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·23 Mei 2025

Florian Wirtz nicht zum FC Bayern? Das wären die Alternativen

Gambar artikel:Florian Wirtz nicht zum FC Bayern? Das wären die Alternativen

Der Transferwahnsinn rund um Florian Wirtz hat das nächste Level erreicht. Muss der FC Bayern sich woanders umsehen? Das sind die Alternativen.

Eigentlich hat in der Transfersaga rund um Florian Wirtz nur noch eine Reise vom Gleis 9 3/4 am Bahnhof King’s Cross in London gefehlt, um den Wahnsinn perfekt zu machen. Laut einem Bericht von The Athletic könnte sie aber schon bald ein Ende nehmen – nicht im Sinne des FC Bayern München.


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Demnach deute mittlerweile alles auf einen Transfer zum FC Liverpool hin. Die Reds sind der neue Favorit, wie auch andere Medien mittlerweile bestätigen.

Unabhängig vom konkreten Ausgang zeigte die Erschütterung vieler Bayern-Fans in den sozialen Netzwerken aber doch eines wieder sehr klar: Wirtz nicht zu bekommen, wäre ein dickes Problem für den Rekordmeister. Denn welche Alternativen gibt es schon zu einem Spieler dieser Qualität?

Florian Wirtz: Einer wie keiner

Wirtz ist ein Ausnahmetalent, spielt auf unglaublich hohem Niveau und lässt keinen Zweifel daran, dass er jede Mannschaft der Welt in jedem System besser machen kann. Bei einem solchen Spieler geht man an seine finanziellen Grenzen und vielleicht sogar darüber hinaus.

Eine Garantie darauf, dass ein Neuzugang voll einschlägt, gibt es nie. Wenn es derzeit aber einen Offensivspieler auf dem Markt gibt, der dieser Garantie sehr nahe kommt, dann ist es Wirtz. Auch deshalb haben die Münchner nahezu alles in den vergangenen Monaten dem Versuch untergeordnet, den Leverkusener zu verpflichten.

Sie hätten wohl auch ihr System für ihn angepasst. Weg von klassischen Flügelspielern und hin zu mehr Spielstärke im Zentrum. Gelingt der Coup nicht, muss man in München umdenken. Und sich mit Spielern befassen, die anders als Wirtz keinesfalls in die Kategorie „No-Brainer“ fallen.

Xavi Simons: Der ähnliche Spielertyp

Xavi Simons gilt schon länger als Alternative zu Wirtz. Der Niederländer soll bereits im vergangenen Sommer ein Thema gewesen sein. Simons ist schnell, wendig, technisch sehr stark und kann auf engstem Raum dribbeln oder passen. Dass er Torgefahr mit Toren und Assists ausstrahlt, hat der 21-Jährige ebenfalls schon bewiesen.

In jungen Jahren ist er einer der wichtigsten Spieler bei Leipzig geworden und spielt auch in der Nationalmannschaft eine gute Rolle. Allerdings ist die bisherige Laufbahn des offensiven Mittelfeldspielers deutlich schwankender als jene von Wirtz. Simons konnte den Nachweis noch nicht erbringen, auf allerhöchstem Niveau konstant starke Leistungen zu erbringen.

Der Vergleich mit einem Ausnahmespieler wie Wirtz mag dahingehend aber auch schwierig sein. Immerhin gelang auch Jamal Musiala noch keine Saison, in der er konstant auf höchstem Level agierte. Simons leidet bei Leipzig auch darunter, dass sein Team schon länger keinen guten Fußball mehr spielt. Dennoch wäre wohl eine hohe Ablösesumme fällig. Sein Marktwert wird derzeit auf 70 Millionen Euro geschätzt.

Viel Geld für einen Spieler, der zwar ähnlich agiert wie Wirtz, aber bisher auf einem niedrigeren Niveau. Während eine Systemanpassung für einen Spieler wie Wirtz logisch wäre, wäre sie bei Simons womöglich ein Schritt in die falsche Richtung. Zumal man mit Michael Olise streng genommen bereits einen Spieler im Kader hat, der viele Ähnlichkeiten zu Wirtz aufweist.

