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·26 juin 2025

Von den Amateuren in die Bundesliga: Lukas Kwasnioks langer Weg zum 1. FC Köln

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Von den Amateuren in die Bundesliga: Lukas Kwasnioks langer Weg zum 1. FC Köln

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Simon Hense

26. Juni 2025

Am Montag nahm der neue Trainer des 1. FC Köln Lukas Kwasniok seine Arbeit auf. Für ihn ist es die erste Station in der Bundesliga. Damit ist er vorerst am Ziel eines langen Weges mit einigen Rückschlägen: So arbeitete sich Lukas Kwasniok bis zum 1. FC Köln hoch.

Es ist eine Premiere: Mit dem 1. FC Köln trainiert Lukas Kwasniok das erste Mal in seiner Karriere einen Bundesligisten. Dementsprechend motiviert startete er am Montag in seine Zeit beim FC. Bis er aber zu diesem Punkt kam, hatte er einen langen Weg mit einigen Rückschlägen hinter sich: So arbeitete sich Lukas Kwasniok bis zum 1. FC Köln hoch.

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Der neue Köln-Trainer Lukas Kwasniok (Foto Oliver Hardt/GettyImages)

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Am Montag startete Lukas Kwasniok in seine neuen Aufgaben beim 1. FC Köln. Alles ging los mit einer Führung durch das Geißbockheim und die anliegenden Trainingsplätze, wie in einem Video der Kölner Vereinsmedien zu sehen ist. Kwasniok wirkte gut gelaunt und motiviert, begrüßte alle Leute mit Handschlag. Als er dann bei den Trainingsplätzen auf einer Tribüne sitzt, erklärt er, was ihm am Wichtigsten ist: Fleiß. „Wir haben so einen tollen Job. Und ich kann alles verzeihen, aber wenn jemand das nicht zu schätzen weiß… Ich meine, ich war in der Bezirksliga Trainer und jetzt darf ich hier sein in der Bundesliga“, erklärt er. Bei den Sätzen merkt man ihm an, wie dankbar er selber dafür ist. Denn mit 44 Jahren ist Lukas Kwasniok als neuer Trainer des 1. FC Köln an seinem Ziel Bundesliga angekommen. Sein Weg dorthin war aber anders und deutlich beschwerlicher als bei vielen seiner Kollegen.

Kein Profi als Spieler

Denn als Spieler bestritt Kwasniok kein Profi-Spiel. Obwohl er Talent hatte. Er durchlief bis zur U18 alle Nachwuchsmannschaften des Karlsruher SC und absolvierte 18 Spiele in den U-Nationalmannschaften des DFBs. Die U16 führte der Mittelfeldspieler sogar als Kapitän auf den Platz. In der Mitte der zwölften Klasse traf er dann eine – wie er heute sagt – schlechte Entscheidung: „Im Halbjahr von Klasse zwölf habe ich entschieden, mein Abitur einfach wegzuwerfen, weil ich dachte, dass ich Profi-Fußballer werde. Ein halbes Jahr später habe ich gemerkt, dass es nicht reicht.“

Zu der Zeit wechselte Kwasniok zu Arminia Bielefeld und später per Leihe zum damaligen Viertligisten SV Sandhausen. Bei beiden kam er jedoch zu keinem Einsatz in der ersten Mannschaft, auch wegen einer hartnäckigen Bänderverletzung. So beendete er mit 19 seine Karriere, kickte nur noch nebenbei im Amateurfußball. Trotz eines über vier Jahre laufenden Vertrags habe Kwasniok „relativ schnell die Flinte ins Korn geworfen“, wie er vor ein paar Jahren im Interview mit dem Weser-Kurier erzählte. Stattdessen startete er eine Ausbildung zum Beamten im mittleren Dienst. Seine damalige Freundin habe ihn dazu gebracht, erklärte Kwasniok auf seiner ersten Pressekonferenz beim 1. FC Köln: „Dann hab ich nach zwei Wochen gemerkt, dass das nichts für mich ist, aber ich konnte ja nicht wieder etwas abbrechen. Jetzt darf ich mich Beamtenanwärter nennen.“

Über den Nachwuchs zum Profi-Trainer

Als er 24 ist, rutschte er quasi nebenberuflich in den Trainerjob. Er trainierte den FC Rastatt 04 und den Verbandsligisten TSV Reichenbach. So machte er wiederum seinen Jugendclub, den Karlsruher SC, auf sich aufmerksam. Der KSC verpflichtete Kwasniok im Sommer 2014 als Trainer für die U17. Diese führte er direkt in der ersten Saison in die Spitzengruppe der B-Junioren Bundesliga. In der darauffolgenden Saison konnte er diesen Erfolg bis zum Winter bestätigen. Dann übernahm er die U19 und schaffte mit dieser den Klassenerhalt. Zwei weitere erfolgreiche Jahre blieb Kwasniok, war in der Saison 2016/17 sogar zwei Spiele Interimstrainer bei den Profis. Schon damals ist klar, was für Kwasniok besonders wichtig ist: Mut und Leidenschaft. Ihm sei wichtig, „dass die Überzeugung auf dem Platz zu sehen ist, dass wir drei Punkte holen“, meinte er vor seinem ersten Spiel als Trainer im Profi-Bereich.

