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·21 mai 2025
Wann gab es ein deutsches Finale?

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·21 mai 2025
Am Mittwoch wurde im Europa-League-Finale von Bilbao zwischen Tottenham Hotspur und Manchester United Englisch gesprochen, vor 45 Jahren galt auf den Tag genau bei Frankfurt gegen Gladbach: „Man spricht Deutsch.“ Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach duellierten sich im einzigen deutschen Finale in diesem Wettbewerb – Mit dem glücklicheren Ende für die „Adler“ aus Frankfurt…
Es gibt nicht viele Spieler, die mit nur einem einzigen Einsatz einen Europapokal-Wettbewerb entscheiden.
Der 2003 mit nur 42 Jahren bei einem Autounfall tödlich verunglückte Fred Schaub von Eintracht Frankfurt gehört zu diesem exklusiven Kreis.
Er entschied im Rückspiel am 21. Mai 1980 im Frankfurter Waldstadion das deutsche Finale gegen Borussia Mönchengladbach nach 2:3 im Hinspiel am Bökelberg mit seinem goldenen Tor zum 1:0 (81.).
Dennoch hatte die Einwechslung von Schaub im Finale Frankfurt gegen Gladbach 1980 einen Beigeschmack, wie sich Nachtweih im Kicker-Sportmagazin (Ausgabe vom 22. April 2025) erinnerte: „Rausch wollte eigentlich Hölzenbein auswechseln, aber die Bank brachte ihn davon ab. Als Holz das mitkriegte, war das Tischtuch zwischen ihm und Rausch zerschnitten. Mir war die Auswechslung egal, Hauptsache gewonnen! Eine Woche lang haben wir gefeiert.“
Frankfurt gegen Gladbach 1980, die UEFA-Pokal-Saison 1979/80 war aber auch sonst eine „deutsche Angelegenheit.“
Mit Bayern München, Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach und dem VfB Stuttgart machten vier Bundesliga-Teams im Halbfinale das Finale unter sich aus.
„Vier Halbfinalisten im UEFA-Cup, diese Konstellation war sicher außergewöhnlich, allerdings keineswegs ein Zufall“, glaubt Stuttgarts Idol Karlheinz Förster bis heute, „es war ein Zeichen von Stärke.“
Stimmt. Mit dem Hamburger SV stand auch der deutsche Meister im Europacupfinale der Landesmeister (0:1 gegen Nottingham Forest in Madrid).
Für Stuttgart reichte es trotz 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach im Halbfinal-Hinspiel nicht fürs Finale. „Dass wir in Gladbach ausgeschieden sind“, erinnert sich Förster im Kicker, „lag vor allem an einem: Lothar Matthäus. Mit seinen 19 Jahren war er der herausragende Spieler in Reihen der Gastgeber.“
Der Youngster verärgerte aber am 25. Spieltag in der Bundesliga die Frankfurter, als er nach einem rüden Foul in der 81. Minute und beim Stand von 2:5 aus Sicht der Gladbacher für das Saison-Aus von Eintracht-Legende Jürgen Grabowski († 2022) sorgte.
„Mich hat geärgert, dass Matthäus sagte, ich wäre nur scharf auf die Invaliditätsauszahlung. Eine Frechheit! Das mag eine Dummheit gewesen sein, aber ich habe nie einen Antrag gestellt, weil ich sowieso aufhören wollte“, sagte Jürgen Grabowski später. „Grabi“ musste den UEFA-Pokal in Zivil entgegen nehmen…
Tja, „man spricht Deutsch…“