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Rund um den Brustring

·10 février 2025

Wider den “Downfall”

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Über­ra­schend und auch ein wenig glück­lich gewann der VfB das Aus­wärts­spiel bei Borus­sia Dort­mund. Nach dem knap­pen Sieg im Pokal der nächs­te wich­ti­ge Erfolg für die Köp­fe und den wei­te­ren Sai­son­ver­lauf.

Kaum Chan­cen haben, aber die Punk­te am Ende mit­neh­men — sowas kann­ten wir sonst eigent­lich nur von den Geg­nern des VfB, die sich gegen (wer­den­den) Vize­meis­ter hin­ten rein stell­ten und nichts vom Spiel woll­ten außer eben den Punk­ten. Dass der VfB das auch beherrscht, sahen wir, wenn auch mehr not­ge­drun­gen, beim 0:0 in Lever­ku­sen in der Hin­run­de. Damals wuss­te wahr­schein­lich nie­mand von uns, wie wir da ohne Gegen­tor und mit einem Punkt wie­der heil raus­ge­kom­men sind. Etwas cle­ve­rer stell­te es die Brust­ring-Elf am Sams­tag­nach­mit­tag bei Borus­sia Dort­mund an — und ging am Ende mit drei Punk­ten aus dem Spiel.


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Abge­se­hen von die­sem Spiel war mein Wochen­en­de übri­gens ziem­lich beschei­den. Ich war mehr krank als gesund und lag mehr Zeit im Bett, als im Sit­zen zubrach­te und auch wenn ich kei­ne so star­ke Abnei­gung gegen den BVB ver­spü­re wie anders­her­um die­ser Redak­teur von schwatzgelb.de offen­bar gegen uns, so ver­schaff­te mir die­ser Aus­wärts­sieg doch eine gewis­se Genug­tu­ung. Viel­leicht weil er so schön dre­ckig war. Mit Sicher­heit weil Wal­de­mar Anton, der sich auf die Abnei­gung des Gäs­te­blocks schein­bar immer noch kei­nen Reim machen kann, so einen gro­ßen Anteil dar­an hat­te. Oder viel­leicht ein­fach nur, weil der VfB aus der ungüns­tigs­ten aller Kon­stel­la­ti­on das Maxi­mum herauge­holt hat­te.

Unerwarteter Punktgewinn

Denn ganz ehr­lich: Nach einer Woche vol­ler Nie­der­la­gen und einem erkämpf­ten Ein­zug ins Pokal-Halb­fi­na­le, nach­dem meh­re­re Spie­ler krank oder ver­letzt aus­fie­len und nach­dem der BVB just vor dem Spiel einen neu­en Trai­ner vor­ge­stellt hat­te, wäre ich mit dem Halb­zeit­stand von 0:0 schon voll­auf zufrie­den gewe­sen. Damit hät­te man die strau­cheln­de Borus­sia auf Distanz gehal­ten, die Punk­te, um Kon­kur­ren­ten wie Frei­burg, Mainz oder Wolfs­burg wie­der zu über­ho­len, hät­te man schon irgend­wie gesam­melt. Statt­des­sen ste­hen wir jetzt sechs Punk­te vor dem BVB und haben auf die nicht-euro­päi­schen Plät­ze ein klei­nes Pols­ter von drei Punk­ten, das wir hof­fent­lich nicht wie­der so schnell ver­bren­nen wie das letz­te.

So rich­tig lässt sich gar nicht fest­ma­chen, wie der VfB die­ses Spiel in Dort­mund gewann. Denn die Mann­schaft zeig­te zwar gro­ßen Ein­satz und Kon­zen­tra­ti­on, ließ aber den­noch eine Viel­zahl von Chan­cen zu. Und die größ­te eige­ne Chan­ce ließ sie sogar lie­gen, als Deniz Undav den Fehl­pass von  — natür­lich — Wal­de­mar Anton auf­nahm und sich, wie es Tak­tik­ex­per­te Tobi­as Escher so schön for­mu­lier­te, erst über­leg­te, wie er das Tor machen woll­te, nach­dem er schon an Gre­gor Kobel vor­bei­ge­zo­gen war. Ein par­tei­ischer Schieds­rich­ter also, wie man in Dort­mund beklag­te? Nun, ich kann der gelb-roten Kar­te von Ryer­son aus der Situa­ti­on her­aus auch nichts abge­win­nen, denn mit der Regel, bei einer Ran­ge­lei bei­den Streit­häh­nen gelb zu zei­gen und nicht nur dem Ver­ur­sa­cher — in dem Fall ganz klar Stil­ler — erspart man dem Schieds­rich­ter nur die Spiel­lei­tung. Ande­rer­seits war Ryer­son schon das gan­ze Spiel über auf 180 und viel­leicht war die­se eine Akti­on dann zuviel. Abge­se­hen davon, dass sich bei­de Mann­schaf­ten im leicht­fer­ti­gen Fal­len nichts nah­men.

Glück gehört auch dazu

Viel­leicht ist ein­fach auch eine gehö­ri­ge Por­ti­on Glück dabei, die die­ses Mal end­lich wie­der auf unse­rer Sei­te lan­de­te. Die Schuss­flan­ke von Chris Füh­rich wäre näm­lich wer weiß wohin gegan­gen, hät­te Anton sie nicht ins eige­ne Tor gegrätscht. Und viel­leicht hät­te ein ande­re Schieds­rich­ter am 2:0 durch Cha­b­ot irgend­was aus­zu­set­zen gehabt (ich weiß ehr­lich gesagt nicht, was). Oder der Geg­ner setzt sei­ne Angrif­fe nicht ans Gebälk, son­dern ins Tor. Am Ende ist ver­mut­lich von allem etwas, kann uns aber auch egal sein. Neh­men wir es im Zwei­fel als Aus­gleich für das völ­lig ver­pfif­fe­ne Spiel gegen Wolfs­burg in der Hin­run­de.

Womit wir beim nächs­ten Geg­ner sind. Wie­der ein schwe­rer Bro­cken und direk­ter Kon­kur­rent um den Euro­pa­po­kal. Aber zu Hau­se ganz und gar nicht unbe­zwing­bar, wie eigent­lich schon das Hin­spiel zeig­te. Auch wenn der VfB in den letz­ten bei­den Par­tien nicht den ganz gro­ßen Fuß­ball zeig­te, fuhr er den­noch zwei wich­ti­ge Ergeb­nis­se ein — im Gegen­satz zu der Woche davor. Mit die­sem Rücken­wind und einem hof­fent­lich wie­der etwas vol­le­ren Kader kann man die nächs­ten Spie­le gleich viel bes­ser ange­hen. Der viel­be­schwo­re­ne “Down­fall”, der es sogar aus den Untie­fen des Inter­nets zu Sebas­ti­an Hoe­neß geschafft hat, scheint mal wie­der abge­wen­det. Unab­hän­gig davon wird das Ren­nen um die Euro­pa­po­kal­plät­ze ein Mara­thon und kein Sprint. Und wir sind gut dabei.

Zum Wei­ter­le­sen: Der Ver­ti­kal­pass fei­ert den schlau­en Herrn Hoe­neß.

Titel­bild: © Chris­tof Koepsel/Getty Images

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