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·28 Januari 2025
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Im Dezember beendete die englische Schiedsrichter-Organisation „PGMOL“ ihre Zusammenarbeit mit David Coote (42). Der 42-Jährige bittet jetzt um Entschuldigung – und gibt tiefe Einblicke in seine Lebenssituation.
Nach seiner Kündigung infolge von Schmähungen gegen Jürgen Klopp (57) hat der englische Referee David Coote für sein Fehlverhalten um Entschuldigung gebeten – und sich in einem tränenreichen Interview zugleich zu seiner Homosexualität bekannt. „Ich bin schwul und habe lange Zeit damit gekämpft, stolz darauf zu sein, ich selbst zu sein“, sagte der 42-Jährige der Boulevardzeitung The Sun. Zur Unterdrückung seiner Emotionen habe er jahrelang Drogen genommen und sich dadurch an einem „unglaublich dunklen Ort“ befunden.
Coote hatte mit Äußerungen gegen Klopp, ehemaliger Teammanager des FC Liverpool, für Schlagzeilen gesorgt, im November war in den Sozialen Medien ein entsprechendes Video aufgetaucht. Zudem hatte die Sun ein Video veröffentlicht, das Coote während der EM 2024 beim Schnupfen eines weißen Pulvers zeigen soll. Die englische Schiedsrichter-Organisation „PGMOL“ beendete das Arbeitsverhältnis mit Coote im Dezember nach einer Reihe an Vorwürfen.
Vor allem als Teenager habe er aufgrund seiner Homosexualität ein „tiefes Gefühl der Scham“ empfunden. Coote erklärte, dass er seine Sexualität während seiner Zeit als Referee auch aufgrund der Angst vor Beschimpfungen versteckt habe. Zudem berichtete der Engländer von persönlichen Schicksalsschlägen wie dem Tod seiner Mutter. Seine Sexualität sei „nicht der einzige Grund, der mich in diese Lage gebracht hat“, sagte er.
(Photo by Michael Regan/Getty Images)
Coote gab zudem zu, dass er bei seiner Schimpftirade gegen Klopp „nicht nüchtern“ gewesen sei. Mit Blick auf die Aufnahmen, die während der EURO entstanden sein sollen, ergänzte er: „Ich erkenne mich in dem Kokain-Video nicht wieder. Ich kann nicht nachempfinden, wie ich mich damals gefühlt habe, aber das war ich.“ Coote betonte, er habe selten Drogen genommen, diese hätten ihm jedoch dabei geholfen, „dem Stress und der Unerbittlichkeit der Arbeit“ zu entfliehen. „Ich schäme mich sehr dafür, dass ich diesen Weg gewählt habe.“
Coote, der zurückwies, in mögliche Spielmanipulationen involviert gewesen zu sein, gehörte zu den erfahrenen Referees in der Premier League, seit 2018 leitete er Spiele der höchsten Klasse. Anderen Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befänden, riet er, „sich Hilfe zu suchen und mit jemandem zu sprechen“. Denn: „Wenn man es in sich hineinfrisst, wie ich es getan habe, muss es irgendwie herauskommen“, sagte Coote. (SID)
(Photo by Eddie Keogh/Getty Images)