Aachens Kaderplanung: Mindestens vier Spieler sollen noch kommen | OneFootball

Seit Wochen geht sie nur sehr schleppend voran, die Kaderplanung bei Alemannia Aachen. Daran änderte bislang auch die Verpflichtung von Rachid Azzouzi als neuen Sport-Geschäftsführer nichts, obwohl der 54-Jährige bereits seit drei Wochen im Amt ist. Im Hintergrund wird aber mit Hochdruck an weiteren Transfers gearbeitet, mindestens vier Spieler sollen noch kommen.

Situation "nicht hoffnungslos"

Nein, einfach ist die aktuelle Situation bei Alemannia Aachen derzeit nicht. Das musste auch Azzouzi in einem Live-Talk am Mittwochabend einräumen. Und das nicht nur aufgrund der sportlichen Situation (nur ein Punkt aus zwei Spielen), sondern vor allem wegen der großen Personalprobleme. Schon seit Wochen befindet sich lediglich eine knapp zweistellige Anzahl an Feldspielern im Training.

Das führt zum einen dazu, dass Trainer Benedetto Muzzicato seine Spielidee nicht einstudieren kann. Zum anderen gibt es auch keine wirklichen Konkurrenzkampf, da fast jeder einsatzfähiger Spieler gesetzt ist, Stammspieler wie Mika Hanraths (Muskelbündelriss), Bentley Baxter Bahn (Muskelfaserriss) und Valmir Sulejmani noch einige Zeit ausfallen und für das Abwehrzentrum derzeit gerade mal drei Spieler zur Verfügung stehen. Aber: Hoffnungslos sei Situation eben auch nicht, wie Azzouzi betonte. Zumal mit Kevin Goden und Florian Heister zwei zuletzt angeschlagene Spieler inzwischen zurück im Training sind.

Zwei Innenverteidiger und zwei für die Offensive

"Wir werden unsere Hausaufgaben erledigen – aber mit Ruhe und Bedacht", kündigte der 54-Jährige an und betonte, dass es nicht um "die schnellsten, sondern die besten Entscheidungen" gehe. Nervös sei er – im Gegensatz zu vielen Fans – nicht. Auch, wenn es bis zum Ende der Transferperiode am 1. September nur noch eineinhalb Wochen sind. Bis dahin sollen Azzouzi zufolge noch mindestens vier Spieler an den Tivoli geholt werden. Zwei Innenverteidiger und zwei für die Offensive – darunter ein weiterer Stürmer.

Die beiden offenen Planstellen im Abwehrzentrum könnten womöglich durch die Testspieler Louis Hiepen und Léni Hagist besetzt werden, für den Angriff spielen derzeit Ex-United-Talent Dillon Hoogewerf und Mehmet Ibrahimi vor. Zudem ist Andy Visser von Vitesse Arnheim ein Thema, dürfte aufgrund einer Verletzung am Sprunggelenk aber zumindest vorerst nicht für eine Verpflichtung infrage kommen. Viele Fans wünschen sich eine Rückkehr von Jannik Mause, der in Kaiserslautern keine Rolle mehr spielt. Azzouzi bezeichnete diesen als "interessanten Spieler", wollte aber nicht näher ins Detail gehen.

"Die nächsten Tage werden brutal"

Gerüchte über einen Transferstopp wies Aachens Sportchef indes zurück: "Der Etat ist noch nicht vollausgeschöpft, wir sind voll handlungsfähig." Dass unter Azzouzi mit Probespieler Emmanuel Elekwa erst ein Akteur verpflichtet wurde, hängt auch damit zusammen, dass viele interessante Spieler erst zum Ende der Transferperiode auf den Markt kommen. "Die letzte Transferwoche ist entscheidend, da werden die Preise purzeln", so der 54-Jährige. Dann würden Akteure – etwa unzufriedene Spieler von Erst- oder Zweitligisten – ein Thema werden, die bislang illusorisch erschienen. "Die nächsten Tage werden brutal. Dann geht es auch mal bis 24 Uhr."

Klar ist allerdings auch: Zu viele Spieler will die Alemannia nicht holen. Denn wenn die Verletzten eines Tages alle wieder auf dem Platz stehen, wäre der Kader zu groß, was für schlechte Stimmung in der Kabine sorgen könnte. Wahrlich keine einfache Aufgabe für Azzouzi.