Job auf Schalke? Peter Neururer ist nicht abgeneigt | OneFootball

Peter Neururer nimmt kein Blatt vor den Mund. Auch wenige Tage vor seinem 70. Geburtstag am 26. April bleibt er sich selbst treu. In den Ruhestand begeben möchte sich der langjährige Bundesligatrainer keinesfalls. Es kommt aber auf den Verein an.

Seine Vita liest sich beeindruckend. Ob bei Rot-Weiß Essen, Hannover 96, dem 1. FC Köln oder auch dem FC Schalke 04, Neururer ist im Laufe seiner Karriere weit herumgekommen. Die Datenbank des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verzeichnet 611 Spiele für den gebürtigen Marler, die meisten für den VfL Bochum (193). Siegreich bestritt er mit seinen Teams 238 Begegnungen. Den VfL führte er 2002 in die Bundesliga, genauso wie den 1. FC Saarbrücken zehn Jahre zuvor.

„Wenn irgendwo irgendein Verein meint, dass ich zum Beispiel als Sportdirektor oder Sportvorstand agieren möchte oder könnte: Das würde ich machen“, verrät Neururer jetzt in einem SID-Interview. Auf die Trainerbank möchte er sich jedoch nicht mehr setzen. Ein Tätigkeit als Coach werde er „nicht mehr annehmen“, betont der 69-Jährige. „Da habe ich kein Interesse mehr, weil die Strukturierung im Gesamtgeschäft mir ein bisschen fremd ist. Fremd von dem, was ein Trainer normalerweise zu machen hat: Verantwortung übernehmen.“

„Für keinen anderen“

Anfragen erhalte er aber weiterhin, bekennt der einstige „Feuerwehrmann“ und fügt hinzu: „Kurioserweise immer noch.“ Neururer, der bekannt dafür ist, Vereine in scheinbar hoffnungsloser Lage zu übernehmen, wundert sich offenbar selbst: „Mehr aus dem Ausland, teilweise aber auch aus dem deutschsprachigen Raum.“

Doch nicht für jeden Klub stehe er zur Verfügung, schränkt das Kind des Ruhrpotts ein. „Wenn der VfL Bochum, Schalke 04 oder der 1. FC Köln, also Vereine aus meinem Umfeld, in Not geraten, wirklich Hilfe brauchen und mich dann ansprechen würden – so viel Konjunktiv – dann würde ich es machen“, erklärt Neururer und ergänzt: „Für diese drei Vereine, für keinen anderen.“

Am 9. Juni 2012 erlitt Neururer beim Golfspielen in Gelsenkirchen einen Herzinfarkt. Er erinnert sich: „Damals hat man mich gefragt: Warum machst du weiter? Weil ich einen Traum hatte. Und den habe ich immer noch. Und zwar einmal die Schale in der Hand zu halten – oder auch den Pokal.“ Bis heute ist sein einziger Titel die Zweitliga-Meisterschaft 1992 mit Saarbrücken.