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·9 Januari 2025

Hinrunden-Zeugnis & Prognose: Die obere Tabellenhälfte

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Die 3. Liga befindet sich derzeit in der Winterpause – der perfekte Zeitpunkt, um Zeugnisse auszustellen. liga3-online nimmt die Hinrunden der 20 Drittligisten unter die Lupe und wagt zudem eine Prognose für die Rückrunde. Heute blicken wir auf die obere Tabellenhälfte.

Lage: Anfang November noch grüßte der SV Sandhausen von der Tabellenspitze. Warnend bemühte Trainer Sreto Ristic einen Liegestützenvergleich, um zu verdeutlichen, dass seine Mannschaft kontinuierlich weiterarbeiten müsse, um erfolgreich zu bleiben. Doch die Unkenrufe verpufften und Sandhausen verlor die letzten vier Spiele allesamt – bei beachtlichen 13 Gegentoren. Zu viel des Guten in den Augen von Präsident Jürgen Machmeier, der zunächst Sportchef Matthias Imhof und eine Woche später auch Trainer Ristic feuerte. Überwintern muss der so gut in die Saison gestartete SVS nach nur einem Sieg aus den letzten zehn Partien auf einem ernüchternden zehnten Rang, angesichts von nur fünf Punkten Rückstand auf Rang drei ist die Saison aber längst noch nicht abgeschrieben.


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Note: 3

Prognose: Unter der Regie des neuen alten Trainers Kenan Kocak wollen die Nordbadener in der Rückrunde nochmal angreifen. Im Kader schlummert viel Potential, doch für den großen Wurf wird es vermutlich auch in dieser Saison nicht reichen.

Lage: Während die anderen Zweitliga-Absteiger mit großen Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen hatten, kam der SV Wehen stark in die neue Saison und mischte von Beginn an oben mit. Trainer-Eigengewächs Nils Döring setzte die richtigen Hebel in Gang und implementierte ein gut funktionierendes 3-4-2-1-System. Und auch die zahlreichen Sommertransfers wissen zu überzeugen – allen voran das Sturmduo Fatih Kaya und Moritz Flotho, das schon bockstarke 18 Saisontore vorzuweisen hat. Erst im Spätherbst neigte sich die Wiesbadener Formkurve deutlich nach unten, aus den letzten acht Spielen holten die Rot-Schwarzen nur noch ebenso viele Punkte. Daher fiel Wehen zuletzt auf Platz neun zurück, die bis dato schlechteste Saisonplatzierung.

Note: 2

Prognose: Was ist nun das wahre Wiesbadener Gesicht? Das aus dem überzeugenden Saisonstart oder doch das aus den schwächeren letzten Wochen? Vermutlich ist die Wahrheit mal wieder irgendwo in der Mitte zu finden, was eine Endplatzierung im oberen Mittelfeld bedeuten würde.

Lage: Der F.C. Hansa blickt auf eine Hinrunde zurück, die zweigeteilter kaum sein könnte. Noch Ende Oktober, genauer gesagt nach dem 0:2 gegen den 1. FC Saarbrücken am 11. Spieltag, war der ambitionierte Zweitliga-Absteiger mit mageren zehn Punkten auf dem 18. Tabellenplatz zu finden. Die Verantwortlichen hatten genug und beendeten das erst im Sommer gestartete Projekt Bernd Hollerbach. Eine goldrichtige Entscheidung. Zunächst unter dem Interimstrainer-Duo Pesch-Rabenhorst und alsbald unter der Regie des jungen Daniel Brinkmann spielten die Jungs von der Ostsee befreit auf – und holten beachtliche sechs Siege aus den letzten acht Partien des Jahres. Statt Abstiegskampftristesse ist Rostock plötzlich auf Platz acht zu finden – mit Tuchfühlung nach oben.

Note: 3

Prognose: Unter Brinkmann fuhr Hansa bisher im Schnitt zwei Punkte pro Partie ein. Sollte die Kogge diese Bilanz halten können, ist den Blau-Weiß-Roten sogar zuzutrauen, noch mal bei der Vergabe der Aufstiegsplätze mitzumischen.