Es wäre also vielleicht klüger, einen Flügelspieler für die Variabilität im Spiel nach vorn zu verpflichten. Einen, der weniger gestalterische und mehr vollendende Fähigkeiten mitbringt und Tiefe ins Spiel bringt.

Rodrygo: Eine königliche Lösung?

Das Problem: Auf den Flügelpositionen gibt es derzeit kaum Weltklasse. Immer wieder wurden in den letzten Jahren Leroy Sané oder Kingsley Coman für ihre Leistungen kritisiert, aber die Liste an Spielern, die es deutlich besser machen als sie, ist sehr kurz. Und die meisten von ihnen haben keine Wechselabsichten.

Einer, bei dem das vielleicht anders sein könnte, ist Rodrygo. Der Brasilianer steht seit einigen Jahren im Schatten von Vinícius Júnior, seit dieser Saison auch in jenem von Kylian Mbappé. Eine Situation, mit der er nicht zufrieden sein soll. Zumal er gern wieder auf dem linken Flügel spielen würde und nicht rechts. In 267 Partien für die Königlichen erzielte er bisher 68 Tore und kommt auf 50 Vorlagen. Keine besonders überragenden Werte. Etwas mehr als 130 Minuten braucht er für eine direkte Torbeteiligung.

Aber Madrids Spiel war auch auf andere ausgelegt. Rodrygo ist sehr mannschaftsdienlich, bringt Tempo mit und hat eine hohe Verfügbarkeit. Er fiel in der jüngeren Vergangenheit nie länger aus. Der 24-Jährige trifft konstant gute Entscheidungen, macht kaum Fehler, ist aber auch nicht der spektakuläre Spieler, den man sich von einer Ablöse erwarten würde, die für ihn wohl fällig wird. 100 Millionen Euro soll sein Marktwert laut Transfermarkt betragen.

Sollte er einen Wechsel erzwingen wollen, gäbe es mit den guten Beziehungen zwischen beiden Clubs bestimmt Möglichkeiten, den Preis etwas zu Gunsten der Münchner zu verhandeln. Aber wie viel? Rodrygo ist bisher eine sehr hypothetische Lösung, aber eine, die zumindest hohes Niveau versprechen würde.

Rafael Leão: Leroy Sané 2.0?

Das ist bei anderen Kandidaten nicht garantiert. Rafael Leão soll laut Sky ein Kandidat bei den Münchnern sein. Der Portugiese machte vor allem zwischen 2021 und 2023 auf sich aufmerksam, als er der AC Mailand mit vielen Toren und Assists zur italienischen Meisterschaft und zu einem Halbfinal-Einzug in der Champions League verhalf. In der Saison 2021/22 kam er auf 14 Tore und 12 Assists in 42 Einsätzen, eine Saison später waren es 16 Tore und 15 Assists in 48 Partien.

Anschließend stagnierte Leão auf einem guten Niveau. In dieser Saison waren es 12 Tore und 13 Assists in 50 Einsätzen. Der 26-Jährige ist schnell, dribbelstark und hat einen guten Abschluss. Was ihn im Vergleich zu manch anderem Flügelspieler auszeichnet, ist die Direktheit in seinem Spiel. Er sucht fast immer den Weg zum Tor, hat dabei physisch und technisch alle Mittel für hohe Durchsetzungskraft.

Der finale Sprung in die Weltklasse wollte ihm bisher dennoch nicht glücken. Auf einige starke Auftritte folgen regelmäßig schwächere. Leão könnte mit diesem Profil beim FC Bayern auf Leroy Sané oder Serge Gnabry folgen, die dasselbe Problem hatten und haben. Es bestünde aber auch eine Chance, dass der Linksaußen genau diesen Schritt aus der Komfortzone benötigt, um sein großes Potenzial entfalten zu können.

Sein Marktwert wird allerdings auf 75 Millionen Euro geschätzt. Das Risiko wäre also durchaus groß, einfach nur den nächsten Flügelspieler zu bekommen, der hier und da gute Leistungen zeigt, insgesamt aber die hohen Ausgaben nicht rechtfertigen kann.

Weitere Flügelspieler im vermeintlichen Blickfeld

Ein Risiko, das auch bei Kaoru Mitoma bestehen würde. Glaubt man Sky, soll der Japaner ein Kandidat in München sein. Das Problem: Mitoma ist bereits 28 Jahre alt, käme aus Brighton und hat bisher noch nirgendwo zeigen können, ob er das Zeug zu einem Weltklassespieler hat. Zwar macht er seit Jahren mit guten Leistungen auf sich aufmerksam, aber eben auch nicht mehr.

Der Linksaußen glänzt mit einer hohen Arbeitsrate, bringt sich offensiv und defensiv ein. Gerade in der Rückwärtsbewegung und im Pressing kann er für einen Offensivspieler ein großer Gewinn für jede Mannschaft sein. Offensiv liegen seine Stärken in Dribblings und im Kombinationsspiel.

Ein weiterer sehr guter Kandidat wäre wohl Nico Williams gewesen. Der 22-Jährige bringt alles mit, um eine Karriere auf höchstem Niveau hinzulegen. Er ist dribbelstark, schnell, beweglich, technisch stark und hat einen guten Abschluss. Allerdings ist er laut Sky kein Thema mehr in München. Grund dürfte sein, dass er heiß in Barcelona und Madrid gehandelt wird.

Ebenso vom Tisch sind Gerüchte um Jamie Gittens. Der Außenstürmer des BVB war aber ohnehin bisher viel zu inkonstant, als dass er sich für einen (vermutlich teuren) Transfer zu einem Topclub qualifizieren würde. Wenngleich sein Tempo und sein theoretisches Potenzial im Angriffsspiel verlockend sind.

Weitere Kandidaten für den Flügel könnten sich womöglich daraus ergeben, dass sich die Topclubs im Sommer neu aufstellen. Wenn Liverpool beispielsweise Wirtz verpflichtet, würden sie womöglich auch einen Offensivspieler abgeben. Die Entwicklungen lassen sich hier allerdings noch nicht absehen.

Interne Lösungen beim FC Bayern: Leroy Sané, Michael Olise, Tom Bischof und vielleicht jemand vom Campus?

Interne Lösungen hat der FC Bayern natürlich ebenfalls. Allen voran würde bei einer Wirtz-Absage wohl nochmal über eine mögliche Verlängerung mit Leroy Sané diskutiert werden. Der Linksfuß soll ein Angebot des FCB jüngst abgelehnt haben, so ganz vom Tisch war der Vertrag aber noch nicht. Einerseits sollen Sané die Angebote anderer Clubs ebenfalls nicht richtig zusagen, andererseits hätten die Bayern bei einem gescheiterten Wirtz-Transfer wohl Bedarf, den Kader nicht unnötig auszudünnen.

Wie bereits angedeutet, ist auch Olise eine Wirtz-Alternative. Denn der Franzose fühlt sich in zentraleren Räumen ebenfalls sehr wohl und kann dort Bälle auf engstem Raum verteilen. Seine Steckpässe in die Tiefe sind schon jetzt absolutes Spitzenniveau. An Spielgestaltung dürfte es den Bayern auch ohne Wirtz nicht mangeln.

Zumal auch Tom Bischof eine Option für die Offensive ist. Der 19-Jährige wurde als Zehner ausgebildet, hat jahrelang auf offensiven Positionen gespielt, ehe er zuletzt etwas nach hinten rückte. Bei einer sehr schwachen TSG Hoffenheim zeigte er mehrfach, dass er mit klugen Pässen, kurzen Dribblings und Abschlüssen aus der Distanz ein hervorragender Spielmacher sein kann.

