesondere von den Außenverteidigern Jean Zimmer und Florian Kleinhansl, einen hohen Einsatz. Beide zeigten in dieser Phase eine solide Defensivleistung. Laut bundesliga.de bestritt Kleinhansl die meisten Zweikämpfe des Spiels (12) und gewann 8 davon. Das ist eine sehr ordentliche Quote. Die Betze-Abwehr ließ nur wenig zu, vor allem durch die Mitte kam der Tabellenführer nicht durch, da auch Luca Sirch als Abwehrchef wieder ein Top-Spiel ablieferte.

Doch die Roten Teufel wären nicht die Roten Teufel, wenn ihnen nicht immer wieder individuelle Fehler unterlaufen würden. Julian Krahl, der in dieser Saison eine souveräne Leistung zeigt, traf beim Klärungsversuch nach einer Ecke nicht den Ball, sondern mit beiden Fäusten Gesicht und Kopf des Fortunen Kownacki. Der Stürmer musste wenige Minuten später verletzt ausgewechselt werden. Folgerichtig gab es Elfmeter und eine gelbe Karte für Julian Krahl. Eine ähnliche Situation gab es bereits gegen Paderborn, wo der FCK und Julian Krahl mit Glück davon kamen. Aber auch darüber hinaus war das Spiel der Lautrer in einigen Phasen immer wieder von Unkonzentriertheiten geprägt. Im Spielaufbau fiel vor allem Florian Kleinhansl durch leichtfertige Ballverluste auf. Und als die Hausherren in der 49. Minute in Führung gingen, ließ sich Jean Zimmer mit einer einfachen Finte viel zu leicht ausspielen.

Funkelnde neun Minuten

Aber im Fußball muss das Glück manchmal auch erzwungen und erkämpft werden. War es vor einem Jahr eine Cola-Flasche, die die Wende brachte, so war es diesmal der linke Pfosten. Statt auf 3:1 zu erhöhen, kassierten die Hausherren innerhalb von neun Minuten drei Treffer und damit die zweite Saisonniederlage. Berechtigte Kritik auf der einen, Anerkennung auf der anderen Seite. Es war Jean Zimmer, der sich den Ball erkämpfte, mit viel Tempo durchs Mittelfeld marschierte und Daisuke Yokoto bediente. Yokota, der wie kaum ein anderer im Lautrer Kader für inverses Flügelspiel steht, verwandelte in bester Arjen-Robben-Manier zum 2:2-Ausgleich. Ein Traumtor.

Unter den Augen von Ex-Trainer Friedhelm Funkel gelang es den Gästen nun, den Sieg zu erzwingen. Trainer Markus Anfang motivierte seine Spieler immer wieder, weiter Druck zu machen - und sie nahmen die Kommandos an. Diesmal war es der immer leidenschaftlich spielende Hanslik, der einen entscheidenden Zweikampf gewann und auf Ache ablegte. Und nur fünf Minuten später versenkte Hanslik den Ball zum zweiten Treffer im Tor der Fortunen.

Nicht nachlassen!

Afeez Aremu, der bekanntlich eine lange Leidenszeit hinter sich und hat, von den aktuellen Umstellungen des Trainers jedoch mit am meisten profitiert, war mit einer Passquote von 95 Prozent bei 22 gespielten Pässen der erfolgreichste Passspieler des Spiels. Laut bundesliga.de hatte er eine Passeffizienz von +1,1, d.h. er brachte mehr Pässe an den Mann als von der KI vorhergesagt, gemessen am Schwierigkeitsgrad der Pässe. Hervorzuheben sind auch die drei Innenverteidiger der Lautrer: Jan Elvedi, Luca Sirch und Jannis Heuer nahmen jeden Zweikampf an und warfen sich nach Möglichkeit in jeden Ball.

Wahnsinn. Erst der Tabellendritte, dann der Tabellenführer. In Summe holten die Pfälzer sechs Punkte gegen zwei Aufstiegsaspiranten. Leistung und Einsatz stimmten in beiden Spielen. Auffällig ist allerdings, dass die Lautrer noch sehr viele individuelle Fehler in ihrem Spiel haben. Die gilt es natürlich abzustellen. Demnächst wird auch Aaron Opoku wieder dabei sein, der in den ersten fünf Spielen wohl der beste FCK-Spieler war. Man darf gespannt sein, wie er sich in die neue Spielweise von Markus Anfang einfügt. Und man darf gespannt sein, wie sich der 1. FC Kaiserslautern in den kommenden Wochen außerhalb der Spitzenspiele präsentieren wird.

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