Alarmierender Trend: Schon 105 Fehlentscheidungen | OneFootball

Alarmierender Trend: Schon 105 Fehlentscheidungen | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: liga3-online.de

liga3-online.de

·26 November 2024

Alarmierender Trend: Schon 105 Fehlentscheidungen

Gambar artikel:Alarmierender Trend: Schon 105 Fehlentscheidungen

15 Spieltage sind absolviert, und schon jetzt wurden nach Auswertung von liga3-online.de-Experte Babak Rafati 105 Fehlentscheidungen getroffen. Ein alarmierender Trend im Vergleich zu den vergangenen Spielzeiten. Ein Kommentar.

Im Schnitt sieben falsche Pfiffe pro Spieltag

Ein unberechtigter Elfmeter für Aachen, Strafstöße für Aachen, Saarbrücken, Aue, Verl und Unterhaching verwehrt, Tore für Dresden und Dortmund II zu Unrecht anerkannt, ein Tor für Aue fälschlicherweise aberkannt, eine rote Karte gegen Sapina nicht gezeigt und Pelivan zu Unrecht mit Gelb-Rot vom Platz gestellt: Nein, es war kein gutes Wochenende für die Schiedsrichter. Gleich 20 Szenen musste liga3-online.de-Experte Rafati am zurückliegenden Spieltag unter die Lupe nehmen, etwas mehr als die Hälfte der Entscheidungen (elf) war falsch. Allein Erzgebirge Aue musste drei Fehlentscheidungen hinnehmen, die die 1:3-Niederlage in Dortmund maßgeblich beeinflussten. Zwar waren unter den 20 Szenen auch viele knappe Situationen, wie etwa die erste Elfmeterentscheidung beim Spiel zwischen Aachen und 1860, dennoch ist eine Quote von elf Fehlentscheidungen fraglos zu hoch.


Video OneFootball


Insgesamt wurde in dieser Saison laut Rafati bereits 105 Mal (bei Toren, Elfmeter, Platzverweisen) falsch gepfiffen – bedeutet einen Schnitt von sieben Fehlentscheidungen pro Spieltag. Auf die Saison hochgerechnet, würden sich somit 266 Fehlentscheidungen ergeben. Es wäre ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den vergangenen Spielzeiten, in denen die Zahl der falschen Pfiffe sogar sukzessive zurückgegangen ist. Lag der Schnitt in der Saison 2021/22 noch bei 5,47, wurden 2022/23 "nur" noch 5,34 Fehlentscheidungen pro Spieltag getroffen. In der letzten Serie waren es 5,21.

VAR könnte für Abhilfe sorgen

Die zunehmende Zahl der Fehlentscheidungen allein auf die jungen und unerfahrenen Schiedsrichter, die in der 3. Liga als Ausbildungsliga an den Profifußball herangeführt werden, zu schieben, wäre sicherlich zu einfach – wenngleich sie in den letzten Wochen mehrfach daneben lagen. Denn auch die Unparteiischen aus den Bundesligen pfeifen längst nicht immer fehlerfrei. Ein Grund dürfte der fehlende Videobeweis sein. Aus der Bundesliga und 2. Liga sind es die höherklassigen Schiedsrichter gewohnt, dass sich der VAR meldet, sobald eine Entscheidung falsch ist. In der 3. Liga müssen die Schiedsrichter in Sekundenschnelle selbst eine Entscheidung treffen. Und wenn sie falsch ist, bleibt sie es auch. Lieber pfeift man dann nicht, als einen Elfmeter zu geben, der keiner war.

Mit VAR würden falsche Entscheidungen zwar nicht der Vergangenheit angehören, wie sich in den Bundesligen zeigt, doch zumindest klare Fehlentscheidungen könnten dadurch verhindert werden. Die Vereine hatten sich in der Vergangenheit – vor allem aus Kostengründen – mehrfach gegen den Videobeweis ausgesprochen, die Hälfte der liga3-online.de-Leser war in einer (nicht repräsentativen) Umfrage zuletzt dafür. Gut möglich, dass die Thematik in den nächsten Wochen und Monaten nochmal Fahrt aufnimmt – vor allem dann, wenn die Anzahl der Fehlentscheidungen weiterhin so hoch bleibt.

Es braucht eine bessere Kommunikation

In der Winterpause muss es zudem zu einem Treffen zwischen Trainern und Schiedsrichtern kommen, um zu besprechen, wie der Dialog am Spielfeldrand verbessert werden kann. Immer wieder waren in den letzten Wochen seitens der Übungsleiter Klagen über mangelnde Kommunikation oder gar fehlenden Respekt seitens der Referees zu hören. Zwar gilt die vor Beginn dieser Saison eingeführte Kapitänsregel explizit auch für die Trainer, dennoch ist die Kartenflut der letzten Wochen gegen die Coaches nicht zielführend, verhärtet sie doch nur die Fronten zwischen beiden Seiten. Klar ist aber auch, dass die Trainer – bei allen berechtigten Emotionen – ebenfalls ihren Anteil zu einer guten Kommunikation beitragen müssen. Miteinander statt übereinander reden – das muss das Ziel für beide Seiten sein.

Lihat jejak penerbit