Das er auch taktisch viel drauf hat, zeigt sich an einem anderen Punkt: Im Frühjahr 2018 schloss Kwasniok seine Ausbildung zum Fußballlehrer mit der Note 1,0 ab. Kurze Zeit später kam es jedoch zum Bruch. Nur zwölf Tage vor der Saison 2018/19 trennten sich der KSC und sein U19-Trainer. Vorher hatte ihm Karlsruhe noch einen Wechsel zum Zweitligisten Erzgebirge Aue verwehrt.

Erste Stationen im Profi-Bereich

Geschadet hatte die Trennung Kwasniok aber eher nicht. Für ihn ging es im Dezember 2018 zum FC Carl Zeiss Jena. Dort war er im Abstiegskampf gefordert, den er wieder mit dem ihn eigenen Grundtugenden schaffen wollte, wie er in der Mitteilung des Vereins sagt: „Dieser (Aufgabe) möchte ich mich mit viel Freude, Leidenschaft und Fleiß stellen.“ Nach kurzer Zeit übernahm er zusätzlich zum Trainer- auch das Sportdirektor-Amt. Und seine Mission gelang: Im ersten Jahr schaffte er direkt den Klassenerhalt in der dritten Liga. Aber dann ein großer Rückschlag: Im zweiten Jahr musste er nach zehn sieglosen Spielen zu Saisonbeginn gehen. Im Interview mit der Thüringischen Landeszeitung erklärte er ein Jahr später, dass die Doppelfunktion entscheidend dazu beigetragen habe und ein Fehler war. Alleine habe er es auch wegen des erst spät feststehenden Klassenerhalt nicht geschafft, einen guten Kader aufzustellen.

Ein neue Chance ergab sich im Winter 2019 beim 1. FC Saarbrücken. Kwasniok vollendete die Mission Aufstieg aus der Regionalliga in die dritte Liga. Er machte aber nur relativ wenige Spiele mit der Mannschaft, da die Saison wegen der Corona-Pandemie abgebrochen wurde. In den paar Partien gewann er aber im DFB-Pokal das Achtelfinale und das Viertelfinale und zog damit als Viertligist bis ins Halbfinale ein. Dort war gegen Leverkusen Schluss. In der folgenden Saison hinterließ Kwasniok weiter ordentlich Eindruck, indem er die Saarbrücker als Aufsteiger auf den fünften Platz in der dritten Liga führte. Zu der Zeit wurde auch eine Person auf ihn aufmerksam, die später nochmal wichtig für ihn werden sollte: „Das erste Mal ist er mir aufgefallen, als er in Saarbrücken Trainer war“, sagte Thomas Kessler, der Kwasniok jetzt zum 1. FC Köln geholt hat, bei Kwasnioks ersten öffentlichen Auftritt am Mittwoch. Eine wichtige Station also für ihn, die aber schon nach der zweiten Saison zu Ende war. Der 44-Jährige wollte seinen Vertrag nur im Falle eines Aufstiegs verlängern. „Ich habe (…) die Gefahr der Stagnation vernommen“, begründete er seine Entscheidung. Saarbrücken machte die von ihm angestrebten Vertragsmodalitäten aber nicht mit und die Wege trennten sich.

Starke Arbeit in Paderborn

In die zweite Bundesliga kam er dann in der Folgesaison aber trotzdem: Kwasniok unterschrieb einen Vertrag beim SC Paderborn. Dort wurde er der Nachfolger des nach Köln wechselnden Steffen Baumgart. In vier Jahren in Paderborn führte Kwasniok den Verein immer mindestens in die Top sieben, verpasste im letzten Jahr als Vierter den Aufstieg nur knapp. Und das mit einem vergleichsweise geringen Etat. Schon im Schlussspurt der abgelaufenen Saison stand jedoch fest, dass der Trainer den Verein am Saisonende verlässt.

Und so startet jetzt für ihn das neue Kapitel 1. FC Köln. Womit er vorerst am Ziel seiner langen Reise ist. Trotzdem bleibt Kwasniok bodenständig: „Ich bin ein ganz stinknormaler Bursche. Ich lebe meinen Traum, will jeden Tag das bestmögliche geben. Es war damals mein Hobby und das ist es heute auch.“ Eine Einstellung, die bestimmt auch von seinem schweren Weg aus der Bezirksliga bis in die Bundesliga kommt. Und wer weiß, was der Weg jetzt noch für ihn bereitstellt.

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