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·17 Agustus 2025

Bayern-Erkenntnisse: Diaz hollywoodreif – doch es gibt auch noch Probleme

Gambar artikel:Bayern-Erkenntnisse: Diaz hollywoodreif – doch es gibt auch noch Probleme

Der FC Bayern gewinnt den Supercup durch einen Sieg beim VfB Stuttgart. FCBinside liefert drei Erkenntnisse zur Partie.

Die Bayern gewannen mit 2:1 beim VfB Stuttgart und konnten so die erste Trophäe der Saison in den Abendhimmel recken. Das Spiel lieferte folgende Erkenntnisse:


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1. Kein Ende in Sicht bei Weltklasse-Neuer

Manuel Neuer wurde ganz zu Recht zum Man of the Match gekürt. Mit seinen Aktionen war er spielentscheidend, seine Paraden retteten den Bayern den Sieg.

Erst klärte er gegen Josha Vagnoman und direkt darauf mit einem starken Reflex gegen Nick Woltemade. Hätte ausgerechnet der Nationalspieler, der den ganzen Sommer Transfer-Thema bei den Bayern war, den Ausgleich erzielt – das Spiel hätte wahrscheinlich eine dramatische Wendung genommen. Doch Neuer entschärfte die Riesenchance für den auch zukünftigen Stuttgarter.

Dann hätten die Gastgeber später nochmal zum Ausgleich kommen können: Leweling zog ab, sein Schuss wurde nochmal gefährlich von Upamecano abgefälscht, doch Neuer riss seinen Arm zu einer Weltklasse-Parade hoch und vereitelte die Riesenchance für den VfB. Zwei Minuten später markierte Diaz dann den zweiten Treffer für die Bayern.

Vermeintlich geht Neuer in seine letzte Saison beim FC Bayern. Bald wird er 40, Jonas Urbig soll als Nachfolger herangeführt werden. Nur: Im Moment wirkt Neuer so gar nicht wie auf Abschiedstournee. Im Gegenteil: Wegen der Verletzung von Marc-André ter Stegen wird sogar über ein Comeback in der Nationalelf bei der WM im kommenden Sommer spekuliert. Hört Neuer danach auf?

Aktuell ist ein Karriereende schwer vorstellbar, Neuer präsentiert sich in starker Form und hat weiter Freude am Gewinnen. Seine Trophäe für den Man of the Match kommt in sein Arbeitszimmer, verriet Neuer nach dem Spiel bei Sat.1. „Zu den anderen“ Auszeichnungen, wie er sagte. Neuer wirkte dabei nicht so, als ginge er davon aus, dass es die letzte Trophäe seiner Karriere ist.

2. Diaz hollywoodreif – doch es gibt auch noch Probleme

Luis Diaz erzielte das wichtige 2:0, feierte damit seinen ersten Treffer im ersten Pflichtspiel für die Bayern und holte gleich seinen ersten Titel. Danach zeigte sich der Kolumbianer, der vom FC Liverpool kam, mehr als zufrieden: „Ich bin heute Abend so glücklich. Das Tor zu schießen, war etwas ganz Besonderes. Mein erster offizieller Titel und mein erstes Tor für den FC Bayern – was soll ich sagen? Es war ein spektakulärer Abend für mich“, sagte Diaz.

Nach seinem Tor sorgte er auch für einen Gänsehaut-Moment: Mit seinem Jubel erinnerte er an seinen verstorbenen früheren Liverpool-Kollegen Diogo Jota, der bei einem Autounfall ums Leben gekommen war.

Alles in allem hätte das Drehbuch für Diaz nicht besser geschrieben werden können, das war schon hollywoodreif. Schaut man allerdings auf Diaz’ Spiel vor seinem Tor, bleibt festzustellen, dass dem Neuzugang noch etwas die Abstimmung mit seinen Kollegen fehlt.

Bis zu seinem Treffer, den er sich mit einem starken Laufweg und einem präzisen Kopfball erarbeitete, hing Diaz ziemlich in der Luft. Gerade im Zusammenspiel mit Josip Stanisic, der auf der linken Seite zum Einsatz kam, gab es noch Verbesserungsbedarf. Stanisic suchte oft den Weg nach vorne, wodurch Diaz oft Abwehrarbeit auf dem linken Flügel erledigen musste. Deshalb tat er sich lange schwer, offensiv zu glänzen.

Auch schon in den Testspielen vor dem Supercup blieb Diaz über weite Strecken blass. Es wirkt aber so, als würde der 29-Jährige nicht mehr lange brauchen, um wirklich voll anzukommen. Sein entscheidendes Tor zeigte – auch und vor allem in der Entstehung – dass Diaz noch sehr wichtig für die Bayern werden kann.

3. Kompany setzt auf Erfahrung statt Talente

Trotz des Sieges gab es nach dem Spiel in den sozialen Medien Kritik an Vincent Kompany. Der Grund: Der Trainer hatte den hoffnungsvollen Talenten um Lennart Karl in Stuttgart nicht das Vertrauen geschenkt. Karl und Tom Bischof wurden erst in der Nachspielzeit eingewechselt, um noch ein paar Sekunden von der Uhr zu nehmen. Jonah Kusi-Asare und Wisdom Mike kamen gar nicht zum Einsatz.

Und das, obwohl die jungen Talente in der Vorbereitung einen positiven Eindruck hinterlassen hatten. Als es um den ersten Titel ging, setzte Kompany aber auf die gestandenen Kräfte.

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Foto: IMAGO

Schon vor dem Spiel erklärte der Bayern-Coach seine Linie: „Es hat immer was mit dem richtigen Moment zu tun. Heute ist ein Finale. Wir wollen, dass die Jungs eine Karriere machen und zu einem vernünftigen Zeitpunkt kommen. (…) Eine Saison hat über 50 Spiele. Ziel ist, dass ein Spieler nicht nur zehn Spiele macht und dann weggeht, sondern eine Karriere aufbaut beim FC Bayern.“

Diese Argumentation ist natürlich nachvollziehbar. Doch auf die Dauer werden nicht nur die Fans, sondern auch die Bayern-Bosse genau darauf schauen, wie Kompany die Integration der Youngster vorantreibt. Der Coach hat bisher von der sportlichen Leitung einen relativ dünnen Kader vorgesetzt bekommen. Eigentlich muss er zwangsläufig auch mal auf die Talente setzen.

Die Durchlässigkeit vom Campus in die Profimannschaft ist ein erklärtes Ziel des Vereins – und das schon in der nahen Zukunft. Wahrscheinlich ist es auch sinnvoll, in einem Finale wie dem Supercup auf bewährte und erfahrene Kräfte zu setzen. Es wird interessant sein zu sehen, wie viele Einsätze Kompany den Talenten im Laufe der Bundesliga-Saison, im DFB-Pokal oder auch in der Champions League zugestehen wird.

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