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·6 août 2025

Wer nicht kommt zur rechten Zeit…

Image de l'article :Wer nicht kommt zur rechten Zeit…

Der FC St. Pauli bestreitet sein letztes Testspiel vor Saisonbeginn in Tirol gegen Hellas Verona. Eine Wahl, die wohl keine Liebesheirat ist und ein paar Bauchschmerzen bereitet.Titelfoto: Stefan Groenveld

Tja, das war so nicht geplant und macht wohl auch niemanden so richtig glücklich. Die in den letzten Wochen kursierenden Planspiele um Testspiele in Marseille, Brest oder Casablanca ließen sich leider aus unterschiedlichen Gründen alle nicht realisieren.Sicher war dabei auch nicht hilfreich, dass in den verschiedenen Planungsphasen mal mit einem Heimspiel geliebäugelt und dies dann aufgrund der Rasenschonung des neuen Hybridrasens doch wieder verworfen werden musste.


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Sportlich wichtig

Nun ist aber das letzte Wochenende vor dem ersten Pflichtspiel aus sportlicher Sicht quasi ein „must-have“ in der Saisonvorbereitung. Wer die bisherigen Testspiele und dazugehörigen Aussagen von Alexander Blessin verfolgt hat, weiß, wie wichtig auch für ihn jede weitere Minute auf Wettkampfniveau für das Team und für jeden einzelnen Spieler und die Abstimmung untereinander ist. In der kleinen Medienrunde nach dem Spiel in Coventry sagte Blessin:

„Wir haben bis zum Bundesligabeginn noch drei Wochen, weshalb die kommenden Spiele inklusive Norderstedt extrem wichtig sein werden, um die Jungs über 90 Minuten zu belasten.“ Alexander Blessin, Trainer FC St. Pauli, nach dem Test in Coventry

Wenig Auswahl

Da in vielen Ländern (unter anderem Skandinavien, Belgien, Niederlande, Schottland, Österreich, Schweiz, Türkei, Portugal, Tschechien) der Ball schon wieder rollt oder am kommenden Wochenende der erste Spieltag ansteht und auch in der 2. und 3. Liga Deutschlands bereits wieder gespielt wird, war die Auswahl begrenzt. England, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland… und dann hätte man sonst schon ins außereuropäische Ausland gehen müssen, was im Falle von Casablanca ja sogar auch angedacht war.

Wenn man aus besagten Ligen (und der Bundesliga) am vergangenen Wochenende mal schaute, wer da überhaupt dieses Wochenende noch verfügbar war, so gab es quasi keine Auswahl mehr- und man muss nun nehmen, was übrig blieb. Jetzt wird es also Hellas Verona, letztes Jahr 14. der Serie A, immerhin sportlich ein guter Gradmesser. Weniger gut ist alles, was man mit der Fanszene dort verbindet. „Immerhin nicht Lazio!“, könnte man mit etwas Galgenhumor formulieren. Die Kommentare eines Fanforums zeigen zumindest schon mal, dass auch in Verona keiner sonderlich erfreut ist.

Oder soll man es lassen…?

Wie unwohl sich auch der FC St. Pauli selbst mit dieser Wahl fühlt, sieht man daran, dass in der offiziellen Ankündigung eine Rechtfertigung („Nachdem andere Testspielvarianten teilweise sehr kurzfristig doch nicht realisierbar waren“) mehr oder weniger deutlich schon mit eingebaut ist und im nächsten Halbsatz („wurde mit dem Serie-A-Club Hellas Verona ein sportlich anspruchsvoller Gegner gefunden“) zumindest zwischen den Zeilen erkennbar ist, dass es abseits vom Sportlichen eben wenig Gutes an diesem Gegner gibt.

Hätte man also auf das Spiel ganz verzichten sollen, statt gegen einen Verein mit einer politisch so deutlich Rechts verorteten Fanszene zu spielen?Diese Frage muss wohl jede*r für sich selbst beantworten. Das war für die sportliche Leitung aber wohl sowieso kein Thema. Man hätte dann auch die Konsequenzen tragen müssen, wenn der Saisonstart in die Hose geht und die Diskussion aufkommt, ob ein weiterer Härtetest nicht doch noch die ein oder andere Stellschraube feiner hätte justieren können. In einer Liga, in der es auf jede winzige Kleinigkeit ankommt.Zum Zeitpunkt, als diese Frage gestellt werden musste, lag das Kind leider schon im Brunnen.

Logistisches

Die An- und Abreise nach Österreich, nur kurze Zeit nachdem man dort eh schon im Trainingslager war, ist sicherlich auch eher suboptimal, war aber sicher eh auch zeitlich eingepreist. Deutlich aufwändiger als ein Heimspiel zur Saisoneröffnung, immerhin weniger Flugkilometer als Casablanca…

Das ehemalige „Gurgltalstadion“ in Imst (Tirol) ist jedenfalls eine bessere Bezirkssportanlage mit einer kleinen Tribüne und dementsprechend sicher nicht für Fantrennung und Risikospiele ausgelegt. Aufgrund der sehr kurzfristigen Terminierung dürften aber wohl von beiden Vereinen auch keine Massen erwartet werden, auch wenn es von Verona aus „nur“ etwas mehr als 300 Kilometer sind.

Sollte doch jemand von Euch eine Anreise planen, so beachtet, dass es die Tickets (15€ / Kinder 13€) nur online, personalisiert und im Vorverkauf gibt. (fcstpauli.com)Und für alle, die sich so kurzfristig nicht in der Lage sehen, den Trip mitzumachen, gibt es immerhin eine Übertragung auf YouTube.

Forza St. Pauli!// Maik

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