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·30 Januari 2025
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Wann kommt’s zum großen Durchbruch in der Stadion-Frage beim TSV 1860?
Münchens OB Dieter Reiter hat in einem exklusiven Interview mit db24 den Löwen wiederholt signalisiert, dass er in diesem Jahr eine Entscheidung zum Grünwalder Stadion braucht: Kleine oder große Lösung, das ist die Frage. Klein heißt, die Kultstätte wird nur laut den BFV- und DFB-Regularien aufgehübscht, die große Variante wird ein Dach und allerhand Schnickschnack mit einer Kapazitätsobergrenze von 18.105 Fans beinhalten. Kostenpunkt: Zwischen 80 und 100 Millionen Euro. Dazu braucht die Stadt München allerdings auch ein gemeinschaftliches Signal von der Grünwalder Straße 114. Reiter macht deutlich: Die Löwen müssen mit einer Zunge sprechen - Präsidium, Geschäftsführung und Investor. Alleingänge, egal von welcher Seite auch, sind von ihn nicht relevant.
Mit Geschlossenheit könnte es schwierig werden, denn im Sommer, vermutlich im Juli, stehen Neuwahlen an beim TSV 1860. Die Gerüchte halten sich hartnäckig, dass der amtierende Amtsträger Robert Reisinger nicht in eine weitere Periode geht. Erschwerend hinzu kommt, dass die Löwen nach dem Rauswurf von Oliver Mueller und der Ablehung von Toni Hiltmair durch den mächtigen e.V.-Verwaltungsrat um Sascha Königsberg weiterhin keinen kaufmännischen Geschäftsführer haben, der eigentlich die Gespräche mit der Rathaus-Spitze führen sollte.
Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik wird seine Meinung nicht ändern: Er kann die Ultras und die Stadion-Freunde zwar aus Nostalgie- und Heimatgründen verstehen, dass sie am Grünwalder Stadion kleben, doch für ihn als 60 Prozent-Eigentümer geht es eben um die so wichtige Wirtschaftlichkeit - und die ist eben auf Giesings Höhen nicht gegeben. Das bestätigt auch eine von Mueller in Auftrag gegebene 86.000 Euro teure Impact-Studie, die genau das aussagt, was viele Insider wissen: Giesing ist ganz nett, aber nicht wirtschaftlich genug, um Profifußball zu finanzieren.
Ismaik dazu gegenüber der “AZ”: “Was Thema Grünwalder Stadion betrifft, habe ich immer betont, dass ein Ausbau des Stadions nicht relevant für uns wäre. Mit so viel Geld, rund 80 Millionen Euro, könnten wir ein neues Stadion bauen. Seit Jahren zahlen wir Miete, die wir nie zurückholen können. Hätten wir statt der Miete Ratenzahlung für die Finanzierung eines Stadions, wäre der Kredit abbezahlt und das neue Stadion hätte uns schon komplett gehört.” Von einem Plakat in der Westkurve (“Baut das Sechzger aus!”) lässt sich Ismaik im Gegensatz zu anderen Protagonisten nicht blenden.
Und Ismaiks Ton in Richtung Rathaus ist wesentlich freundlicher als der von Noch-Präsident Reisinger: “Ich bedanke mich herzlich bei Herrn Reiter für seinen Einsatz und Mühe, für seine Unterstützung und alles, was er für den Fußball in München getan hat. Hoffentlich kann er auch uns neue Optionen für das Grundstück eines Stadionneubaus bieten, damit wir unsere Pläne vorschlagen können. Ich werde versuchen, schnellstmöglich nach München zu kommen. Und ich werde Herrn Reiter besuchen.” Am besten mit einem neuen Finanz-Geschäftsführer und dem designierten neuen Präsidenten im Schlepptau…