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Helge Wohltmann·13 Agustus 2025

Abstieg statt Märchensaison? Diesem Buli-Klub droht ein böses Erwachen

Gambar artikel:Abstieg statt Märchensaison? Diesem Buli-Klub droht ein böses Erwachen

Was schien die Welt nicht schön an der Weser? Der Abgang von Erfolgstrainer Ole Werner wurde mit direkt mit Erfolgstrainer Horst Steffen kompensiert. Eine Zukunft, in der der Elversberger Talentemagier kommende Stars an der Weser ausbildet und gleichzeitig guten Fußball spielen lässt, lag vor dem SVW. Nur wenige Wochen späte droht nun aber viel mehr eine ganz, ganz schwere Saison. Was ist da los in Bremen?

Die Vorbereitung der Grün-Weißen lief äußerst holprig. Kapitän Marco Friedl warnte zuletzt: "Wir müssen vieles ansprechen und besser machen." Dabei sind weniger die vielen Niederlagen, die man bei Freundschaftsspielen nie überbewerten sollte, das Problem, sondern eine ganz eklatante Schwäche, die sich in allen Partien gezeigt hat: Werder beschwört unter Offensivfußball-Prediger Steffen keine Torgefahr herauf.


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0:0 gegen Parma, 0:1 und 0:3 im Doppeltest gegen Hoffenheim sowie 0:1 und 1:2 im Doppeltest gegen Udinese, wo der einzige eigene Treffer nach einem Elfmeter erzielt wurde. Die Bremer Angriffsmaschine stottert, weshalb es umso mehr überrascht, dass kürzlich Marvin Ducksch für die Mini-Summe von zwei Millionen Euro an Birmingham City verscherbelt wurde. 32 Tore und 27 Assists steuerte der 31-Jährige in den vergangenen drei Erstliga-Saisons bei.

Kann Silva Ducksch ersetzen?

Ersetzt werden soll er jetzt sehr wahrscheinlich durch André Silva (9 Tore, 6 Assists in den letzten drei Jahren) von RB Leipzig. Der zehrt immer noch davon, einmal 28 Tore für Frankfurt geschossen zu haben, in der vergangenen Rückrunde überzeugte er als Leihspieler bei Werder jedoch schon nicht. Trainer- und Systemwechsel sollen ihm jetzt helfen, allerdings hatte Silva seine beste Zeit bei der Eintracht in einem Dreier-Kettensystem mit Doppelspitze, ähnlich wie es auch Werner in Bremen spielen ließ. Nach einem Heilsbringer klingt das erstmal nicht.

Horst Steffen stellt bei Werder auf ein 4-2-3-1 mit einem klaren Mittelstürmer um. Die Position soll Silva einnehmen, aktuell wird sie aber von Keke Topp besetzt. Der 21-Jährige zeigte sich in der Vorbereitung engagiert, braucht aber wohl noch etwas Zeit. Hinter ihm sollen Mitchell Weiser, Marco Grüll, Justin Njinmah, Romano Schmid und Zehn-Millionen-Neuzugang Samuel Mbangula wirbeln. Letzterer könnte jedoch schon ein Vorgriff auf einen möglichen Schmid-Verkauf gewesen sein. Immerhin will Werder, laut eigener Angabe beim Aufsetzen der Fananleihe, ein Transferplus von 7,5 Millionen Euro erwirtschaften. Aktuell stehen sie bei minus 7,5 Millionen Euro.

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📸 Joern Pollex - 2025 Getty Images

Während Weiser noch bis Winter ausfällt, zeigte Mbangula gegen Udinese mit seinen Dribblings und seiner Geschwindigkeit, dass er durchaus Spaß machen kann, allerdings muss er zunächst noch beweisen, eine ganze Erstliga-Saison konstant abliefern zu können.

Aktuell gibt es also sehr viele Fragezeichen im Angriff. Die Last, diese zu beantworten, sollte man eher noch nicht auf durchaus vorhandene Offensiv-Talente wie Patrice Covic, Leon Opitz oder Isak Hansen-Aarøen abladen.

Passend dazu hat Steffen sich auch für den erfahrenen Michael Zetterer als Nummer eins entschieden, um für mehr Sicherheit zu sorgen. Ersatzkeeper Mio Backhaus (21 Jahre alt) muss sich erstmal weiter gedulden.

Außerdem hofft der Coach weiterhin auf Transfers, um besser zu werden: "Ich bin immer ungeduldig, weil ich immer eine hohe Qualität haben will und das so schnell wie möglich. Aber ich sehe, dass alle daran arbeiten", so Steffen laut 'Sportschau'. Ohne weitere Verstärkungen muss man sich jedoch wirklich fragen, ob diese Offensive stark genug für die erste Liga ist.

Der Start hat es in sich

Viel Zeit, um sich zu finden, wird die Mannschaft ebenfalls nicht bekommen. Im DFB-Pokal wartet mit Zweitliga-Spitzenreiter und Vorjahres-Finalist Arminia Bielefeld der schwerstmögliche Gegner der ersten Runde. Angesichts der zahlreichen Auftakt-Blamagen in der Vergangenheit scheint es aktuell die größere Sensation zu sein, wenn Werder sich da tatsächlich durchsetzen sollte.

In der Bundesliga wird es dann in den ersten fünf Partien auch nicht einfacher. Frankfurt (A), Leverkusen (H), Mönchengladbach (A), Freiburg (H) und Bayern (A) heißen die Gegner. Da kann eine nicht sattelfeste Truppe ganz schnell in einen Krisenmodus kommen, aus dem sie so schnell nicht mehr rausfindet, wenn sie erstmal unten mit drin hängen sollte.

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Nun sind die Werder-Fans nicht als sonderlich kritisch, sondern viel mehr als aufmunternd unterstützend bekannt, aber sollte der Start in die Hose gehen, dürften dann doch schnell die Vergleiche mit Werner aufgemacht werden, der den Klub in den vergangenen zwei Jahren jeweils fast nach Europa führte.

Statt auf ein Fußballmärchen sollten sich die Bremer also eher auf eine knallharte Saison einstellen, in der es hauptsächlich darum geht, ein Abrutschen in den ganz tiefen Abstiegskampf zu vermeiden. Oder finden Werder doch noch die dringend benötigten neuen Helden, die nach anfänglichen Rückschlägen auch bei diesem Märchen für ein überraschendes Happy End sorgen?


📸 Maryam Majd - 2025 Getty Images