Fußball in Gefahr! Jürgen Klopp warnt vor den Folgen der Klub-WM: "Das geht so nicht weiter" | OneFootball

Die aktuell stattfindende Klub-WM stößt bei Spielern und Trainer wegen der zusätzlichen Belastung der Akteure auf reichlich Kritik. Jürgen Klopp (58) ist offensichtlich ebenfalls kein Fan des FIFA-Turniers und formulierte diesbezüglich eine düstere Prognose.

Gegenüber der Welt am Sonntag warnte Klopp zunächst erneut vor der erhöhten Verletzungsgefahr, die mit der gestiegenen Anzahl an Spielen einhergeht.

"Vergangenes Jahr Copa und EM, dieses Jahr Klub-WM und im kommenden Jahr dann die WM: Das bedeutet für die Spieler, die dabei sind, keine wirkliche Erholung, weder körperlich noch geistig", gab der Ex-BVB-Coach zu bedenken.

Die Profis müssten 70 bis 75 Begegnungen pro Jahr absolvieren. "Aber das geht so nicht weiter", bekräftigte Klopp. "Wir müssen dafür sorgen, dass sie Pausen haben, denn wenn sie die nicht bekommen, können sie auf Dauer keine Topleistungen abrufen – und wenn ihnen das nicht mehr gelingt, verliert das ganze Produkt für den Käufer an Wert."

Klopp: Klub-WM ist "schlechteste Idee"

Fußballfans könnten in diesem Jahr tatsächlich an den Punkt kommen, an dem sie sich übersättigt von den Bildschirmen abwenden. Nach dem Ende der europäischen Ligen startete schließlich das Final Four der Nations League. Nur wenige Tage später wurde die Klub-WM eröffnet.

Parallel dazu findet im Juli die Europameisterschaft der Frauen statt, bevor im August schon wieder die nächste Saison im europäischen Männerfußball eingeläutet wird.

"Deshalb ist die Klub-WM diesbezüglich die schlechteste Idee, die jemals im Fußball umgesetzt wurde", machte Klopp im Interview mit Nachdruck auf die fehlende Notwendigkeit des FIFA-Turniers aufmerksam. "Da denken sich Leute etwas aus, die mit dem Tagesgeschäft noch nie etwas zu tun hatten oder nichts mehr damit zu tun haben."

NBA-Vergleich hinkt laut Klopp

Dies gilt aus seiner Sicht offenbar auch für die Menschen, die in der Debatte um die Überlastung der Fußballer immer wieder einwerfen, dass NBA-Spieler in einer Saison sogar über 80 Partien abreißen müssten.

Klopp entkräftete aber auch dieses Argument und entgegnete: "Ein Spieler in der NBA, der auch richtig gut verdient, hat jedes Jahr vier Monate Pause. Das hat (Liverpool-Kapitän) Virgil van Dijk in seiner ganzen Karriere nicht einmal zusammen."