EURO 2024: Türkei unterliegt Portugal klar mit 0:3 – Katatrophaler Patzer von Akaydin | OneFootball

Im zweiten Spiel der EM-Gruppe F unterlag die Türkei in Dortmund mit 0:3 gegen Portugal. Dabei begann die türkische Auswahl zunächst vielversprechend mit gehörig Druck und kam bereits in der sechsten Minute zu einer äußerst aussichtsreichen Chance. Rechtsverteidiger Zeki Celik flankte den Ball vom rechten Flügel flach und scharf auf den zweiten Pfosten, wo Kerem Aktürkoglu eigentlich fast nur noch den Fuß zum Führungstreffer hinhalten musste, doch der Galatasaray-Profi verpasste die gute Gelegenheit. Danach war die Begegnung sehr ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für die Türkei. Doch in der 21. Minute setzte Rafael Leao auf der linken Außenbahn Bruno Mendes in Szene, der auf Höhe der Torauslinie die Kugel in den Rückraum spielte. Bei einem missglückten Klärungsversuch landete das Leder direkt vor den Füßen von Bernardo Silvas (21.), der den Ball mit links in die rechte Torecke schoss und mit dem ersten Torschuss sofort die Führung für den Europameister von 2016 erzielte.

Akaydin mit irrem Patzen

Danach strauchelte die türkische Mannschaft und zeigte deutliche Unsicherheiten. Kurz nach dem Führungstreffer kam Bruno Fernandes (24.) am linken Strafraumrand zum Abschluss, verfehlte aber das Tor. Sein Schuss segelte rechts am Pfosten vorbei. Dann fuhren die Portugiesen einen Angriff, doch bei einem schwachen Pass gegen die Laufrichtung von Cristiano Ronaldo war der Angriff eigentlich bereits beendet. Die Portugiesen drehten sich bereits um und wollten in die eigene Spielhälfte zurückkehren, da Samet Akaydin mutterseelenallein und völlig unbedrängt den Ball hatte. Aber anstatt sich einfach umzudrehen und das Spiel ruhig aufzubauen oder den Ball nach vorne zu spielen, passte Akaydin ohne nach hinten auf seinen Torhüter zu schauen den Ball zurück aufs Tor. Schlussmann Altay Bayindir war überrascht und das Spielgerät kullerte an ihm vorbei aufs Tor zu. Bayindir rannte zurück, Celik war schneller und versuchte den Ball noch herauszukratzen, doch das Spielgerät hatte schon die Torlinie zur Gänze überquert. Durch diesen kompletten Blackout von Akaydin geriet die Türkei wortwörtlich aus dem Nichts mit 0:2 in Rückstand.

Aktürkoglu glücklos vor dem Tor

Es zeigte sich einmal mehr, dass man den Ball nie aufs Tor zum Torhüter zurückspielt, sondern immer Richtung Torauslinie, um genau solche Situationen zu vermeiden. Die Türkei versuchte sich nach diesem Schock aufzurappeln und kam mit Aktürkoglu zu einer guten Möglichkeit. Nach einem schönen Solo zog der 25-Jährige statt auf den langen Pfosten flach auf den kurzen Pfosten ab, wo Portugals Keeper Diogo Costa den Schuss mit dem Fuß zur Ecke parierte. In der 41. Minute hatte Orkun Kökcü nach einer Balleroberung eine weitere Schusschance, aber sein Versuch kurz vor dem Strafraum war zu schwach, sodass Costa auch diesen Ball sicher hatte. Mit dem 2:0 für Portugal ging es wenig später in die Halbzeitpause.

Bardakci fliegt am Ball vorbei – Fernandes macht den Sack zu

Nach der Halbzeit probierte es der eingewechselte Yusuf Yazici (53.) aus der Distanz, stellte Costa aber vor keine nennenswerten Probleme. Im Anschluss verpasste Bardakci beim Abwehrversuch einen langen Ball der Portugiesen, die in der Folge mit Ronaldo und Fernandes allein vor dem Tor standen. Ronaldo legte uneigennützig quer auf Fernandes, der unter den hilflosen Blicken von Bayindir gemütlich zum 3:0-Endstand einschob. In den verbleibenden Minuten schaltete Portugal zwei Gänge herunter und tat nur noch das Nötigste, während die Türken erfolglos anrannten. So plätscherten die restlichen Minuten extrem ereignislos dahin und Portugal feierte einen ungefährdeten Sieg, durch den die Iberer den Einzug ins Achtelfinalfinale perfekt machten. Die Türkei muss im letzten Gruppenspiel gegen Tschechien (26. Juni) jetzt punkten, wobei bereits ein Remis zum Erreichen der Runde der letzten 16 Teams reichen könnte. Dabei muss die Türkei auf Innenverteidiger Bardakci verzichten, der seine zweite Gelbe Karte im Turnier sah.

Aufstellungen

Türkei: Bayindir – Celik, Akaydin (70. Demiral), Bardakci, Kadioglu – Ayhan (58. Yüksek), Calhanoglu, Akgün (70. Güler), Kökcü (46. Kökcü), Aktürkoglu (58. Yildiz) – Yilmaz

Portugal: Costa – Cancelo (68. Semedo), Dias, Pepe (83. A. Silva), Mendes – Palhinha (46. R. Neves), Vitinha (88. J. Neves), Fernandes – B. Silva, Leao (46. Neto), Ronaldo