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·11 Agustus 2025
"Gelb-Rote vielleicht etwas zu viel": Bielefeld trotzt Kerskens Fauxpas

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·11 Agustus 2025
Arminia Bielefeld reitet die Erfolgswelle weiter. Obwohl Torhüter Jonas Kersken beim 2:0-Sieg in Kiel mit der Ampelkarte vom Platz flog. Aber die Mannschaft von Cheftrainer Mitch Kniat blieb auch nach diesem Fauxpas, für das sich mancher Beteiliger mehr Fingerspitzengefühl gewünscht hätte, stabil.
Die Partie zwischen Holstein Kiel und Arminia Bielefeld hatte viele Szenen. Erst knallten die Störche das Spielgerät an den Pfosten, dann schlugen die Ostwestfalen im Gegenzug zu. Ein Traumtor von Tim Handwerker (45.) verschönerte den Nachmittag der Bielefelder zusätzlich. "Es war ein extrem gutes Spiel, in dem viel passiert ist", fand DSC-Coach Mitch Kniat nach Abpfiff. Die Szene, die fast noch einmal alles auf den Kopf gestellt hätte, folgte in der 70. Spielminute. Towart Jonas Kersken rempelte einen Gegenspieler an - und sah Gelb-Rot (70.)!
"Ich kann mich heute bei der Mannschaft bedanken, die die Null gehalten hat. Ich habe es nicht einfach gemacht die letzten 20 Minuten", hielt der Schlussmann später bei "Sky" fest. Die erste Verwarnung erhielt Kersken kurz vorher wegen eines vermeintlichen Zeitspiels, die zweite Karte für den Kontakt mit Jonas Therkelsen. Ein Platzverweis der völlig unnötigen Sorte. "Aus meiner Sicht laufe ich sehr nah an ihm vorbei und in dem Moment steht er in mich rein auf. Kann man pfeifen, trotzdem glaube ich, mit ein bisschen Fingerspitzengefühl spiele ich hier das Spiel zu Ende", fand der Sündenbock.
Für Kersken, der in Co-Produktion mit dem Cheftrainer schon für eine gewisse Schlitzohrigkeit im Regelwerk bekannt geworden war, gab es dieses Mal kein Entrinnen. "Trotzdem muss ich mir an die eigene Nase fassen, muss einen größeren Bogen um den Spieler herumlaufen. Dann passiert das erst gar nicht", räumte der Torwart daher auch fairerweise ein. Kniat ging ähnlich an die Sache heran: "Die Gelb-Rote ist vielleicht etwas zu viel, aber das darf uns im Spiel nicht interessieren. Ab dann mussten wir weiter verteidigen, aber da muss ich meiner Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen. Das hat sie sehr gut gemacht."
Denn in Unterzahl brachte Bielefeld das Spiel über die Zeit. Auch, weil Kersken-Ersatzmann Leo Oppermann die Null festhielt. "Es hat mich auch nicht überrascht, dass Leo Oppermann so eine Leistung abliefert. Ich sehe ihn täglich im Training, ich weiß, dass er das kann", stärkte Kniat seiner Nummer Zwei den Rücken. Und auch Kersken war froh: "Ich konnte nicht mehr viel vom Spiel sehen, aber ich habe mir keine Sorgen gemacht, weil ich die Qualitäten von Leo kenne." Am kommenden Freitag (20:45 Uhr) dürfte Kersken dann wieder im Bielefelder Kasten stehen, wenn die 1. Runde im DFB-Pokal ansteht. Am darauffolgenden Zweitliga-Spieltag muss dann Oppermann wieder für den gesperrten Stammkeeper einspringen.