„Ich sehe viel Potenzial in den Spielerinnen“ | OneFootball

Erstmals ist Fritzy Kromp Cheftrainerin eines Frauen-Bundesliga-Teams (Foto: W.DE).

Die Vorstellungs-Pressekonferenz von Werder-Cheftrainerin Fritzy Kromp

Seit Anfang April steht fest, dass sie die Werder-Frauen trainieren wird und jetzt ist sie da: Friederike „Fritzy“ Kromp wurde im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag, 30.06.2025, offiziell als neue Cheftrainerin für die Werderfrauen vorgestellt. Dabei sprach die 40-jährige Fußball-Lehrerin, die die Nachfolge von Thomas Horsch antritt, unter anderem über…

… die Vertragsgespräche mit Werder: „Das ist eine längere Reise, die ich durchgehen durfte. Es ist schon einige Monate her, als der erste Kontakt mit Clemens Fritz und Birte Brüggemann zustande kam. Der erste Austausch war sehr gut und ich dachte zunächst, dass es ganz schön weit weg von zuhause ist (lacht). Es ist jetzt das erste Mal, dass ich in den hohen Norden gehe. Ich komme aus Würzburg, habe dann 15 Jahre in München gelebt und da war meine Zeit in Frankfurt zuletzt mit das Nördlichste. Aber ich freue mich sehr hier zu sein und bisher wurde ich sehr gut aufgenommen.“

… den Werder-Weg: „Der Weg, der mir aufgezeigt wurde, hat mich total überzeugt. Das, was da durch Thomas Horsch entstanden ist, ist ein tolles Fundament, mit ordentlich Power. Das konnte ich direkt spüren, auch in den Gesprächen. Man möchte das fortführen und auch aufbauen und weiter professionalisieren, zusammen mit mir. Darüber habe ich mich sehr gefreut und das konnte ich mir sehr gut vorstellen.“

… sich als Trainer-Typ: Ich bin seit 20 Jahren Trainerin und seit einigen Jahren auch hauptberuflich. Meine ersten Schritte habe ich beim bayrischen Fußballverband vollzogen und gerade die Arbeit beim DFB hat mich sehr geprägt. Vom Papier her bin ich die klassische Nachwuchstrainerin und würde mich als sehr kommunikativ bezeichnen. Ein Bereich, der sehr fordernd ist und den man immer optimieren muss. Dazu ist das Teamgefüge sehr wichtig, ohne das, geht nichts. Ich möchte besonders tolle Menschen und gute Mitarbeiter*innen neben mir haben. Weil nur dann kann man Teams zur Höchstform bringen, wenn es im Team stimmt. Ich habe das Kredo, dass es meinen Spielerinnen gut geht, sie sich gut fühlen und sich auch als Mensch entwickeln können.“

"Wollen in unserem Spiel dominanter werden"

Zuvor trainierte Fritzy Kromp die U20 von Eintracht Frankfurt (Foto: W.DE).

… ihre Tätigkeit als TV-Expertin: „Ich hatte zuletzt die Nähe zu Mainz mit den Champions League-Formaten, das hat gut gepasst. Ansonsten sind das die großen Länderspielturniere, die sich nicht mit dem Fußballkalender überschneiden. Da ist aber auch mit Werder alles geregelt und wird so erstmal weitergehen. Das wird meine Arbeit hier definitiv nicht in irgendeiner Form beeinflussen.“

… der bisherige Kontakt zu den Werder-Spielerinnen: „Es gab auch schon Neuzugänge, wo ich mit involviert war. Das ist für mich total wichtig, dass ich jede einzelne auch kennenlerne. Ein großer Teil hat damals auch schon in der U17-Nationalmannschaft gespielt, wie Caro Siems oder Michaela Brandenburg. Einige kenne ich noch länger, wie Ricarda Walkling oder auch Verena Wieder. Das freut mich, wenn sich der Kreis schließt. Ich versuche, mich mit jeder einzelnen vorweg auszutauschen und sie abzuholen, was auf sie zukommt.“

… ihren Spielstil: „Wir wollen intensiv Fußball spielen, einen attraktiven Fußball spielen, der in allen Spielphasen darstellbar sein soll. Egal ob mit oder gegen den Ball möchte ich, dass die Spielerinnen den Spaß aus dem Training ins Spiel übertragen. Ich freue mich, darauf aufbauen zu können, was hier schon geschaffen wurde. Wir können den nächsten Schritt gehen, weil wir gute Spielerinnen mit guten Fähigkeiten haben. Wir wollen gute Lösungen haben und noch dominanter werden in unserem Spiel.“

"Er hat nur positiv über Werder gesprochen"

Fritzy Kromp tritt die Nachfolge von Thomas Horsch als Werder-Frauen-Trainerin an (Foto: W.DE).

… weitere Neuzugänge: „Es ist kein Geheimnis, dass wir auf der Torhüterinnenposition noch Bedarf haben. Wir haben mit Vanessa Fischer eine tolle Torhüterin dazugewonnen, die ich schon lange kenne. Nach dem Abgang von Livia Peng haben wir hier aber noch Bedarf, da sind wir aber in guten Gesprächen. Auch bei den Außenverteidigerinnen waren einige Stellen vakant, wo wir gute Neuzugänge begrüßen durften. Am Ende kommt es auf die richtige Mischung an, da ist der Kader schon sehr gut zusammengestellt. Ich sehe viel Potenzial in den Spielerinnen.“

… der vorherige Austausch mit Ex-Werder-Profi Per Mertesacker: „Ich schätze Per sehr als Expertenkollegen. Durch die EM-Tätigkeit haben wir uns noch besser kennengelernt. Er und Clemens kennen sich sehr gut und wir haben tatsächlich auch über mein Engagement hier bei Werder ausgetauscht. Er hat mich bestärkt darin, das zu tun und nur positiv über die handelnden Personen gesprochen.“

… ihren Spitznamen: „Ich wurde schon immer „Fritzy“ genannt. Das ist für mich normal. In Süddeutschland war mein Name nicht so geläufig, deshalb hat sich sehr schnell „Fritzy“ eingebürgert. So nennt mich jeder und da habe ich kein Problem mit, mit dem Spitznamen angesprochen zu werden.“

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