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Nina Probst·2 juillet 2025
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Nina Probst·2 juillet 2025
Wenn am Mittwoch, 2. Juli, die ersten Spiele in Gruppe A stattfinden, ist auch schon die Bühne frei für zwei der großen Stars dieser Europameisterschaft. Sveindís Jónsdóttir trifft mit Island auf Finnland (18 Uhr), bevor Frida Maanum mit Norwegen den Gastgeberinnen aus der Schweiz gegenübersteht (21 Uhr). Was die zwei nordischen Stars ausmacht und warum sie gleich am ersten Abend für Furore sorgen könnten.
Schon in der Qualifikation mit Island war Jónsdóttir mit drei Toren die beste Torschützin. Und wie gefährlich die 24-Jährige vor dem Tor sein kann, wissen die Deutschen genau. Immerhin spielte sie drei Jahre beim VfL Wolfsburg und traf dort in 58 Spielen insgesamt zwölf Mal. Besonders im Gedächtnis geblieben ist ihre Einwechslung in der Champions League 2023/24 gegen den AS Rom. Dabei gelangen der Offensivspielerin vier Tore in 25 Minuten. Auf eine solche Show muss sich nun auch Gegner Finnland am Mittwochabend in Thun einstellen.
📸 Maja Hitij - 2024 Getty Images
Die Karriere von Jónsdóttir begann früh. Mit 14 Jahren wurde sie in der isländischen zweiten Liga für Keflavík IF und entwickelte sich dort schnell zur Stammkraft. Nach fünf Jahren, in denen dank Jónsdóttir auch der Aufstieg gelang, wechselte sie zum isländischen Rekordmeister Breiðablik Kópavogur und ein Jahr später schließlich zum VfL Wolfsburg. Nach ihrer Leihe nach Schweden spielte sie drei Saisons bei den Wölfinnen und entwickelte sich dort kontinuierlich weiter.
Als Stürmerin gekommen wechselte Jónsdóttir auf den rechten Flügel. „Und das mache ich wirklich sehr gerne, weil ich glaube, dass ich dort meine Schnelligkeit noch besser einsetzen kann als ganz vorne. Ich liebe es, auf dem Flügel rauf und runter zu laufen“, sagte sie dazu. Gepaart mit ihrer Athletik und ihrem guten Schuss ist die 24-Jährige daher der Star im isländischen Team. Ein weiteres, ungewöhnliches Merkmal: ihr Einwurf. Der geht sehr weit und kann dadurch gegnerische Teams in Bedrängnis bringen. Auf die Frage, warum sie so weit werfen kann, wusste die Isländerin keine Antwort und wies nur scherzhaft auf ihre großen Hände und langen Arme hin.
Die Isländerin kam mit neun Jahren zum Fußball, als in der Schule Flyer verteilt worden waren. Sie probierte es aus und blieb. Dabei liegt Fußball sogar in der Familie. Jónsdóttirs Onkel Þorsteinn Bjarnason war in den späten 1970er- und 1980er-Jahren Nationaltorhüter in Island. In einem Interview sagte Jónsdóttir, dass sie selbst mal im Tor spielen wollte und dies auch ausprobiert habe. Am Ende wurde aber der Sturm ihre beste Position, auf der die vielseitige Spielerin ihre Athletik und Schnelligkeit ausnutzen kann.
📸 Christof Koepsel - 2024 Getty Images
Ob Jónsdóttir ihr Potenzial bei der EM abrufen kann, wird sich zeigen. In der Vergangenheit war es ihr nicht immer gelungen, konstant gut zu spielen und sie ließ sich durch Fehler schnell aus dem Konzept bringen. Auch eine Verletzung hatte sie zwischendurch ausgebremst. Aktuell scheint die Isländerin aber fit zu sein und womöglich gibt ihr der bevorstehende Wechsel in die USA zu Angel City FC Aufwind
Genau wie Jónsdóttir für Island war Frida Maanum für Norwegen die beste Torschützin in der Qualifikation für die Europameisterschaft. Sieben Tore gingen auf ihr Konto. Dabei ist Maanum neben Spielerinnen wie Ada Hegerberg oder Caroline Graham nicht der einzige Star im norwegischen Team. Vielleicht aber der, der noch nicht den ganz großen Namen hat. Das könnte sich bei der Europameisterschaft ändern.
Die 25-Jährige, die im Laufe des Turniers ihren 26. Geburtstag feiern wird, spielt seit 2021 bei Arsenal in der englischen Liga, zuvor war sie vier Jahre beim schwedischen Erstligisten Lingköpings FC unter Vertrag. Dort sammelte sie erste Erfahrungen in der Champions League, die sie dann mit Arsenal ausbaute.
Im zentralen Mittelfeld ist die Norwegerin dabei eine wichtige Stütze, die mit einer hohen Passgenauigkeit und einer guten Schusskraft nach vorne arbeiten kann, mit guten defensiven Qualitäten aber auch nach hinten eine wichtige Position einnimmt. Besonders ihre Technik ist in den vergangenen Jahren sehr stark geworden, am Ball ist die 25-Jährige kaum zu stoppen. Gepaart mit Kampfgeist und Ausdauer ist Maanum eine unangenehme Gegnerin.
📸 ANNIKA BYRDE
Für Schlagzeilen sorgte Maanum im vergangenen Jahr, als sie beim Ligapokal-Finale zwischen Arsenal und dem FC Chelsea auf dem Rasen kollabierte und sieben Minuten samt Beatmungsmaske behandelt werden musste. Denn gewonnen Pokal widmete Arsenal später ihr. Kurz darauf ging es der Norwegerin aber wieder gut, weitere Vorfälle gab es nicht. Wenn die 25-Jährige auch bei der EM auf Topniveau ist, kann sie für Norwegen zur entscheidenden Kraft im Mittelfeld werden, die nicht nur ihre Mitspielerinnen bedienen kann, sondern auch selbst erfolgreiche Torschützin ist. Gegen die Schweizerinnen bekommt sie am ersten Spieltag in Basel die Chance, ihre vielen Qualitäten unter Beweis zu stellen.
📸 VALENTINE CHAPUIS - AFP or licensors