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·16 Juli 2025
Barça degradiert ter Stegen: So denkt Flick über die Torhüter-Situation - Bericht

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·16 Juli 2025
422 Pflichtspiele hat Marc-André ter Stegen für den FC Barcelona absolviert. Ein 423. soll nicht mehr dazukommen. Zumindest wenn es nach den Verantwortlichen bei den Katalanen geht. Nachdem sich die deutsche Nummer eins nach schwerer Knieverletzung zurückgekämpft hat, folgt nun die Degradierung. Der Kapitän und Topverdiener soll von der Gehaltsliste gestrichen werden, ein Generationenwechsel im Tor steht an.
26 Millionen Euro Ablöse hat Barça für Nachfolger Joan Garcia gezahlt. Der in der Nähe von Barcelona geborene Schlussmann kommt von Stadtrivale Espanyol und gilt als größtes spanisches Torhüter-Talent, mit dem Barça nun in die Zukunft gehen möchte.
Für ter Stegen ein herber Schlag, zumal in der derzeitigen Situation auch sein Stammplatz im DFB-Team im Jahr vor der WM in Gefahr wäre. Wie die Bild nun erfahren haben will, gab es bereits Ende Mai eine Sitzung zwischen Präsident Joan Laporta, Sportdirektor Deco und Trainer Hansi Flick. Dabei soll sich das Trio auf den Generationenwechsel im Tor festgelegt haben.Ex-Bundestrainer Flick trägt die Degradierung von ter Stegen demnach mit. Vor wenigen Tagen soll es eine Telefongespräch zwischen beiden gegeben haben. Dabei teilte Flick ter Stegen mit, dass er nur noch als Nummer drei eingeplant ist. Ersatzkeeper für Garcia ist Wojciech Szczesny, den Barça nach ter Stegens Patellasehnenriss aus dem Ruhestand zurückholte. Der Pole präsentierte sich auf dem Weg zum nationalen Double als verlässlicher Keeper und wurde im Sommer mit einem neuen Zweijahresvertrag belohnt.
Flick soll die Entscheidung des Klubs derweil aus mehreren Gründen mittragen: Zum einen findet der Barça-Coach, dass ter Stegen die Entscheidung für den neun Jahre jüngeren Garcia akzeptieren müsse. Ter Stegen habe 2016 selbst davon profitiert Routinier Claudio Bravo ablösen zu dürfen. Damals musste sich ter Stegen die Stammkeeper-Rolle aber erst einmal erkämpfen - Garcia soll sie auf Anhieb erhalten.
Der zweite Grund für die ter-Stegen-Degradierung sollen sportliche Zweifel sein, die auch Flick hegt. Für Flick soll Garcia schlicht auch der bessere Torhüter sein. Zumal man beim 33-Jährigen nach dessen schweren Verletzung auch Bedenken wegen der Fitness hat.
Neben der sportlichen Bewertung dürfte aber vor allem das hohe Gehalt von ter Stegen einer der Hauptgründe für die Situation sein. Mit geschätzten 16 Millionen Euro im Jahr zählt er zu den Spitzenverdienern im Team. Die finanzielle Situation bei Barça ist bekannt. Garcia kostete zwar 26 Millionen Euro Ablöse, dürfte aber nur einen Bruchteil des ter-Stegen-Gehalts kassieren. Wird man den deutschen Keeper los, spart man für die nächsten Jahre ordentlich Geld.
Zumal Barça auf jeden Fall daran festhalten wolle, ter Stegen nur noch als Nummer drei zu sehen. An Spieltagen soll er nicht mehr im Kader stehen. Schon zum Start der Vorbereitung trainierte der 33-Jährige nicht mit dem Team, sondern absolvierte Einzelschichten im Kraftraum. Laut Bild sei auch ein dauerhaftes Individualtraining möglich.
Bislang will ter Stegen dennoch nicht gehen, sein Vertrag ist noch bis 2028 gültig. Die Barça-Verantwortlichen bauen jedoch darauf, dass er für seinen WM-Traum früher oder später einlenken wird. Im Bestfall würde dann sogar noch eine Ablöse für die Katalanen herausspringen.
Laut der SPORT sei Barça aber sogar bereit, ter Stegen ablösefrei ziehen zu lassen. Allerdings nur, wenn er auf noch ausstehende Gehaltszahlungen verzichte. Während der Corona-Pandemie war ter Stegen dem Klub entgegengekommen und hatte auf große Teile seines Verdienst verzichtet.Galatasaray wolle die Situation nun ausnutzen und ter Stegen ein lukratives Angebot über satte vier Jahre machen, bei dem er in Sachen Gehalt keine Abstriche machen müsste. Der türkische Meister würde einen solchen Deal aber nur eingehen, wenn ter Stegen ablösefrei zu bekommen wäre. Neben Galatasaray gab es in den vergangenen Wochen auch Gerüchte um das Interesse der beiden Manchester-Klubs United und City, auch AS Monaco wurde häufiger als möglicher Abnehmer genannt.Doch bislang hat ter Stegen die Tür für einen Wechsel noch nicht aufgemacht. Die Situation in Barcelona und der Ausblick auf die WM 2026 könnte ihn früher oder später aber dazu zwingen.