FC St. Pauli
·29 November 2024
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·29 November 2024
Nach der 0:2-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach nahm Cheftrainer Alexander Blessin keine Änderung in der Startelf vor. Von den zuletzt angeschlagenen und verletzten Spielern schaffte es nur Adam Dźwigała in den Kader. Bei den Kielern, die in der Vorwoche daheim mit 0:3 gegen den 1. FSV Mainz 05 verloren hatten, starteten Finn Porath, Magnus Knudsen und Jann-Fiete Arp anstelle von Tymoteusz Puchacz, Steven Skrzybski und Shūto Machino. Beide Teams gingen mit dem Ziel ins Spiel, das Aufsteiger-Duell zu gewinnen und drei wichtige Zähler einzufahren. Mit einem Sieg konnte unser Team vorübergehend an Heidenheim vorbei auf Platz 15 klettern und den Vorsprung auf Kiel auf sechs Zähler ausbauen.
Im ausverkauften Millerntor spielten die Kieler den Anstoß lang nach vorne und Nicolai Remberg kam nach gerade einmal acht Sekunden aus dem Rückraum frei zum Abschluss. Der Ball strich nur knapp am rechten Pfosten vorbei (1.). Unsere Kiezkicker waren von Beginn um Spielkontrolle bemüht, eine Lücke gegen tiefstehende Kieler fanden sie in der Anfangsphase aber nicht. Die Gäste schalteten nach Ballgewinnen stets schnell um und kamen durch Remberg zur nächsten Chance. Dieses Mal zielte er deutlich aus der Distanz vorbei (6.).
In der Folge suchten beide Teams zwar immer wieder der Weg nach vorne, wirklich viel passierte aber nicht. Unser Jungs machten aus dem hohen Ballbesitzanteil mit bis zu 70 Prozent einfach zu wenig, was aber auch an kompakt verteidigenden Kielern lag. Viele Angriffe endeten am Gäste-Strafraum und wenn der Ball den Weg in die Box fand, konnten die Störche klären. Nicht aber in Minute 25, als endlich das erste Heim-Tor in dieser Saison mit ‚Song 2‘ gefeiert werden konnte. Und das kam so: Oladapo Afolayan setzte sich stark auf der linken Seite durch und bediente Johannes Eggestein im Strafraum. Der nahm den Kopf hoch, legte zu Manolis Saliakas ab und der hämmerte das Leder aus 17 Metern humorlos in die Maschen. Der Ball klatschte erst noch an den linken Innenpfosten, ehe er die Linie überquerte – 1:0 (25.)! Wenig später fast das 2:0: Erst rettete Jann-Fiete Arp vor Morgan Guilavogui, ehe Patrick Erras den Nachschuss von Eggestein gerade noch vor der Linie abgrätschen konnte. (27.).
Es wurde anschließend hektischer auf dem Rasen, die Zweikämpfe nahmen an Intensität zu, mitunter oberhalb der Grenze des Erlaubten. Dann erspielte sich unsere Jungs eine Ecke: Eric Smith fand den völlig freien Boukhalfa und dessen Kopfball klatschte an die Latte. Timon Weiner hatte sich vergeblich gestreckt, ehe die Kieler die Situation klären konnten (36.). Kurz vor der Pause hatte Kiel dann wie aus dem Nichts die Chance zum Ausgleich. Nach zu kurzer Kopfballrückgabe von Saliakas auf Nikola Vasilj kam dieser gegen Lewis Holtby zu spät. Felix Zwayer zeigte sofort auf den Punkt. Jann-Fiete Arp trat zum Elfmeter an, scheiterte aber an Vasilj (44.). Somit ging’s Augenblicke später mit der 1:0-Führung in die Kabine.
Ohne Wechsel ging’s nach der Pause auf beiden Seiten weiter. Die Gäste versuchten, noch aktiver mitzuspielen. Anstatt kompakt in der eigenen Hälfte zu stehen, störten sie den Spielaufbau unserer Teams vermehrt mit frühem Pressing. Die Kieler hatten nun mehr vom Spiel, unsere Boys in Brown postierten sich kurz vor der Mittellinie und machten die Räume so eng, dass die Störche keine Lücken fanden. Und dann konterten die Kiezkicker erfolgreich! Nach Ballgewinn von Jackson Irvine setzte sich Afolayan im Dribbling zunächst stark gegen mehrere Kieler durch. Nach Pass auf Eggestein bediente dieser dann den völlig freien Guilavogui. Aus zwölf Metern ließ er Weiner keine Chance – 2:0 (56.)!
Unsere Kiezkicker verteidigten weiter kompakt und setzten gegen die Kieler immer wieder Nadelstiche. Bei den Gästen ging seit dem zweiten Gegentor nicht mehr viel, nach einem Freistoß kam Phil Harres zum Kopfball. Er setzte das Leder aber deutlich vorbei (67.). Kurz darauf reagierte Störche-Coach Marcel Rapp mit einem offensiv ausgerichteten Doppelwechsel. Auch Alexander Blessin wechselte doppelt, binnen 180 Sekunden mussten die beiden Torschützen den Rasen angeschlagen verlassen. Für Saliakas kam Lars Ritzka (71.), für Guilavogui wenig später dann Danel Sinani (74.).
Nur noch eine Viertelstunde waren unsere Kiezkicker vom ersten Heimsieg in dieser Saison und den wollten sie mit aller Macht einfahren. Kiel erhöhte zwar den Druck, fand aber weiter nicht die richtigen Mittel. Unsere Jungs ließen in den Schlussminuten dank starker Defensivarbeit wirklich gar nichts mehr anbrennen und vorne legten sie den dritten Treffer durch Johannes Eggestein nach (85.). In der Nachspielzeit konnte Harres für Kiel noch mal verkürzen (90.+1). Mehr passierte aber nicht und so feierten unsere Jungs mit ihren Fans den lang ersehnten ersten Heimsieg.
FC St. Pauli
Vasilj - Wahl, Smith, Nemeth - Saliakas (71. Ritzka), Boukhalfa, Irvine, Treu - Afolayan (89. Ahlstrand), Eggestein (89. Albers), Guilavogui (74. Sinani)
Cheftrainer: Alexander Blessin
Holstein Kiel
Weiner - Ivezić, Erras, Geschwill (68. Puchacz) - Holtby (68. Pichler) - Becker, Knudsen (77. Gigović), Remberg, Poratz (77. Rosenboom) - Arp (59. Machino) - Harres
Cheftrainer: Marcel Rapp
Tore: 1:0 Saliakas (25.), 2:0 Guilavogui (56.), 3:0 Eggestein (85.), 3:1 Harres (90.+1)
Bes. Vork.: Vasilj hält Foulelfmeter von Arp (45.)
Gelbe Karten: Smith, Afolayan / Holtby, Becker, Machino, Rapp
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Zuschauer*innen: 29.546 (ausverkauft)
(hb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters