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·19 Februari 2025
Demokratie bei 1860? So stimmt die db24-Community ab - Reisinger war 2016 für Satzungsänderung
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·19 Februari 2025
VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Nach dem jüngsten Vorwurf von Mehrheitsgesellschafter Hasan Ismaik, dass man sich die Präsidiumswahlen bei den Löwen sparen solle ("Marionetten!"), stellt sich die Frage: Wie demokratisch ist 1860 wirklich?
Seit vielen Jahren wird über die Strukturen an der Grünwalder Straße 114 diskutiert, besonders die Rolle des Verwaltungsrats hinterfragt. Und auch, dass nur ein Präsidentschaftskandidat vorgeschlagen wird, ärgert viele Fans.
Wir wollten von unseren Lesern wissen: “Stichwort Präsidiumswahl: Wie demokratisch finden Sie den TSV 1860?”
Das Ergebnis ist nicht überraschend: Auf unserer Umfrage auf der Webseite antworteten 88 (!) Prozent mit “Gar nicht!”, nur 12 Prozent der bislang 5.812 abgegebenen Stimmen finden, dass “zu 100 Prozent!” alles den Werten der Demokratie entsprechend.
Auf unserem Insta-Kanal, der bekanntlich jüngere Löwen anspricht, ist das Abstimmungsverhältnis nicht sonderlich anders zu interpretieren. Immerhin 81 Prozent können mit der Satzung des TSV 1860 wenig anfangen, 19 Prozent finden sie passend.
Ex-Präsident Gerhard Mayrhofer sagte 2024 gegenüber db24: “Die Satzung wurde so getastet, das mögliche viele wenig zu sagen haben, und der Präsident am wenigsten. Mit der Satzung hätte ich mich vor der Wahl näher beschäftigen sollen, dann wäre mir einiges erspart geblieben. Herr Reisinger kennt die Satzung sehr genau, denn er hat auch sehr schnell herausgefunden, dass wir nicht ohne die Mitglieder zu befragen, Papst Franziskus zum Ehrenmitglied der Löwen machen dürfen. Das war nicht satzungskonform und Herr Reisinger hat uns zum Ehrenrat zitiert. Den mussten wir dann um Verzeihung bitten. Herr Reisinger hat wirklich nichts ausgelassen, um uns zu schaden.”
2016 war’s, als in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung über eine mögliche Satzungsänderung (ein Präsidentschaftskandidat oder mehrere) abgestimmt wurde. Von 263 stimmberechtigten Mitgliedern votierten im Wirtshaus Heide-Volm nur 144 für eine Reform. 109 stimmten dagegen. Eine Dreiviertel-Mehrheit wäre nötig gewesen. Robert Reisinger, seinerzeit noch im Verwaltungsrat, erklärte damals: “Ich bin für die Satzungsänderung. Ich glaube, dass der Kandidat, der vom Verwaltungsrat vorgeschlagen wird, sich auch auf einer Mitgliederversammlung durchsetzen würde.”