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Matti Peters·23 Februari 2025

Demütigung für Müller? Fünf-Sekunden-Nationalspieler kann da nur lachen

Gambar artikel:Demütigung für Müller? Fünf-Sekunden-Nationalspieler kann da nur lachen

Beim Playoff-Rückspiel in der Champions League zwischen dem FC Bayern und Celtic kam Thomas Müller für die letzten 24 Sekunden noch ins Spiel. Ein gängiges taktisches Mittel, um noch etwas Zeit von der Uhr zu nehmen. Für Lothar Matthäus allerdings ein Affront.

"Sowas muss sich ein Thomas Müller nicht antun. Er ist einer der größten und erfolgreichsten Spieler aller Zeiten. Also für die paar Sekunden, kann der Trainer einen anderen Spieler nehmen", sagte der Sky-Experte und stieß damit eine Debatte an, über die ein gewisser Franck Jurietti wohl nur müde lächeln kann.


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Hierzulande sagt wohl nur den größten Fußballnerds Franck Jurietti etwas. In seiner Heimat Frankreich hat er fast schon Legendenstatus. Das liegt aber nicht unbedingt an den drei französischen Vizemeisterschaften mit Girondins Bordeaux in den 2000er Jahren. Das geht eher auf Juriettis Einsatz für die Nationalmannschaft zurück.

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📸 FRANCK FIFE - 2005 AFP

Im Oktober 2005 nominierte ihn Raymond Domenech für die Équipe Tricolore. Beim WM-Quali-Spiel gegen Zypern war dann Juriettis großer Auftritt. Er kam beim vollkommen ungefährdeten Spielstand von 4:0 in der 93. Minute für Sidney Govou in die Partie und sollte nochmal an der Uhr drehen. Sie drehte sich aber nicht mehr lange. Der Sekundenzeiger zuckte noch ganze fünf Mal, ehe Schiedsrichter Wolfgang Stark den Schlusspfiff ertönen ließ.

Das waren sie, die ganzen fünf Sekunden in der Nationalmannschaftskarriere des Franck Jurietti. Gleichbedeutend mit einem neuen Landesrekord, bei dem uns die Fantasie fehlt, wie diese Marke jemals unterboten werden könnte. Und vielleicht auch sollte.

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Wer jetzt schon ein wenig Mitleid mit dem Verteidiger aus der Provence hat, der sollte hier dann lieber aufhören zu lesen. Für Leser mit leicht sadistischen Zügen geht es hier noch weiter.

Denn für Jurietti war der Kurzauftritt im Stade de France eine Art Déjà-vu. Acht Jahre zuvor feierte er sein Debüt für die französische U21. Ebenfalls unter dem Trainer Raymond Domenech. Damals durfte er bis zum Schlusspfiff immerhin ganze 35 Sekunden mitwirken.

Groll hegt Jurietti übrigens überhaupt nicht. Im Gegenteil: "Jede dieser fünf Sekunden halte ich mir nah. Es waren fünf Sekunden magischer Freude. In diesem Moment geschah etwas in mir. Eine Emotion, die ich nie zuvor erlebt hatte. Es war unglaublich. Auch wenn ich nicht vergleichen möchte, es ist gewissermaßen vergleichbar mit dem Anblick der Geburt Ihres Kindes. Wenn Sie sehen, wie es aus dem Mutterleib tritt, ist es eine Liebe sondergleichen, die sie einnimmt," erklärte er in einem Interview mit 'L'Equipe'.