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Selina Eckstein·3 Mei 2025
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Selina Eckstein·3 Mei 2025
Abwehrspieler sind gerade hoch im Kurs. Besonders bei beim FC Bayern München und Borussia Dortmund. Die beiden Klubs haben nämlich das gleiche Problem: Ihnen fehlen Verteidiger. Da ist es nicht verwunderlich, dass auch beide auf dem Transfermarkt einen Spieler im Blick haben, der im Sommer verhältnismäßig günstig zu haben wäre.
Für knapp 12 Millionen Euro könnte Ko Itakura laut Medienberichten die Gladbacher im Sommer verlassen. Wenn sich der Preis drücken lässt, wechselt er vielleicht sogar für zehn Millionen Euro. Auch der Innenverteidiger selbst, wolle laut der 'Sportbild' den nächsten Schritt in seiner Karriere machen und sein Gehalt aufbessern. Aktuell soll das bei rund vier Millionen Euro liegen. Die Fohlen hätten sich bereits um eine Vertragsverlängerung mit ihrem Spieler bemüht, doch bislang sei dabei nicht herum gekommen.
Gut möglich also, dass Itakura und sein Management schon nach einem neuen Klub Ausschau halten. Dabei soll es auch Gespräche mit den Bayern gegeben haben, berichtet die 'Bild'. Rund um den BVB wird bei den Gerüchten bislang nur von einem Interesse gesprochen. In jedem Fall würde er den Fohlen Geld in die Kassen spülen. Knapp fünf Millionen Euro bezahlten die Gladbacher vor drei Jahren an Manchester City, nun könnten sie ihn mindestens für das Doppelte weiterverkaufen. Es wäre der erste Königstransfer für Roland Virkus.
Doch wohin würde der Noch-Gladbacher besser passen: Bayern oder BVB? Stellt sich für den Japaner bald die Frage: Rot-Weiß oder Schwarz-Gelb? München oder Dortmund?
Bei den Bayern würde er mit Hiroki Itō einen Bekannten aus der japanischen Nationalmannschaft wieder treffen. Erst im März hatten die beiden beim WM-Quali-Spiel gegen Saudi-Arabien in der Dreierkette nebeneinander gespielt. Bei den Bayern wäre das erst mal keine Option, Ito ist durch seinen zweiten Mittelfußbruch erst mal raus. Vielleicht sogar bis 2026, sollte sich die Berichte des 'kicker' bestätigen.
Der Abgang von Eric Dier wurde vor dem Spiel gegen Leipzig offiziell, somit fehlt den Bayern ein Innenverteidiger. Doch könnte Ikatura als Dier-Ersatz passen? Er ist nicht unbedingt der Spielertyp, wie der Engländer, doch das macht gar nichts. Denn der Japaner ist vielmehr ein Abwehrspieler, wie Vincent Kompany ihn gerne hätte. Er passt perfekt ins System und das Anforderungsprofil des Bayern-Trainers. Denn Kompany setzt auf schnelles Gegenpressing. Seine Verteidiger sollen hoch verteidigen, also weit weg vom eigenen Tor, um nach Ballgewinn schnell nach vorne spielen zu können.
All das hat Kompany in der Manchester-City-Schule unter Pep Guardiola gelernt. Auch Itakura stand dort unter Vertrag. Match made in heaven also? Nicht ganz, denn er spielte nicht ein Mal für die Profimannschaft, war verliehen und hatte auch nie Kontakt zu Guardiola. "Um ehrlich zu sein, habe ich noch nie mit ihm gesprochen", sagte Itakura mal in einem Interview. Lediglich für die U21 wurde er eingesetzt.
Schnell ist Itakura trotzdem, sauste mit fast 34 km/h Höchstgeschwindigkeit in dieser Saison teilweise über das Feld und ist außerdem zuverlässig beziehungsweise verletzungsfrei. Zwei Spiele fehlte er diese Saison: Gegen Bochum wegen eines Infekts und gegen Mainz gelbgesperrt. Ansonsten spielte der Japaner alle Partien über die gesamte Spiellänge durch. Oft in einer Viererkette, bei der japanischen Nationalmannschaft hat er aber auch gezeigt, dass er in einer Dreierkette agieren kann.
Denn in einer Dreierkette würde er auch bei Borussia Dortmund spielen, sollten sie den Innenverteidiger verpflichten. Mit diesem System war der BVB zuletzt erfolgreich, wenn Niko Kovač es weiter spielen lassen möchte, wird aber ein Abwehrspieler benötigt. Denn Nico Schlotterbeck fällt verletzt aus. Möglicherweise verpasst er auch einen Großteil der Hinrunde kommende Saison.
📸 Leon Kuegeler - 2024 Getty Images
Einen Eindruck von Itakura konnte sich der BVB-Trainer schon im Borussen-Duell machen. Bei einem Sololauf ließ er gleich mehrere Dortmunder stehen. Vielleicht reichte das ja schon als Bewerbungsschreiben. Der japanische Nationalspieler kann Schlotterbeck nicht eins-zu-eins ersetzen, doch beide haben ähnliche Werte. Denn der Dortmunder hatte vor seiner Verletzung durch seine Eckball-Qualitäten sowie seine langen Bälle über das Feld (67,4 Prozent erfolgreich angekommen) geglänzt.
Bei den langen Bällen ist Schlotterbeck auch deutlich stärker als Itakura (54,1). Dafür liegen die Stärken des Japaners in den kurzen Pässen (95,4 Prozent). Wenn man alle Pässe zusammenrechnet, haben beide Abwehrspieler deshalb eine ähnliche Passquote und kommen auf 89 Prozent.
Itakura gewann ein paar mehr Zweikämpfe als Schlotterbeck (61,8 zu 60 Prozent) und ist auch Kopfballstärker (Statistiken: fbref.com). Seine Qualitäten könnte Kovač also auch gut gebrauchen. Wobei sich Itakura mit Blick auf die langen Bälle verbessern müsste. Der Spielstil der Bayern könnte ihm unter Umständen mehr liegen, als weite Bälle zu schlagen.
Was wir jedenfalls schon mal sicher wissen: Es wird ein spannender Transfersommer, allein schon wegen der Frage, wo Ko Itakura am Ende unterkommt.
📸 INA FASSBENDER - AFP or licensors
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