1860 für Koschinat die "absolute Orientierung der Liga" | OneFootball

Rot-Weiss Essen wird das Eröffnungsspiel der neuen Saison an der Hafenstraße bestreiten. Am Freitagabend (19 Uhr) bekommt es die Mannschaft von Uwe Koschinat dann direkt mit dem TSV 1860 München zu tun, den der 53-Jährige als klaren Favoriten in der neuen Spielzeit einschätzte. Aber auch der Revierklub brauche sich nicht verstecken, meinte der Cheftrainer.

"Würde ich ihnen nicht abnehmen"

An der Essener Hafenstraße sei 1860 München der Außenseiter. Mit dieser Aussage fiel Löwen-Coach Patrick Glöckner in der Pressekonferenz vor dem Saisonstart auf, auch aus den Reihen der namhaften Spieler kamen ähnliche Einschätzungen vor dem Auftakt. "Ich kann natürlich total nachvollziehen, dass sie Erwartungshaltung ein bisschen herunter moderieren", äußerte sich RWE-Coach Uwe Koschinat vor dem Aufeinandertreffen ebenfalls zur Ausgangslage. "Ich bin aber sehr, sehr ehrlich: Das würde ich einem Florian Niederlechner oder einem Kevin Volland keine Sekunde abnehmen, dass sie irgendwo mit einem guten Mittelfeldplatz in diesem Jahr zufrieden wären."

Zumal sich die Münchner Löwen unter Glöckner längst gefangen hätten, worauf der Verein aufbauen wird. "Sie haben eine sehr stabile Rückrunde gespielt", fand Koschinat. "Nicht mit dieser extrem hohen Punktzahl, wie wir es getan haben, aber schon stark verbessert." Dass 1860 am Freitagabend mit einer Spitzenmannschaft auflaufen würde, zeige sich allein anhand der Qualität der Spieler, die zum Saisonstart auf der Bank sitzen werden. "Deswegen muss ich als Trainer schon bewerten, dass wir wahrscheinlich gegen die absolute Orientierung in dieser Liga am 1. Spieltag spielen", schloss Koschinat sein Fazit ab. Die Favoritenrolle gehöre den Löwen – und trotzdem sei Essen nicht ohne Grund selbstbewusst: "Patrick Glöckner wird auf Basis des letzten Spiels, der letzten Rückrunde, der Hafenstraße und Dingen, die die Hafenstraße machen kann, natürlich auch Respekt haben."

"Überraschung kann ein Mittel sein"

Personell wird Koschinat seinerseits – neben Nico Schulte-Kellinghaus (Knieverletzung) und Jaka Cuber Potocnik (trainiert individuell) – lediglich auf Stammtorwart Jakob Golz verzichten müssen, der wegen eines Insektenstichs ausfällt. Für ihn spielt Felix Wienand, der sich schon im Endspurt der letzten Saison mit seinen Einsätzen auszeichnete. Wer es darüber hinaus in die erste Elf schaffen wird, ließ Koschinat – im Gegensatz zum 1860-Coach – offen. "Die Denksportaufgabe würde ich schon ganz gerne weitergeben", so der RWE-Trainer. "Fakt ist, dass wir sehr viele Spieler in einer sehr guten Verfassung haben. Wir sind in unterschiedlichen Spielsystemen sehr sicher und erfolgreich. Das gibt uns für die Saison mit Sicherheit sehr, sehr viele Varianten und gerade die Überraschung für den Gegner kann ja durchaus ein Mittel sein."

Zumal RWE relativ verletzungsfrei durch die Saison kam – und sich kein Akteur verschlechtert habe. "Ich bin der Meinung, dass wir alle Spieler in unsere bestehenden Spielsysteme sehr, sehr gut integriert haben und die Spieler wirklich auf sich aufmerksam gemacht haben", lobte Koschinat die Gemeinschaft. "Ich glaube schon, dass wir vor allen Dingen in der Breite deutlich besser aufgestellt sind und dass wir natürlich auch neue Konkurrenzsituationen haben." Die Neuzugänge hätten sich gut eingefügt, der bestehende Kader die nächsen Schritte gemacht. "Uns unsere Leistungsträger haben keinen zurück gemacht", fügte Koschinat hinzu. Dementsprechend sei es mit der Unterstützung einer ausverkauften Hafenstraße durchaus möglich, dass RWE den Top-Favoriten gleich am 1. Spieltag ärgern kann.