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·23 Maret 2025
FC Bayern – News: „Wir sind keine Idioten“ – Alexander Straus mit bemerkenswerter Brandrede

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·23 Maret 2025
Der Trainer des FC Bayern München hält eine bemerkenswerte Brandrede über Respekt. News und Gerüchte zum FCB.
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Alexander Straus hat nach dem 3:2-Sieg des FC Bayern im DFB-Pokal-Halbfinale gegen die TSG Hoffenheim über Respekt im Umgang mit ihm als Trainer gesprochen. „Ich denke, dass es ein bisschen unfair war“, sagte der Norweger über die Kritik an ihm: „Einige Dinge, die gesagt wurden und einige Leute sind direkt respektlos.“
Das habe ihn gestört. „Es ist so, dass die Leute nicht mit mir sprechen, sondern mit meinen Familienmitgliedern auf Social Media. Das sind Dinge, die ich nicht gut finde“, erzählte er von den Ereignissen unter der Woche, stellte aber klar, dass er damit keine Journalist*innen meinte.
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Man sei immer in Extremen gefangen und es gebe wenige Zwischentöne. Straus bezog sich dann auf einen Artikel, den Miasanrot vor dem Duell mit Hoffenheim veröffentlichte. Dort stellten wir den Vergleich mit Giovanni Trapattoni an, der den ikonischen Satz sagte: „Ein Trainer ist kein Idiot.“
„Es gibt keine Idioten“, sagte der Trainer der Bayern Frauen in Anlehnung daran: „Wir sind keine Genies und wir sind keine Idioten. Wir sind etwas dazwischen, aber wir haben einen Plan und das ist wichtig.“
Hintergrund war, dass einige Fans mit der Rotation unter der Woche unzufrieden waren. Straus veränderte sein Team auf gleich sechs Positionen im Vergleich zum Wolfsburg-Spiel. Am Ende gewann Olympique Lyon mit 2:0. Nach diesem Ergebnis „mit dem Finger auf andere zu zeigen“ sei einfach, erklärte der 49-Jährige.
Das Spiel gegen Hoffenheim habe ihm nun aber „vielleicht Recht“ gegeben. Es gebe Dinge, „die die Leute nicht sehen“, aber „vielleicht ist das der Grund, warum wir heute das erreicht haben, was wir erreicht haben“. Man könne nicht immer nur im „Jetzt“ denken, sondern müsse „in Blöcken denken, vor allem bei der Verletzungsmisere, die wir haben“.
Auch gegen Hoffenheim fiel mit Giulia Gwinn eine weitere wichtige Spielerin aus. Bei Sky erzählte die Rechtsverteidigerin, dass sie in der Anfangsphase gegen Lyon eine Fleischwunde erlitten habe, die genäht werden musste. Die Stelle sei angeschwollen. Sie hoffe auf ein Comeback gegen Lyon am Mittwoch.
Straus setzt mit seinen Aussagen den Kurs fort, den er seit seinem ersten Tag bei den Bayern angepeilt hat: In München will man sich sukzessive weiterentwickeln und sich nicht vom Druck verrückt machen lassen, der von außen durch eine aus seiner Sicht falsche Erwartungshaltung entsteht.
Immer wieder betonte er in der Vergangenheit, dass man das Frauenteam nicht mit den Männern vergleichen könne. Und dennoch werden die Ansprüche oftmals vermischt. Ob Straus auch im Rückspiel gegen Lyon rotieren wird, bleibt abzuwarten. Viel wird auch davon abhängen, wann Glódís Perla Viggósdóttir zurückkehren kann und ob Gwinn rechtzeitig fit wird.
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In der Halbzeitpause des Pokalspiels der FC Bayern Frauen wurde Giulia Gwinn von Sky darauf angesprochen, dass kein Verantwortlicher aus dem Männer-Bereich vor Ort war. Die Nationalspielerin versuchte, ihrem Ärger möglichst diplomatisch Luft zu verschaffen.
„Ein bisschen schade ist es schon“, so die Rechtsverteidigerin: „Ich glaube, es ist eines der größten Spiele, wenn man sich alle Wettbewerbe anschaut. Wir sind in der Liga super dabei, da ist ein Pokal-Halbfinale eigentlich was, wo man sich Präsenz erhofft. Sehr, sehr schade.“
Karl-Heinz Rummenigge hat Thomas Tuchel am Samstag im Rahmen der Infinity League von DAZN kritisiert. Als er sich über die aktuelle Situation von Leon Goretzka äußerte, war es dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern offenbar wichtig, eines klarzustellen: „Dass 2023, als wir den Sommertransfermarkt gemacht haben, dass es kein Offizieller von Bayern München war, sondern der damalige Trainer, der ihn nicht mehr bei Bayern München sehen wollte.“
Kein Verantwortlicher habe sich je negativ zum Nationalspieler geäußert, aber: „Bei Thomas (Tuchel, Anm. d. Red.) war das so, das war schwierig genug und dann, wenn dann das permanent noch in Medien reingelegt wird, dann ist es doppelt schwierig.“
Tuchel wurde im Sommer 2024 entlassen, Max Eberl und Co. wollten Goretzka aber auch dann wieder verkaufen. Aktuell wird darüber spekuliert, ob die Münchner auf einen weiteren Verkaufsversuch verzichten. Goretzka zeigt derzeit starke Leistungen.
Harry Kane hat sich zu der Kritik geäußert, die er in deutschen Medien immer wieder erfährt. „Es ist wie bei Ronaldo und Messi, als sie die verrücktesten Zahlen geliefert haben und in der nächsten Saison 40 statt 50 Tore geschossen haben“, sagte der Engländer im Gespräch mit BBC Sport: „Es war, als hätten sie eine schlechte Saison.“
Vor allem fiele ihm auf, dass Tore gegen vermeintlich kleinere Gegner nicht mehr gewürdigt würden: „Die Leute halten es für selbstverständlich und vielleicht ein bisschen auch bei England. Ich habe 69 Tore erzielt, und wenn du gegen Albanien oder Lettland oder solche Teams triffst, erwarten es die Leute einfach, also wird nicht viel darüber gesprochen.“
Auch das Alter spiele eine Rolle. Wäre er 25, „wäre die Aufregung um mich vielleicht ein bisschen anders als sie jetzt ist“. Das habe er auch schon bei anderen Spielern so erlebt, „wenn sie in ihre Dreißiger kommen“.