Lage: Vier Spiele, vier Siege! Doch auf den hervorragenden Saisonbeginn folgte der erzgebirgische Herbst-Blues. Zwar fand Aue auf vier Niederlagen in Folge eine passable Antwort, doch dafür krachte es hinter den Kulissen: Sportchef Matthias Heidrich ließ wissen, dass Drittliga-Rekordtrainer Pavel Dotchev zum Saisonende gehen muss, bis dahin aber weiter für die Mannschaft verantwortlich sein soll. Nach einer 2:5 Heimpleite gegen den SC Verl wurde dieses "Lame Duck" -Stadium dann doch frühzeitig beendet. Unter Interimslösung Jörg Emmerich gelangen den Veilchen zum Abschluss der Hinrunde immerhin nochmal zwei überzeugende Siege, darunter ein historischer 6:4-Erfolg in Sandhausen. Ein halbwegs versöhnlicher Abschluss einer turbulenten Hinrunde, die immerhin auf einem ordentlichen siebten Rang endet.

Note: 3+

Prognose: Nach den turbulenten letzten Monaten soll unter dem erfahrenen Ost-Kenner Jens Härtel endlich wieder Ruhe und Konstanz im Erzgebirge Einzug halten. Das dürfte auch gelingen, doch für den großen Wurf, auf den der eine oder andere insgeheim spekulieren dürfte, wird es in dieser Saison wohl nicht mehr reichen.

Lage: Chapeau, Olaf Janßen! Etlicher schmerzhafter Abgänge zum Trotz widerlegte die Viktoria in der Hinrunde alle negativen Prognosen mit der besten Drittliga-Hinrunde der Vereinsgeschichte. Mit einem Mix aus clever gescouteten Ex-Regionalliga-Spielern und spannenden Eigengewächsen ließen die Kölner so manchen favorisierten Konkurrenten alt aussehen. Auch auf eine zwischenzeitliche Krise von nur einem Sieg aus acht Spielen hatten die Höhenberger eine überzeugende Antwort parat, indem sie zum Hinrundenende wieder drei Siege folgen ließen. Zum Spieler der Hinrunde avancierte dabei Semih Güler, der nach gescheiterten Anläufen in Rostock und bei 1860 in seiner Heimatstadt nach allen Regeln der Kunst aufblüht und schon starke elf Saisontore erzielte. Kurios: Die ersten neun Treffer verbuchte Güler allesamt als Joker.

Note: 2+

Prognose: Nun stellt sich die Frage, ob die Viktoria die erfolgreiche Hinrunde bestätigen kann, zumal sich mit Bryan Henning ein weiterer wichtiger Spieler verabschiedet hat. Doch Olaf Janßen hat wiederholt bewiesen, überzeugende Lösungen parat zu haben. Wir dürfen uns auch in seiner letzten Halbserie in Köln überraschen lassen, ehe er das Zepter an seinen Co-Trainer Marian Wilhelm übergeben wird.

Lage: Gebannt stellte sich Fußballdeutschland im Sommer die Frage, wie die erste Cheftrainierin im deutschen Profifußball in ihrer ersten ganzen Saison funktionieren würde. Nach der Hinrunde lässt sich festhalten: Sabrina Wittmann leistet eine hervorragende Arbeit! Nicht nur ist es ihr gelungen, die Schanzer spielerisch auf ein neues Level zu hieven und dabei gleichzeitig zahlreiche hauseigende Talente in die Mannschaft zu integrieren, sondern auch die Ergebnisse passen. Nach einem unbefriedigenden Saisonstart nahm der FCI ab Oktober richtig Fahrt auf und verlor – einer großen Verletztenmisere zum Trotz – nur eines der letzten zwölf Spiele. Der Lohn ist ein starker fünfter Platz, der angesichts von nur zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsrang eine hervorragende Ausgangslage darstellt.

Note: 2+

Prognose: Können die Schanzer den starken Eindruck aus dem Spätherbst bestätigen, ist im Aufstiegskampf zwangsläufig mit ihnen zu rechnen. Die Rückkehr der verletzten Spieler dürfte die Mannschaft zusätzlich stärken.

Lage: Trainerwechsel sind längst Standard, wenn es mal nicht läuft. Anders in Bielefeld, wo Mitch Kniat trotz einer Vorsaison voller Abstiegsnöte das volle Vertrauen ausgesprochen bekam. Ein Schachzug, der sich spätestens seit dieser Spielzeit mehr als auszahlt: Kniat hat die Arminia zu einer richtig starken Mannschaft geformt, die hinten mit einer der besten Defensiven der Liga (erst 20 Gegentore) und vorne mit einer beeindruckenden Variabilität zu überzeugen weiß. Eine Mischung, die sich auch gegen höherklassige Teams als erfolgreich erweist, schließlich steht der DSC nach Siegen über Hannover, Union Berlin und Freiburg sensationell im Viertelfinale des DFB-Pokals. In der Liga fehlten in den letzten Spielen etwas die Körner, weswegen zur Winterpause "nur" Platz vier zu Buche steht, nachdem die Arminia zwischendurch mehrere Wochen von Platz zwei grüßte.

