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·7 November 2024
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·7 November 2024
Der FC Bayern München gewann am Mittwochabend mit 1:0 gegen Benfica. Nach drei deutlichen Siegen war es diesmal ein eher knappes Resultat, das dem Rekordmeister die drei Punkte bescherte. Doch das heißt nicht, dass man in München nicht zufrieden war.
Nach Niederlagen gegen Aston Villa und den FC Barcelona ging es für den FC Bayern gegen Benfica schon um sehr viel. Der Rekordmeister will sich schließlich als eines der achten besten Teams direkt für das Achtelfinale qualifizieren. Die Chance darauf besteht weiterhin, durch den Sieg gegen Benfica ist diese definitiv gestiegen.
Es war Druck auf dem Kessel beim FC Bayern. Zwei der drei Spiele in der Champions League verlor der Rekordmeister, ehe es am Mittwoch zuhause gegen Benfica zur Sache ging. Gegen einen Gegner, der gegen Atletico mal eben 4:0 gewinnen konnte und mit Spielern wie Kerem Aktürkoglu, Angel di Maria oder Antonio Silva durchaus sehr ordentlich besetzt ist. Es war ein Must-Win-Game, wenn man am Ende unter den Top-8 stehen will. Und Bayern gewann, mit dem denkbar minimalistischsten Ergebnis. Es war kein Fußballfeuerwerk, aber auch nicht das zäheste 1:0, das man sich vorstellen kann.
Der Rekordmeister musste beim Spiel am Mittwoch Geduld beweisen. Benfica kam mit einer Fünferkette und ohne den Willen, sehr viel aktiv nach vorne zu machen. Nach Ballgewinnen ging es gerne mal schnell, aber viel Gefahr für das Tor von Manuel Neuer brachten die Portugiesen nicht zustande. Mitte der zweiten Halbzeit war es dann Jamal Musiala, übrigens erneut per Kopf, der das goldene Tor erzielte. Auch nach der Führung brannte defensiv nichts an, im Offensivbereich wurde noch die ein oder andere Möglichkeit auf das 2:0 ausgelassen.
Trainer Vincent Kompany sagte nach dem Spiel, dass man nicht immer mit 4 oder 5:0 gewinnen könne. Und damit liegt er auch richtig. Es braucht auch Spiele wie dieses, gerade weil der Gegner sehr kompakt stand. Bayern kann trotz des knappen Resultats viel Positives mitnehmen. Einer der Schlüssel zum Sieg war die Geduld, denn die Kompany-Elf wurde auch bei zunehmender Spieldauer nicht hektisch, schlug nicht eine Halbfeldflanke nach der anderen in den Strafraum. Der eigentliche Plan wurde durchgezogen, die Angriffsstruktur flexibel gehalten.
(Photo by Adam Pretty/Getty Images)
Der zweite Schlüssel war die extrem aufmerksame Arbeit gegen den Ball. Das begann schon beim Gegenpressing. Ging Bayern offensiv gegen die Fünferreihe ins Risiko, gab es nun auch mal Ballverluste. Doch Serge Gnabry, Michael Olise und co. waren extrem giftig, wenn der Ball einmal weg war. Schnell eroberte ihn Bayern in der Regel wieder zurück, baute neu auf. Das hielt den Rhythmus am Leben. Zudem war die Konterabsicherung ideal. Wenn Benfica mal nach vorne spielte, zerschellten die Angriffe entweder an Joao Palhinha, der seine Kernkompetenz wieder gut einbringen konnte, oder am Innenverteidiger-Duo Upamecano/Kim, das von Kimmich nach dem Spiel wieder ein Lob („Das ist nicht ohne, was sie leisten“) erhielt.
Beide spielten auf höchstem Niveau, agierten vorausschauend, waren clever, in den Zweikämpfen robust und bauten gleichzeitig auch noch das Spiel gut auf. Unterstützt von Alphonso Davies, dessen immenses Tempo wieder einmal sehr half, um die Konter zu kontrollieren, war es ein sehr guter defensiver Ansatz. Und vielleicht war es für die Bayern-Elf auch gar nicht schlecht, mal ein solches Spiel zu absolvieren, in dem man nicht mit einem 3:0 oder 4:0 im Rücken nach 70 Minuten einen Gang rausnehmen kann. Bis zum Schluss musste jede Abwehraktion sitzen, bis zum Schluss hätte jeder Fehler zur „Katastrophe“ führen können. Die Konzentration wurde aber hochgehalten. Und mal ehrlich: Auch solche Siege mit der bestmöglichen Defensivarbeit und im Vergleich zu anderen Partien weniger offensiven Glanzmomenten können Spaß machen.
(Photo by Adam Pretty/Getty Images)