Und letztlich ist der Campus ebenfalls einen Blick wert. Ein Name, der in den letzten Monaten häufiger fiel, ist Lennart Karl. Der 17-Jährige hat nur noch bis zum Sommer 2026 Vertrag. Aus dem Umfeld des Campus ist zu vernehmen, dass er erstmal abwarten möchte, welche Perspektive ihm geboten wird. Ihn näher an die Profis zu bringen, könnte ein Schritt in Richtung Verlängerung sein. Vom Spielerprofil her wäre er eine spannende Ergänzung im Kader – technisch stark, gute Übersicht, stark in engen Räumen, allerdings nicht sehr schnell und womöglich körperlich noch nicht weit genug.

Systemwechsel: Ein Son für Kane

Wenn die Alternativen auf dem Flügel und auf der Zehn nicht so überzeugend sind, könnten die Bayern auch einen zweiten Stürmer verpflichten. Harry Kane hing in manchen Spielen in dieser Saison etwas in der Luft. Um seine Rolle weiter zu stärken, könnte man ihm einen Spielertypen an die Seite stellen, der ein ähnliches Profil mitbringt wie einst Heung-min Son bei Tottenham: Spielstark, schnell, wendig, gute Tiefenläufe, abschlussstark.

Jonathan David wäre hier ein spannender Versuch. Der Kanadier vom OSC Lille wäre ablösefrei zu haben. Er könnte enorm von den abkippenden Bewegungen Kanes profitieren und so auch in einem Ballbesitzsystem funktionieren – was ja der größte Zweifel an ihm ist. Aber mit Kane und den anderen wendigen Spielern um sich herum würden sich wohl mehr Räume für sein Tempo ergeben.

Das Problem: David ist sehr begehrt. Vieles deutet derzeit auf einen Wechsel nach Italien hin. Vielleicht finden die Bayern aber auch noch einen anderen, ähnlichen Spielertypen, in den man das Geld sinnvoll investieren könnte.

FC Bayern könnte die Wirtz-Millionen umverteilen

Eine weitere Möglichkeit für den FC Bayern könnte es sein, die Offensive nicht mit einem großen Namen zu verstärken, sondern ein, zwei Spieler für eine verhältnismäßig geringe Ablöse zu holen und so mehr Geld für den Umbau in der Defensive zur Verfügung zu haben.

Jemand wie Malik Tillman, der seit einigen Jahren konstant auf gutem Niveau Leistungen zeigt und mehrere Positionen bekleiden kann, wäre eine gute Ergänzung für die Breite in der Offensive. Er macht zwar wenig herausragend, dafür aber sehr vieles gut. Auch in dieser Saison kommt er wieder auf 0,65 Torbeteiligungen pro 90 Minuten. Seine Arbeitsrate ist enorm, sein Spielverständnis richtig gut und er ließe sich mit seinen technischen Qualitäten wohl nahtlos ins Kompany-System integrieren.

Sicher wäre er kein Transfer für die Spitze. Die großen Millionentransfers könnte man dann aber für die Innen- und Außenverteidigung aufsparen. Auch da wäre die entscheidende Frage, wer überhaupt auf dem Markt wäre, der den Kader auf Anhieb so verstärken kann, dass sich die Umverteilung des Budgets lohnt.

Für die Bayern wird der ohnehin knifflige Transfersommer noch kniffliger, wenn Wirtz sich tatsächlich gegen sie entscheiden sollte. Ein derartiges Szenario könnte aber auch eine Chance bieten, den Kader insgesamt ausgewogener zu gestalten. Das Risiko hingegen besteht darin, dass man zu viel Quantität und zu wenig Qualität einkauft.

Spannend wird dahingehend auch, wie sich eine etwaige Absage von Wirtz auf Max Eberl auswirkt. Der Sportvorstand soll intern ohnehin schon wackeln. Dieser Transfer und vor allem auch die Alternativlösungen werden letztlich auch über seine Zukunft entscheiden.

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