Note: 2+

Prognose: Frisch ausgeruht ist Bielefeld in der Rückrunde einiges zuzutrauen. Ob es am Ende für den ganzen großen Wurf reichen wird, wird maßgeblich davon abhängen, ob die Stürmer wie Julian Kania und Jeredy Hilterman in der Rückrunde konstanter treffen.

Lage: Im Herbst schien sie wieder einmal zu kippen, die Stimmung im Umfeld des 1. FC Saarbrücken. Aus den ersten drei Heimspielen holte der FCS nur einen Punkt, die Konsequenz war ein Mittelfeldplatz zur Hälfte der Hinrunde. Doch der sachlich-nüchterne Rüdiger Ziehl hatte die richtige Antwort auf die Kritik parat: In jedem der letzten elf Spiele punktete seine Mannschaft, vor allem zu Hause gab es regelmäßig Siege zu bejubeln. Die Blau-Schwarzen erweckten dabei den Eindruck eines abgezockten Spitzenteams, das selten berauschend, aber sehr wohl effizient, abgezockt und erfolgreich auftritt. Die Belohnung ist ein Überwintern auf Platz drei – eine Zwischenbilanz, die die Kritiker längst verstummen hat lassen.

Note: 2+

Prognose: Die Formkurve stimmt und der FCS wirkt sehr reif. Daher spricht aktuell viel dafür, dass der FCS die Saison diesmal tatsächlich nicht knapp hinter, sondern in den Top drei beenden wird – zumindest, wenn die Flaute im Sturm (erst 24 Tore) behoben wird.

Lage: Der FC Energie ist wieder da! Und wie! Die Truppe von Trainer Claus-Dieter Wollitz war in der Hinrunde ohne Frage die große Attraktion der 3. Liga und sorgte für etliche Highlight-Spiele. Beispielhaft seien ein 5:2 in Osnabrück, ein 4:1 gegen Saarbrücken oder ein 5:1 gegen 1860 München genannt. Die Belohnung ist ein überragender zweiter Platz zur Winterpause – mit bereits fünf Punkten Vorsprung auf Platz drei. Ein Erfolg, der angesichts der geringen finanziellen Mittel in der Lausitz nicht hoch genug einzuschätzen ist. Entsprechend gewaltig fällt die Euphorie im Umfeld aus: Fast 12.000 Zuschauer strömen im Schnitt ins LEAG Energie Stadion und damit so viele wie letztmals zu Bundesliga-Zeiten, die mittlerweile 16 Jahre zurückliegen.

Note: 1+

Prognose: Klammert man die ersten vier Spieltage aus, kommt Energie seitdem auf beeindruckende 2,27 Punkte pro Spiel. Das ist die Bilanz eines Aufsteigers. Aktuell deutet viel darauf hin, dass Cottbus auch im neuen Jahr weiter auf der Euphoriewelle reiten und die einzigartige Durchmarschtradition der 3. Liga fortsetzten wird. Dabei könnten auch die Tore von Rückkehrer Erik Engelhardt helfen.

Lage: Sind aller guten Dinge drei? Derzeit spricht tatsächlich vieles dafür, dass die langersehnte Rückkehr in die 2. Liga im dritten Anlauf klappen wird. Unter Neu-Trainer Thomas Stamm legte Dynamo Dresden – abgesehen von einer kleineren Schwächephase – eine überzeugende erste Halbserie hin und sicherte sich verdientermaßen die Herbstmeisterschaft. Zum bereits dritten Mal in der Drittliga-Historie. Die Sachsen wirken deutlich flexibler und widerstandsfähiger als in den Vorjahren. So fiel die Antwort auf die Schwächephase im Herbst beeindruckend aus: Fünf der letzten sechs Spiele wurden gewonnen, darunter auch die Spitzenspiele gegen Sandhausen und Bielefeld. Einerseits stellt die SGD die drittbeste Offensive der Liga, andererseits aber auch die zweitbeste Defensive – die vielzitierte Mischung, sie passt in dieser Spielzeit.

Note: 1

Prognose: Wenn Dynamo die starke Form aus dem Spätherbst konservieren kann, dann wird der Aufstieg in dieser Saison nur über die SGD gehen. Die namhaften Winterverpflichtungen von Andi Hoti (Magdeburg) und Dominik Kother (Regensburg) unterstreichen die Ambitionen zusätzlich.

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