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Justus Pludra·8 April 2025
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Justus Pludra·8 April 2025
"Nur unter Druck entstehen Diamanten" ist ein beliebtes Mantra von Führungskräften, denen beim Begriff Work-Life-Balance der Brechreiz kommt. Neue Juwelen benötigen sie aktuell auch in der Abwehr beim FC Bayern - und zwar sofort. Das immense Verletzungspech könnte gleich mehrere Bankwärmer beim heutigen CL-Showdown gegen Inter Mailand in die Startelf spülen.
Besonders schlimm steht es bei den Münchenern um die Linksverteidiger-Position. Alphonso Davies (Kreuzbandanriss) und auch Hiroki Ito (Mittelfußbruch) sind auf absehbare Zeit keine Option. Als Linksfuß galt der gelernte Innenverteidiger Ito als erster Davies-Vertreter. Darüber hinaus kann Dayot Upamecano mit einem Knorpelschaden nur zuschauen.
Die Innenverteidigung stellt sich von selbst auf. Eric Dier und Min-Jae Kim sind die einzig verbliebenden FCB-Innenverteidiger mit Profierfahrung im Kader von Vincent Kompany. Unter dessen Vorgänger hat das Duo aber bereits nachgewiesen, dass es zu kritischen Zeitpunkten liefern kann. Sperren der Konkurrenz führten Dier und Kim vor dem wichtigen Achtelfinal-Rückspiel gegen Lazio im Februar 2024 zusammen.
📸 Alexander Hassenstein - 2024 Getty Images
Die Bayern siegten souverän mit 3:0 und zogen nach der 0:1-Hinspielpleite doch noch ins Viertelfinale ein. Auch zuletzt war die Zusammenarbeit wieder erfolgreich. Gegen St. Pauli und Augsburg wurden die erwarteten Pflichtsiege eingefahren.
Als Rechtsverteidiger dürfte Konrad Laimer gesetzt sein. In den zwei Partien seit der Davies-Verletzung startete der Österreicher dort. Er fällt selten wirklich auf. Heißt im Umkehrschluss aber auch, dass er nicht negativ heraussticht. Format für große Spiele zu haben, hat der Defensivspezialist darüber hinaus auch schon nachgewiesen. Als giftiger Zweikämpfer überragte Laimer im letztjährigen CL-Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid und legte offensiv sogar das zwischenzeitliche 1:1 auf. Hier agierte er allerdings aus dem defensiven Mittelfeld heraus.
Seinen Platz sicher haben sollte der Leisetreter aber auch, weil Konkurrent Josip Stanišić zuletzt hinten links aushalf. Der Kroate war in der letzten Saison fester Bestandteil der Leverkusener-Meistermannschaft. Zurück an der Säbener Straße war für den 25-Jährigen - auch aufgrund von Verletzungen - aber nur selten Platz in der Anfangsformation.
Seinem guten Standing in München tat das keinen Abbruch. Schon im letzten Sommer war sich Sportvorstand Max Eberl beim Eigengewächs sicher: "Er wird bei uns eine wichtige Rolle spielen." Ob er das kann, wird er heute beweisen müssen.
Raphaël Guerreiro konnte insbesondere in der Champions League zuletzt nicht für sich werben.
📸 Alexander Hassenstein - 2025 Getty Images
Nach seiner frühen Einwechslung beim 0:3 gegen Feyenoord Rotterdam erwischte der Portugiese einen rabenschwarzen Tag. Erst drei Minuten auf dem Feld verursachte er den Elfmeter vor dem 0:2. Einmal mehr das Problem in dieser Situation: Dem feinen Techniker fehlt das Tempo um pfeilschnelle Flügelspieler in Schach zu halten.
Trotz der ausufernden Verletzungsmisere scheint für Sasha Boey erneut nur ein Platz auf der Bank zu bleiben. Kompany betonte zuletzt zwar, dass "er auf jeden Fall eine Option" sei. Der Franzose kam im Laufe seiner Karriere auch schon auf beiden Außenverteidiger-Posten zum Einsatz. Momentan spielt er aber laut seinem Trainer "sehr, sehr gerne rechts".
Seinen letzten Startelf-Einsatz erhielt er beim 2:3-Fiasko gegen Bochum, wurde ausgewechselt und bekam seitdem keine weitere Spielminute. Sehr unwahrscheinlich, dass Kompany ihn in einem CL-Viertelfinale plötzlich wieder aus dem Hut zaubert.
📸 ALEXANDRA BEIER - AFP or licensors